Darkover 24 - Die Schattenmatrix
werden verhungern.«
»Das stimmt. Und deshalb werden wir bald von hier weggehen.« Mikhail hielt inne und suchte nach den richtigen Worten. »Das ist dir jetzt vielleicht peinlich, aber ich glaube, Ashara sucht nach einer Jungfrau, Marguerida …« Er hielt inne, um zu sehen, ob sie verstand, was er meinte.
»Was? Ach so, ich verstehe - du meinst, wir sollten … und dann bin ich ein anderer Mensch! Mikhail Hastur, das ist ungefähr das Unromantischste, was ich je gehört habe! Nicht dass ich Rosen und Violinen erwartet hätte, aber…« Marguerida hielt stotternd inne, sie verzog das Gesicht, aber ihre Augen funkelten.
Er strich ihr das zerzauste Haar aus der Stirn und küsste sie sanft. Dann zog er ihr die Haarnadeln heraus. Die seidene rote Lockenpracht glitt durch seine Finger. Er hätte ewig so weitermachen können. »Ich kann dir keine Rosen schenken, aber du hast bereits mein Herz, Marguerida«, flüsterte er. Sie fürchtete sich sehr, dennoch spürte Mikhail, wie sich Gefühle in ihr regten. Ihr Geruch und die Berührung ihrer weichen Haut waren für ihn fast unerträglich. Doch er musste sich Zeit lassen. Sie würde Panik bekommen, wenn er sie drängte.
Marguerida kicherte an seinem Hals, ihr warmer Atem kitzelte ihn. »Das ist ein guter Anfang - mach weiter.«
»Außerdem bist du der beste und mutigste Mensch, den ich kenne.« Sie bewegte sich nicht, und Mikhail wusste, er hatte noch nicht die richtigen Worte gefunden. »Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe. Ich liebe das Glitzern deiner Augen im Feuerschein und dass dein Haar immer so unordentlich ist. Vom ersten Moment an, als ich dich sah, Marguerida Alton, wollte ich dir alle Kleider vom Leib reißen und dich glücklich machen! Dein zarter Mund lässt mein Herz schneller schlagen, und wenn du lachst, frohlockt es, und wenn du weinst, schmerzt es.« Er schob die Haare in ihrem Nacken zur Seite, bis die weiche Haut frei lag. Dann drückte er seine Lippen sanft auf ihre samtweiche, heiße Haut.
Mikhail spürte die Spannung in ihrem Körper, die Starrheit ihrer Glieder und dass sie sich ihm entziehen wollte. Gleichzeitig stieg ein heftiges Verlangen in ihm auf, ein Sehnen, süß und zaghaft, aber sehr real. Er spürte, wie ihre linke Hand auf seine nackte Brust glitt, und ihre Finger leicht über seine Haut strichen, als hätte sie vor etwas Angst.
In diesem Augenblick wurde Marguerida bewusst, was sie tat, und sie riss die Hand rasch weg und betrachtete sie. Dann
sah sie Mikhail mit großen Augen an. Sie schluckte und legte die linke Hand auf seine Brust, und Mikhail erwartete, dass ein Energiestoß in sein Herz traf. Doch außer einem leichten Kitzeln, als würde er durch einen Schleier gehen, bewirkte die Berührung nichts.
»Du bist der einzige Mensch, den ich gefahrlos umarmen kann.« Ihre Stimme klang ehrfurchtsvoll. »Das hätte ich nie gedacht. Ich wundere mich …«
»Wundere dich später, Liebste.«
Marguerida schlang die Arme um Mikhails Hals und drückte ihren Mund auf seine Lippen. Sie schmolz an seiner Brust dahin, als hätte sie es schon tausend Mal getan. Beide waren ein wenig außer Atem, als sie sich voneinander lösten, ihre Hände verschränkten und gleichzeitig aufstanden.
Sie ließen sich auf die zerknüllten Decken neben der Feuerstelle sinken, ohne mit dem Streicheln und Küssen aufzuhören. Mikhail konnte das unbarmherzige Fordern seines Körpers kaum noch bändigen, aber er zwang sich zur Langsamkeit, so schwer es ihm auch fiel. Er fuhr sanft mit den Lippen über ihre Brust, hörte ein leises Stöhnen und spürte, wie sie sich vor Erregung anspannte. Dann wanderten seine Lippen hinab bis zu ihren Hüften, und Marguerida zitterte unter seiner Berührung.
Endlich fiel eine unsichtbare Schranke, und alle Leidenschaft, die Margaret versagt geblieben war, brach aus ihr heraus. Sie überflutete Mikhails Körper und Seele, warm und gierig, unsicher und verlangend. Für einen winzigen Augenblick spürte er einen Widerstand, dann nur noch ihre zärtliche Hingabe, die alles übertraf, was Mikhail je zu träumen gewagt hatte.
31
Am Morgen des übernächsten Tages brachen sie bei Nieselregen von der verlassenen Ruine auf und ritten nach Süden. Das Essen war nicht nur ihnen ausgegangen, es gab auch kein Futter mehr für die Pferde, und das hatte die Entscheidung erzwungen. Mikhail lächelte beim Gedanken an Margueridas dämonisches Grinsen, als sie gesagt hatte: »Von Liebe werden wir nun mal nicht satt - sooft wir es auch
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