Darkover 23 - Asharas Rückkehr
Sorgen um dich. Wir beide haben hier nichts verloren. Komm zu mir. Es tut mir Leid, dass ich dich erschreckt habe, kam die Stimme und mit ihr die verschwommene Gestalt des Jungen. Er schien sich aus einer Stelle des Schutthaufens zu materialisieren, und er sah ängstlich aus.
Alles in Ordnung. Es ist eigentlich nichts passiert, außer dass du hier gelandet bist statt in deinem Bett, wo du hingehörst. Ich wusste nicht, wo ich hingehen sollte.
Natürlich nicht, Donal. Jetzt nimm meine Hand. So ist es gut. Margaret zog die kleine, geisterhafte Gestalt an ihre Brust und hielt sie mit der unversehrten Hand fest. Sie spürte, dass es tödlich wäre, wenn sie ihn mit der anderen berührte. Ihr Herz klopfte, und die Erschöpfung kroch wie ein schleichendes Gift in ihre Adern. Wie komme ich hier wieder weg? fragte sie sich.
Sie schaute sich auf der Ebene um und sah die Türme. Zunächst schien es außer ihnen nichts zu geben, und sie kam sich allein und verloren vor. Dann sah sie eine Art Verschmelzung, die kein Turm war, sondern nur ein Klumpen aus Licht. Sie wusste, das war ihre Familie in Armida, die ihr half und auf sie wartete.
Sie schwebte in die Richtung dieses Lichtes, schnell und dennoch scheinbar unbeweglich, und dann hatte sie das Gefühl, dass starke Hände nach ihr griffen, zuverlässige und liebende Hände. Sie spürte Jeffs Entschlossenheit und die Kraft ihres Vaters, was sie jedoch am meisten anzog und festhielt, war die Empfindung von Mikhail Lanart-Hastur. Ihm fehlte die Stärke ihres Vaters und die Sicherheit von Jeff, dafür besaß er im Übermaß die Liebe, nach der sie sich, ohne es zu wissen, immer gesehnt hatte.
23
Die Oberwelt war schlagartig, ohne Übergang verschwunden, und Margaret fand sich zusammengesunken auf dem Sofa neben Donal wieder. Um sie herum waren die besorgten Gesichter ihrer Familie aufgereiht; ihr Vater, ernst und düster, Jeff, der müde aussah, Mikhail, lächelnd und rasch ihren Blick erwidernd, und Liriel, aus deren Miene sie nichts lesen konnte. Wenn er lächelt, dachte sie, sieht er tatsächlich wie ein Engel aus.
Margaret setzte sich langsam auf. Ihr Gesicht war nass vor Schweiß, und ihre Hände und Füße waren eisig. Der Stoff ihres Nachthemdes klebte kalt und feucht an ihren Brüsten, aber sie verschwendete keinen Gedanken an Sittsamkeit. Sie hatte einen fauligen und schalen Geschmack im Mund, sie zitterte und wünschte, sie hätte ihr Gewand angezogen, aber dafür war es nun zu spät. Liriel verschwand aus dem Zimmer und kehrte einen Augenblick später mit einem großen, wollenen Umhängetuch zurück, das nach Lavendel duftete. Margaret zog es fest um sich, und es war ein echter Trost wie die Menschen um sie herum.
Dann blickte sie neugierig auf ihre rechte Hand hinab. Die Linien waren noch dunkel, verblassten aber bereits, als würden sie sich in ihre Haut zurückziehen. Margaret hasste das Ding, diese Schattenmatrix, auch wenn sie ihr etwas gab, das sie vorher nie besessen hatte. Widerstrebend streifte sie den Handschuh wieder über.
Donal setzte sich auf, sah die Erwachsenen an und rieb sich die Augen; offenbar war ihm nichts passiert bei seinem Abenteuer. »Wie bin ich hierher gekommen? Ich habe Hunger!«
Das brachte alle, einschließlich Margaret, zum Lachen. »Du bist anscheinend immer hungrig. Erinnerst du dich daran, was
passiert ist?« Sie bewegte die Hand in dem steifen Leder. Es muss ein Material geben, das nicht so furchtbar ist, dachte sie.
»Ich weiß noch, dass ich dich erschreckt habe, das ist alles.« Er rieb sich erneut die Augen. Dann schmiegte er sich vertrauensvoll an Margaret. Sie sah auf seine zerzausten Locken hinab und empfand etwas, das neu für sie war. Er roch sauber und gesund, nicht als ob ein Teil von ihm gerade an diesem schrecklichen Ort herumgeirrt wäre. Was für ein lieber Junge!
Als sie aufblickte, bemerkte sie, dass Mikhail sie mit einem rätselhaften Ausdruck auf seinem müden Gesicht betrachtete. Die Energie, die sie in ihm gesehen hatte, schien nun verschwunden oder irgendwo verstaut zu sein. Sie dachte daran, wie er auf sie gewirkt hatte in der Trance, wie schön und getrübt. Dann dachte sie daran, wie sie ihm und den anderen erschienen war, nicht ihr verrufenes körperliches Ich, sondern jene andere Margaret, die sie noch kaum kannte.
Du warst großartig, Cousine! Mikhails Antwortgedanke erwärmte sie, auch wenn sie sich für ihre Eitelkeit und ihr Bedürfnis nach Anerkennung tadelte.
»Ich habe Hunger! Kann ich etwas zu
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