Darkover 24 - Die Schattenmatrix
unserer ersten Begegnung, aber ihr ist in meiner Gegenwart immer noch alles andere als wohl zu Mute. Und was noch schlimmer ist - ich fürchte sie ebenfalls. Eine Heirat kommt also unter keinen Umständen in Frage!« In seinen Worten lag eine ruhige Endgültigkeit. »Fahrt bitte fort, Mikhail. Ich bin an Euren und Margueridas Gedanken sehr interessiert, auch wenn Regis nicht die Geduld zum Zuhören hat.«
»Jetzt weist du mich aber in die Schranken«, beschwerte sich Regis. »Dieses Treffen verläuft ganz anders als beabsichtigt.«
Mikhail hatte Danilo Syrtis-Hastur nie als einen möglichen Verbündeten angesehen, erst recht nicht, wenn es um Regis ging. Das Eingreifen des Friedensmannes überraschte und rührte ihn, und er warf Danilo einen dankbaren Blick zu. »Ja, ich weiß. Du hast sicher erwartet, dass ich mich deinen Wünschen beuge und zum Wohle Darkovers in eine Heirat mit Gisela einwillige. Ich weiß, ich bin keine Privatperson, ich habe gewisse Pflichten und Verpflichtungen, solange ich dein rechtmäßiger Erbe und außerdem Regent von Elhalyn bin.«
»Es war nur so eine Idee«, murmelte Regis und schoss giftige Blicke gegen die beiden. »Ich hatte gehofft, den Aldarans auf die übliche Weise zu mehr Ansehen verhelfen zu können, durch eine anständige Heirat eben. Ehrlich gesagt, habe ich nicht erwartet, dass sie tatsächlich so schnell vor der Tür stehen würden - vielleicht hat die Damisela ihren Vater überre
det, die Dinge ein wenig zu beschleunigen. Ich hatte eigentlich nicht die Absicht, die beiden vor Mittsommer hierher nach Thendara einzuladen. Ich stehe seit mehr als einem Jahr in sehr vorsichtigen Verhandlungen - sehr schwierigen, denn Damon gerät bestenfalls leicht in Wut. Du bist nicht mehr der Mann, den ich nach Haus Halyn geschickt habe, Mikhail!«, fuhr Regis fort. »Ich werde mich erst daran gewöhnen müssen - bitte lass mir Zeit. Deine Erfahrungen haben dich verändert, und offen gestanden weiß ich im Augenblick nicht so recht, was ich mit dir anfangen soll.« Er machte ein gequältes Gesicht. »Ich nehme an, ein Appell an dein Pflichtgefühl würde nichts nutzen, oder? Das habe ich mir schon gedacht. Warum sind meine besten Pläne nur immer zum Scheitern verurteilt? Ich hielt es für eine so nette Lösung.«
»Ich nicht«, fauchte Danilo. »Wie konntest du dir einbilden, dass Mik Gisela heiraten würde, obwohl sowohl Lady Linnea als auch ich dir erklärt haben, dass es entweder Marguerida wird oder keine? Wirst du langsam taub, oder hörst du nur noch auf deinen eigenen Rat?«
»Du bist aber sehr streng, mein Freund, und vielleicht habe ich es auch nicht anders verdient. Fahr bitte fort, Mikhail, ich werde versuchen, dir zuzuhören.« Er lächelte plötzlich, und sein Gesichtsausdruck war bezaubernd. »Und Danilo läutet zweifellos eine Glocke über meinem Kopf, wenn ich es nicht tue.« Mikhail war sehr erstaunt über diese plötzliche Wendung. Er hatte sich immer vorgestellt, Danilo würde Regis immer nur zustimmen, und dass es nicht so war, vermittelte ihm einen tiefen Einblick in die lebenslange Freundschaft zwischen den beiden. Wie viele andere neigte Mikhail dazu, Danilo Syrtis-Ardais nicht besonders ernst zu nehmen und zu vergessen, dass er ein äußerst intelligenter Mann mit sehr klugen eigenen Ansichten war. Zum Teil lag das an Danilos Geschick, stets im Hintergrund zu bleiben, er konnte die meiste Zeit geradezu unsichtbar wirken.
»Ich habe Marguerida erklärt, dass das Gleichgewicht der Macht eine große Rolle in der Geschichte der Domänen spielte, damit keine Familie mächtiger als eine andere wurde. Und seit der Verbannung der Domäne Aldaran aus unseren Räten wurde es bedeutend schwieriger, dieses Gleichgewicht zu erhalten. Die Aldarans waren schon sehr mächtig, als sie noch mit im Spiel waren, und sind in gewisser Weise noch mächtiger geworden, seit man sie ausgeschlossen hat. Wenn wir irgendwann einmal wieder die Sieben Domänen sein wollen, statt sechs, müssen wir danach streben, eine möglichst gute Balance zwischen den Familien zu bewahren. Andernfalls führen wir wieder zahlreiche Fehden, wie zur Zeit der Hundert Königreiche und früher, und werden somit zu einer leichten Beute für die Terraner. Indem du eine Heirat zwischen Gisela und mir vorschlägst, würdest du die anderen Domänen außerordentlich provozieren. Lady Marilla Aillard wäre garantiert außer sich, und mein Vater würde sich einer solchen Verbindung ebenfalls widersetzen, weil aus seiner
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