Darkover 24 - Die Schattenmatrix
Bewahrerin hinweg und ging zu dem Mann am Schirm. Ihm war ein wenig mulmig zu Mute, denn er wusste zwar, wie er Maguerida heilen konnte, aber er hatte es noch nie bei einem fremden Menschen versucht. Marguerida hätte den Schutz ihrer eigenen Matrix, und Mikhail war besorgt, er könnte den Mann töten. Dennoch - es musste sein, und zwar sofort. Er hob langsam die Hand und fühlte eine wohlige Wärme durch seinen Körper strömen. Marguerida hatte ihm, so gut sie konnte, erklärt, wie es sich angefühlt hatte, als sie ihn in der verlassenen Küche heilte, und er konnte nur hoffen, dass er alles richtig verstanden hatte. Ein Wohlgefühl floss durch seine Adern, und es kam ihm vor, als würde er glühen. Dann streckte er die Hand aus und versuchte die Eigenenergie des Mannes wahrzunehmen, sich mit ihr zu vermischen. Es war sehr schwierig, und er begann zu schwitzen. Er kannte den Mann nicht so gut, wie er seine Frau kannte.
Sein ganzes Bewusstsein konzentrierte sich zu einem einzigen Punkt, durch den er die Energie leitete. Es fühlte sich sonderbar an, und er hätte am liebsten damit aufgehört. Es war viel intimer als die Arbeit in einem Kreis, und da der Mann ihm völlig fremd war, erregte sein Tun großen Widerwillen in Mikhail. Es erinnerte, wie er plötzlich erkannte, für seinen Geschmack zu sehr an Sex. Mikhail hatte noch nie etwas mit einem Mann gehabt und auch nie ein Verlangen danach gespürt.
Dann keuchte der Mann plötzlich, sein blasses Gesicht wurde rosig, und er sah Mikhail mit einem Blick an, der Bände
sprach - er musste das gleiche Gefühl haben. Es war keine Vergewaltigung, aber ähnlich genug, um peinlich zu sein. »Wer immer du bist, danke. Ich heiße Davil Syrtis.«
»Was sollen wir jetzt mit ihr tun?«, fragte die Frau, der Mar-guerida geholfen hatte. »Ich würde ihr liebend gern den Hals umdrehen, aber der Tod ist fast noch zu gut für sie.«
»Nein, Betha - hat es nicht schon genug Tote gegeben?« »Sie hat meine Schwester Clarinda an ihren Verbrennungen sterben lassen«, entgegnete Betha und fletschte die Zähne. »Und sie hat uns hier eingesperrt mit diesem fürchterlichen Gelbstein, und es war ihr egal, ob wir dabei draufgehen. Sie ist ein Ungeheuer.«
»Amirya ist durchaus ein Problem, aber nicht das größte«, sagte der Mann, der zuvor schon gesprochen hatte und den Marguerida offensichtlich rasch wiederhergestellt hatte. »Wir sind hier eingeschlossen, und wir müssen fliehen. Aber wir können den Gelbstein nicht einfach hier lassen - er ist zu gefährlich.« Er sah von Mikhail zu Marguerida. »Ich hoffe, ihr habt uns nicht aus dem Kochtopf geholt, um uns ins Feuer zu werfen, Fremde.« Die Frau namens Betha lachte leise. »Stört euch nicht an Marius - er sieht immer nur schwarz. Aber was machen wir jetzt?« Sie legte die Hand an die Stirn. »Mein Kopf fühlt sich an, als wäre er mit Watte ausgestopft. Seit sie uns von Hali hierher geschleppt haben, geben sie uns irgendein Dreckszeug. Aphroson und noch etwas. Sie hat zwar herausgefunden, dass wir damit nicht mehr richtig arbeiten können, weil wir zu schusselig wurden, und deshalb gab es mit der Zeit weniger von dem Zeug, aber ich fühle mich immer noch sehr … geistesschwach.« Ihre Empörung war unüberhörbar, und die Art, wie sie die bewusstlose Bewahrerin ansah, verhieß nichts Gutes für Amirya.
Mikhail zögerte, seine Heilung Davils bereitete ihm immer noch Unbehagen. Diese Leute hier erwarteten Hilfe von ihm und Marguerida, dabei hatten sie doch gar keinen Plan. Er spürte, wie sich große Selbstzweifel in ihm regten, seine ungeliebten ständigen Begleiter. Würde er seine Ängste je ablegen? Was konnten sie nur tun? Er und Marguerida waren jünger als die meisten Anwesenden. Sie befanden sich an einem unbekannten Ort außerhalb ihrer eigenen Zeit, und sie verfügten beide über neue Kräfte, mit denen sie noch nicht richtig umgehen konnten. Aber sie durften diese Menschen nicht enttäuschen. Sie mussten eine Möglichkeit finden, die anderen und sich selbst zu retten.
Mikhail zwang sich zur Konzentration. Er zählte an den Fingern ab. »Wir müssen Amirya ausschalten, die Schirme vollständig vernichten und diesen Gelbstein loswerden. Und von hier fliehen«, fügte er noch hinzu, bezweifelte allerdings, dass sie überhaupt so weit kommen würden.
Marius lachte höhnisch. »Wir können kaum ohne fremde Hilfe aufstehen. Amirya hat uns gerade so viel Kraft gelassen, dass wir arbeiten konnten.«
»Was für eine Sorte Laran ist das
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