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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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stellen. Hinter der Dunkelheit erkannte sie, was Lew gewesen war und was er wieder sein konnte… wenn sie die Kraft und den Mut hatte, ihn hindurchzubringen. Sie raste ihm nach und rief: »Warte auf mich - Lew, wir wollen zusammen reiten!« Er verlangsamte den Lauf seines Pferdes ein bisschen und sah ihr lächelnd entgegen.

Lew Altons Erzählung
Vainwal: Sechstes Jahr des Exils
3
    Ich dachte, ich hätte vergessen, wie man glücklich ist.
   Und doch war ich in diesem Jahr auf Vainwal glücklich. Der Planet besteht nicht nur aus der dekadenten Stadt der Vergnügungswelt. Vielleicht hätten wir ihn ganz verlassen - wenn auch nicht, um nach Darkover zurückzukehren -, aber mein Vater fand, das Klima tue seinem lahmen Bein gut, und zog es vor, an dem Ort zu bleiben, wo er heiße Quellen und Mineralbäder und manchmal, wie ich vermute, Gesellschaft fand, die ihm nicht unerträglich war. Darüber habe ich mir zuweilen meine Gedanken gemacht, aber trotz unserer engen Verbundenheit gab es Dinge, die wir nicht… nicht ganz… zu teilen vermochten. Das war ein Stück empfindliches Privatleben, von dem ich mich mit aller Kraft fern zu halten versuchte. Ich stelle mir vor, es ist schwer genug bei normalen Söhnen und ihren Vätern.
   Wenn Vater und Sohn aber beide Telepathen sind, wird es noch schwieriger. Während meiner Jahre in Arilinn, wo ich in den telepathischen Relais als Matrix-Mechaniker arbeitete, hatte ich eine Menge über Privatsphären und die Notwendigkeit gelernt, sie zu wahren, wenn alle Menschen in der Umgebung einem näher sind als die eigene Haut. Nach einem alten Tabu durften eine Mutter und ihr erwachsener Sohn oder ein Vater und seine heiratsfähige Tochter nicht gleichzeitig in den Relais arbeiten. Mein Vater konnte seine Gedanken besser maskieren als die meisten anderen. Trotzdem war es, wie ich es einmal jemandem beschrieb, als lebe man mit abgezogener Haut. In diesen Jahren des Exils waren wir einander so nahe gewesen, dass es Zeiten gab, in denen keiner von uns sich sicher war, welcher Gedanke wem gehörte. Zwei einzelne Männer gehen sich gegenseitig immer von Zeit zu Zeit auf die Nerven. Man füge die Tatsache hinzu, dass einer von ihnen ernsthaft krank und zumindest (ich will nicht zu leicht darüber hinweggehen) in gelegentlichen Ausbrüchen wahnsinnig ist, und die Schraube wird um eine weitere Windung angezogen. Und wir waren beide extrem starke Telepathen, und es hatte lange Spannen gegeben, in denen ich keine Kontrolle über das hatte, was ich sendete. Bis ich meine geistige Gesundheit auch nur halbwegs zurückgewann, hatte zwischen uns oft ebenso viel Hass wie Liebe bestanden. Wir waren uns zu lange Zeit zu nahe gewesen.
   Nicht das Geringste, wofür ich Dio Dankbarkeit schuldete, war dies: Sie hatte den toten Punkt überwunden, sie hatte den ungesunden Zustand beendet, bei dem sich jeder zu eingehend mit jedem einzelnen Gedanken des anderen beschäftigte. Wären wir Mutter und Sohn, Vater und Tochter oder Bruder und Schwester gewesen, hätte es wenigstens ein Tabu gegeben, das wir brechen konnten. Für einen Vater und einen Sohn gab es keinen so dramatischen Ausweg aus der Falle, oder es schien uns so, dass es keinen gebe, obwohl ich nicht beschwören kann, dass er uns nie in den Sinn gekommen sei. Wir waren beide alt genug, eine solche Entscheidung zu treffen, wir waren weit weg von der Welt, die uns mit diesen Tabus geprägt hatte, und wir waren allein zusammen in einem fremden Universum unter den Kopfblinden, die es nie erfahren und die es auch nie kümmern würde, welche Tiefen der Dekadenz wir zu erforschen trachteten. Trotzdem taten wir diesen Schritt nicht. Es war vielleicht das Einzige, was wir nie zu teilen versuchten, und vielleicht war es für uns die einzige Möglichkeit, den Verstand zu behalten.
   Auch mein Vater war von Dio sofort entzückt, und ich glaube, er war ihr ehrlich dankbar, nicht zuletzt deswegen, weil sie in unsere ungesunde Beziehung eingebrochen war. Doch so froh er war, in gewissem Umfang frei von meiner ständigen Anwesenheit und der Angst vor meinem geistigen Zusammenbruch zu werden (obwohl er seine diesbezüglichen Gedanken sorgfältig vor mir abgeschirmt hatte, war ich mir ihrer immer bewusst, und ein Mann, der ständig auf Anzeichen beginnenden Wahnsinns belauert wird, bekommt selbst Zweifel an seiner Normalität), machte die Ankunft Dios ihn einsam. Er konnte seine Hilflosigkeit nicht zugeben, das würde Kennard Alton niemals tun. Aber Tag

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