Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
Linnell Seite an Seite in der Kapelle, im Tod vereint wie im Leben. Danvan Hastur hatte die kupfernen Ehe-Armbänder um ihre Handgelenke befestigt, die catenas , mit denen sie in wenigen Tagen zusammengegeben worden wären. Regis empfand tiefes Leid. Sie waren beide so jung gestorben, und sie hätten König und Königin der Comyn werden sollen. Gerechter wäre es gewesen, Derik die Krone zu geben, die ihm so lange vorenthalten geblieben war. Ich will sie nicht. Aber ich bin nie danach gefragt worden, was ich will .
   Man hatte den Tod Deriks und Regis’ Anwartschaft auf die Krone in Thendara bekannt gemacht, aber die Krönung selbst würde geraume Zeit nicht stattfinden, und darüber war Regis froh. Er brauchte Zeit, um alles Geschehene zu verarbeiten.
   Ich bin Lord der Comyn - was auch immer das in dieser Zeit der Zerstörung zu bedeuten haben mag!
   »Du musst Berater ernennen«, hatte sein Großvater ihm gesagt. Es waren beinahe seine ersten Worte gewesen, und Regis’ erster Gedanke darauf: Ich wollte, Kennard wäre noch am Leben .
   Danvan Hastur war kein starker Telepath, aber das nahm er doch wahr. Er meinte mitfühlend: »Ich auch, mein Junge, aber irgendwie musst du ohne ihn zurechtkommen. Der stärkste Mann unter den Comyn ist Lord Ardais, und er war in der Garde dein Kadettenmeister und immer dein Freund. Wenn du klug bist, Junge, sorgst du dafür, dass er zu einem deiner ersten Ratgeber ernannt wird.«
   Ja , dachte Regis, ich nehme an, Dyan ist mein Freund. Zumindest möchte ich ihn lieber zum Freund als zum Feind haben . Er äußerte sich in diesem Sinn zu Danilo, als sie allein waren, und setzte hinzu: »Ich hoffe, es macht dir nichts aus - dass du der Friedensmann eines Prinzen bist, Dani?«
   Noch vor zehn Tagen hätte Danilo darauf mit einem Scherz geantwortet. Jetzt sah er Regis nur ernst an und erklärte: »Du weißt, dass ich alles für dich tun werde, was ich kann. Nur wollte ich, es wäre nicht so gekommen. Ich weiß, dass du es dir nicht gewünscht hast.«
   »Ich habe Großvater gebeten, sich um das Staatsbegräbnis für Derik und… und Linnell zu kümmern«, sagte Regis finster. »Meine Pflicht ist, mich der Lebenden anzunehmen. Gabriel und seinen Männern ist es vermutlich nicht gelungen, Kadarin zu finden - und den Raumsoldaten auch nicht, wie?«
   »Nein, aber es herrscht Aufruhr in der Stadt, Regis, weil die Raumsoldaten bei ihrer Suche auf die darkovanische Seite herübergekommen sind«, berichtete Danilo. »Wenn du ihnen nicht befiehlst, sich zurückzuziehen, wird ein Bürgerkrieg ausbrechen.«
   »Das Wichtigste ist jetzt, Kadarin festzunehmen«, protestierte Regis, aber Danilo schüttelte den Kopf. »Das Wichtigste ist gerade jetzt der Friede in Thendara, Regis, das weißt du selbst. Sag Lawton, er soll seine Hunde zurückpfeifen, oder Gabriel wird die Gardisten nicht mehr lange im Zaum halten können. Hoffen wir, sie haben Thendara so heiß gemacht, dass Kadarin sich hier keine zehn Tage lang verbergen kann. Darf er seine Nase nicht auf den Marktplatz hinausstecken, ohne dass ein Gardist oder ein Raumsoldat ihn packt, dann brauchen wir uns um ihn keine Sorgen zu machen. Aber wir müssen diese Terraner aus der Altstadt entfernen… Glaub mir, sonst gibt es Krieg!«
   Regis seufzte. »Ich finde, es müsste eine Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen Terranern und Darkovanern gegen einen gemeinsamen Feind geben, so wie beim letzten Mal, als wir eine Karawanenfieber-Epidemie hatten. Ein paar Raumsoldaten, die nach einem Verbrecher Ausschau halten, tun niemandem in Thendara weh… «
   »Aber sie sind da «, wandte Danilo ein, »und das wollen die Bewohner von Thendara nicht!«
   Regis meinte immer noch, die Suche nach Kadarin habe im Augenblick Vorrang, denn die Gefahr, dass er Sharra von neuem heraufbeschwor, musste beseitigt werden. Trotzdem war ihm klar, dass es stimmte, was Danilo sagte.
   »Es wäre wohl am besten, wenn ich eine persönliche Bitte an den Legaten richtete«, meinte er müde. »Nur muss ich hier bleiben und die Angelegenheiten der Comyn regeln, Großvater… « Er brach ab, aber natürlich folgte Danilo den Gedanken, die auszusprechen er nicht über sich brachte.
   Großvater ist über Nacht alt geworden - das heißt, er ist schon lange sehr alt, aber bis zu dieser Festnacht hat man es ihm nie angesehen .
   »Vielleicht«, sagte Dani leise, »hat er sein Amt all diese Jahre verwaltet, weil er die Regentschaft einfach

Weitere Kostenlose Bücher