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Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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alles. Wenn er sich jemals von alldem erholt, dann könnte es möglich sein, den Thron der Elhalyn wieder zu besetzen. Ich muss jedoch zugeben, dass ich ernsthaft daran zweifle.«
»Wieso?«
»Es ist nur so ein Gefühl, mehr nicht.« Mikhail hielt inne und versuchte, seine Empfindungen über den jüngsten Knaben in Worte zu fassen. »Ich glaube, du musst auf die nächste Generation warten, lieber Onkel, bis sich deine Pläne verwirklichen lassen. Und meiner Meinung nach sind die Kinder von Miralys oder Valenta und nicht Emun die geeignetsten Kandidaten. Da sie Elhalyn sind und den Status einer Comynara besitzen, werden ihre Kinder das Vorrecht auf den Thron haben.«
»Begreifst du eigentlich, was das bedeutet?«
Nun waren sie endlich zum Kern der Angelegenheit vorgestoßen, und Mikhail ließ sich mit seiner Antwort Zeit. Er spürte, wie Danilo ihn mit der gewohnten Aufmerksamkeit beobachtete, mit der kühlen Objektivität, die der Friedensmann jeder Situation entgegenzubringen schien. »Falls du damit sagen willst, dass ich dann mehr als nur die Regentschaft für die Domäne Elhalyn am Hals habe, begreife ich es sehr wohl. Aber ich warne dich, ich werde mich nie mit dieser Aufgabe anfreunden.«
»Wieso denn nicht? Du bist tüchtig, gesund und wurdest zum Herrscher ausgebildet.« Regis war eher verwirrt als zornig. »Genau da liegt das Problem. Glaubst du denn wirklich, ich könnte eine bloße Galionsfigur sein oder die nächsten zehn bis zwanzig Jahre Danis Befehlen folgen? Ich begreife immerhin so viel, dass ich das nicht kann. Lass einen meiner Brüder die Aufgabe übernehmen. Sie ist nichts für mich, Onkel Regis.«
»Du wirst tun, was man dir sagt.«
Du hast ihn selbst dazu erzogen, sein eigener Herr zu sein, Bredu! Nun ist er es, und du kannst ihn nicht mehr ändern! Wie kannst du nur von ihm verlangen, dass er sich Dani beugt?
Verdammt! Ich hasse es, wenn du Recht hast! Was für ein erbärmliches Durcheinander habe ich da wieder angerichtet. Mikhail war zu sehr mit seinen eigenen Gefühlen beschäftigt, um wirklich wahrzunehmen, was er da mithörte. Nein -nicht nur mit seinen eigenen Gefühlen, sondern auch mit denen der beiden anderen Männer. Ihm war nicht ganz wohl dabei, einen so persönlichen Augenblick zwischen den beiden Älteren mitzuerleben. Und er war überrascht, dass Danilo für ihn eintrat. Vielleicht war er doch kein Versager.
»Wir müssen das nicht jetzt entscheiden, oder?«, fragte Mikhail. Er spürte in seinem tiefsten Innern, dass er in seinem eigenen Interesse, aber auch im Interesse von Regis, die Ereignisse hinauszögern musste. Einmal mehr hatte er den Eindruck, dass sein Onkel aus Gründen, die Mikhail nicht verstand, zu unüberlegt handelte, und er hielt es für seine vornehmste Pflicht, den Gang der Ereignisse zu verlangsamen. Zum ersten Mal im Leben kam sich Mikhail beinahe weise vor. Es war ein sonderbares Gefühl, durchaus nicht unangenehm und anders als alles, was er kannte.
»Nein, du hast Recht«, räumte Regis widerstrebend ein. »Ich spüre wahrscheinlich schon meine Sterblichkeit und den Zeitdruck, noch alles zu regeln … was sehr töricht ist. Und ich mag es überhaupt nicht, wenn ich mir töricht vorkomme!«
Danilo, der gerade von seinem Wein trank, musste erst lachen und dann husten. Regis stand auf und klopfte ihm auf den Rücken, wobei er gleichzeitig besorgt und verblüfft aussah. Als Danilo wieder bei Atem war, sah er Regis an und schüttelte den Kopf. »Von Zeit zu Zeit benehmen wir uns alle töricht, da kann man leider nichts machen.«
Regis schnitt eine Grimasse. »Schade. Und ich hatte so sehr gehofft, ich wäre die Ausnahme.«
Danilo brach erneut in Gelächter aus, und Mikhail lachte mit, wohlwissend, dass der richtige Moment verstrichen war und an diesem Abend keine wichtigen Entscheidungen mehr fallen würden. Er war unbeschreiblich erleichtert.
Er spürte einen inneren Zwiespalt zwischen seiner Treue zu Regis und der Familie Hastur einerseits und dem Verlangen, seine eigenen Ziele zu verfolgen andererseits. Da er ein Stein im Gefüge der Macht war, erwartete man von ihm, dass er seine eigenen Bedürfnisse hinter die der Domänen zurückstellte. Das war sehr schwer, vielleicht sogar unmöglich, wie er sich eingestehen musste. Dann bemerkte er den besorgten Gesichtsausdruck seines Onkels. »Was ist denn los?«
Regis runzelte die Stirn. »Ich versuche gerade das Gefühl loszuwerden, dass all das möglicherweise nicht passiert wäre, wenn ich besser aufgepasst

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