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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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würde nichts davon zulassen! Die beiden verstanden sie nicht, und Margaret glaubte nicht, dass sie die beiden verstehen konnte. In ihrem Schädel pochte es, ihre Knie schmerzten, und sie wollte nur weg von hier.
»Wir werden Euch auf keinen Fall zwingen, hier zu bleiben«, sagte Danilo, der zum ersten Mal sprach, seit er ihr Wein
angeboten hatte. Irgendetwas an der Art, wie er es sagte, ließ sie denken, dass er sie jedoch sehr wohl zum Bleiben zwingen könnte, wenn er es wollte. »Doch es wäre gut für Darkover, wenn Ihr bleiben würdet. Ihr gehört hierher, ob Ihr es begreift oder nicht.«
Margaret schaute dem Friedensmann ziemlich unhöflich direkt in die Augen. Sie sah nur einen gut aussehenden Mann zwischen vierzig und fünfzig, mit hellem Haar und tiefen Furchen um den Mund, als hätte er eine große Tragödie durchgemacht. Es bestand eine gewisse Verwandtschaft zwischen Danilos düsterem Gesichtsausdruck und dem ihres Vaters. Aber wer ist er, dass er mit solcher Autorität sprechen kann?
Sie fand ihn eigentlich nicht unsympathisch, aber sie misstraute ihm zutiefst. Er war Hastur offenbar treu ergeben, und da war noch etwas. Margaret überlegte, ob er sein Diener oder sein Geliebter war, und ärgerte sich über sich selbst. Aber welche Stellung er auch innehatte, er würde mit Sicherheit alles tun, um Regis zu beschützen, auch töten, wenn es sein musste. »Das ist fraglos Ihre Ansicht, aber nicht die meine.« Ich lasse mich nicht in eure lokalen Probleme hineinziehen!
Margaret spürte Wogen des Unverständnisses über sich hinwegziehen, aber das war ihr egal. Sicher hätte sie zu Lady Hastur und Danilo auch höflicher sein können, aber sie hörten ihr ja nicht zu. Sie waren viel zu sehr mit ihrem verdammten Zuchtprogramm und ihrem Rat beschäftigt. Es war, wie wenn sie versuchte, mit Lew zu sprechen - der war auch kein guter Zuhörer. Vielleicht war es ein Problem der gesamten Rasse. Vielleicht hatte die Inzucht, die sie seit Jahrhunderten betrieben, ihrem Hörvermögen irgendwie geschadet.
Der Gedanke war derart lächerlich, dass er ihre Stimmung ein wenig aufheiterte.
Noch vor einem Jahr - ach was, vor einer Woche - hätte mich die Vorstellung gefreut, die Verwandten meines Vaters kennen zu lernen. Jetzt macht mich die Begegnung nur wütend nein, sie macht mir Angst. Ich lasse mich nicht wieder benutzen! Das Bild des silberäugigen Mannes stieg in ihrem Geist auf und ließ sie erzittern. Ich möchte nur weg von diesen Leuten, ich möchte nicht mehr das Gefühl haben, als spazierten sie in meinem Kopf herum. »Danke, dass Ihr mich empfangen habt. Ich bedauere, dass ich nicht bleiben kann. Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigen wollt.« Sie machte eine leichte Verbeugung, eine unbeholfene Bewegung, die ihre Erschöpfung verriet, und ging in Richtung Tür. Ihr Onkel stand dort im Dunkel, und Margaret rannte fast auf ihn zu, um Regis, Linnea und dem undurchsichtigen Friedensmann zu entkommen.
»Ich bringe dich zurück zur Musikstraße«, verkündete Cap-tain Scott, als sie bei ihm war.
Margaret hätte am liebsten geweint vor Dankbarkeit. »In Ordnung solange du mir versprichst, dass du mich nicht weiter mit Pflichten und Verpflichtungen quälst, die ich nicht zu erfüllen gedenke.« »Dann bist du also entschlossen, weiterzumachen, als wärst du nicht die Erbin von einer der Domänen? Deiner »Arbeit« hier nachzugehen, während Darkover dich braucht?« Er klang besorgt und traurig. »Ganz recht!« Die Heftigkeit ihrer Antwort überraschte sie ein wenig, aber sie war zu erschöpft, um sich darüber Gedanken zu machen. »Du bist ganz entschieden Lews Tochter«, antwortete er mit einem leicht boshaften Lächeln.
»Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«, erwiderte sie beißend. »Wenn du nur wüsstest, wie Recht du hast, Marguerida.« Rafe seufzte. »Du wirst ein paar Genehmigungen brauchen,
wenn du Thendara verlassen willst. Darf ich dir wenigstens helfen, sie zu bekommen?«
Margaret lachte kurz, seine ruhige Nähe tröstete sie. Zumindest einer, der sich vernünftig benahm! »Ich mag ja eigensinnig sein, aber ich habe noch nie jemanden daran gehindert, sich nützlich zu machen.«

8
    Der Friedhof lag in Nebel gehüllt, und sie wanderte zwischen den verwitterten Grabsteinen umher und suchte nach irgendetwas oder irgendjemand. Es war Nacht, sternen-übersäte Dunkelheit, und ein violetter Mond ging am Horizont auf. Schließlich kam sie zu einem frisch aufgeworfenen Grabhügel, der von welken Blumen gesäumt

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