Darkover 23 - Asharas Rückkehr
Geschichte ist für uns alle eine schreckliche Tragödie.«
Anstatt sich bei Jeffs Worten zu beruhigen, lief Ariel vor Zorn rot an. »Was weißt du schon, alter Mann. Du bist auf ihrer Seite. Alle sind gegen mich! Alle denken, ich bin nur eine dumme Frau, aber ich weiß Dinge, die ihr nie wissen werdet! Ihr versteht nicht, was es heißt, Mutter zu sein.« Ariels Tirade verkümmerte zu einem Schluchzen. »Mein Kleiner … mein Kleiner…«
Liriel schürzte ihre vollen Lippen und sah Jeff kurz an. Sie wird das Kind in ihrem Leib verlieren, wenn sie sich nicht beruhigt, und das wäre ihr Ende. Wir müssen sie ins Bett schaffen, bevor sie krank wird. Meine arme Schwester. Ich wünschte, ich hätte erkannt, wie unglücklich sie ist.
Margaret hatte das Gefühl, dass ihre weitere Anwesenheit eher hinderlich als von Nutzen wäre, und sie zog sich aus der Eingangshalle zurück. Mikhails Hand in ihrem Rücken hielt sie auf. Geh noch nicht. Wieso nicht? Es regt Ariel nur auf, wenn sie mich sieht. Das glaube ich nicht. Sicher, sie macht dir Vorwürfe, aber ich denke, sie weiß, dass sie an Domenics Verletzung ebenso sehr selbst schuld ist wie irgendwer sonst. Sie spürte seine Kraft neben sich, seine Kraft und seine Klarheit. Es war wundervoll - oder wäre es gewesen, wenn sie sich weniger schuldig gefühlt hätte.
Liriel befürchtet, dass ihre Schwester eine Fehlgeburt erleiden könnte, wenn sie sich nicht beruhigt, und ich sehe nicht, was es helfen soll, hier herumzustehen, Mikhail. Abgesehen davon habe ich oben im Zimmer meinen Medizinkoffer mit einer Schiene drin, die vielleicht hilfreich ist.
Wirklich? Gut, dass jemand überlegt, was man tun könnte, anstatt sich nur hysterisch aufzuführen. Ich hole den Koffer -ich habe jetzt ein Bild davon im Kopf.
Aber ich finde ihn schneller.
Nein, Cousine. Ich bin gleich wieder da. Du solltest hier bleiben vertrau mir. Liriel hat Recht - wenn Ariel das Kind verliert, ist es vorbei mit ihr. Sie steht kurz vor einem Zusammenbruch. Bringst du es fertig, etwas zu ihr zu sagen, irgendetwas?
Natürlich - ich befürchte nur, es wird sie noch mehr aus der Fassung bringen. Aber ich tue alles, um zu helfen.
Mikhail drehte sich um und stürmte die Treppe hinauf, zwei Stufen auf einmal nehmend, und Margaret schluckte und überlegte, was sie sagen könnte. Warum sie? Sie kannte Ariel nicht sehr gut. Sie hörte Mikhails Schritte auf dem Holzboden im Obergeschoss und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen.
Liriel bemühte sich, ihrer Schwester den kleinen, schlaffen Körper abzunehmen. Domenic jammerte nicht mehr, aber er war nicht tot, noch nicht jedenfalls. Wenn seine Mutter ihn nicht losließ, würde er es allerdings bald sein. Ariel widersetzte sich, wobei sie weiter hartnäckig behauptete, dass ihre Familie sie hasse, dass niemand sie verstehe und dergleichen mehr. Es war Mitleid erregend, aber auch schmerzlich, denn Javanne schien den Tränen nahe zu sein, und sogar Jeff wirkte hilflos.
Margaret schluckte heftig, ihr Mund war sehr trocken und sie war selbst kurz davor, zu weinen.
Sie näherte sich Ariel, vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken. »Cousine, du musst an das Kind in deinem Leib denken«, sagte sie ruhig. »Du willst ihr doch keinen Schaden zufügen, oder?« »Ihr?« Ariels Stimme war schwach und heiser vom Schreien. »Ja, es ist die Tochter, die du dir so gewünscht hast.«
»Woher weißt du das?« Ariels Augen starrten ins Leere, ihr schien nicht bewusst zu sein, dass sie mit der Frau sprach, die sie für die Urheberin ihres Kummers hielt.
»Liriel hat es mir heute Vormittag gesagt.«
»Stimmt das?« Ariel wandte sich an ihre Schwester, und ihre Arme senkten sich langsam.
Liriel nutzte das sofort aus und schob ihre Arme unter die reglose Gestalt des Jungen. Seine Brust hob und senke sich leicht. »Ja. Ich wollte es dir selbst sagen, aber du bist davon gerannt, bevor ich dazu kam.« Sie drückte Domenic an ihre üppige Brust. Dann nahm Jeff ihr das Kind ab, wobei er den schlaff herabhängenden Kopf vorsichtig stützte.
»Ein Mädchen. Endlich werde ich ein Mädchen haben, das mich liebt.« Ariel schien sich zu beruhigen und begann, ihren noch flachen Bauch zu streicheln. »Ich wollte immer eine Tochter, die mich liebt.« »Und du wirst sie bekommen«, antwortete Liriel und warf Margaret einen anerkennenden Blick zu. »Aber du musst um ihretwillen ruhig sein.«
Plötzlich hatte Margaret eine ähnliche Vision wie einige Stunden zuvor am Esstisch. »Sie wird wunderschön
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