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Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Javanne!
Dennoch wurde sie ruhiger, je weiter sie sich von der riesigen Anlage von Matrixschirmen entfernten. Es war, als würde ihr ein großer Druck auf den Kopf genommen. Wenn sie jetzt noch ihr Herz dazu brachte, sich anständig zu benehmen, damit es endlich aufhörte, sich nach Mikhail zu sehnen und gleichzeitig von diesem Gedanken abgestoßen zu sein, dann würde sie vielleicht ein wenig Ruhe und Frieden finden.
Nach all den Jahren, in denen sie sich von anderen Menschen fern gehalten und nur für die Musik gelebt hatte, ohne echte Freunde, außer Ivor und Ida Davidson, genoss sie die zunehmende Vertrautheit zwischen ihr und Liriel. Es war eine Schande, dass sie keine anderen Freundschaften in Arilinn geschlossen hatte, von Haydn Lindir, dem Archivar, mal abgesehen. Er erinnerte sie ein wenig an Ivor - ein freundlicher, zerstreuter alter Gelehrter mit einem gewaltigen Schatz an Wissen. Wahrscheinlich würde es in Neskaya zwar anders sein, aber nicht unbedingt besser.
Margaret freute sich darauf, für ein paar Tage nach Thendara zurückzukehren. Sie wollte Meister Everard in der Musikstraße besuchen und Aaron und Manuella MacEwan in der Nähnadelstraße. Sie wollte den Stein sehen, den sie für Ivors Grab in Auftrag gegeben hatte und der inzwischen fertig und aufgestellt war. Sie vermisste ihren verstorbenen Mentor sehr, und der Tod von Domenic Alar hatte eine Wunde aufgerissen, die sie für längst verheilt gehalten hatte. Margaret erinnerte sich noch gut an die Toten, die sie gegen Ende der Sharra-Rebellion gesehen hatte, aber damals war sie noch ein Kind gewesen, und sie hatte um diese Menschen nicht wirklich ge
trauert. Das hier war etwas anderes, sie empfand persönliches Leid, und keine vorhergehende Erfahrung hatte sie auf die Stimmungsschwankungen und die tiefen Gefühle vorbereitet, von denen sie nun erschüttert wurde.
Margaret würde wärmere Kleidung brauchen, denn Neskaya lag viele Kilometer weiter nördlich im Schoß der Berge. Ihren Informationen nach war es zwar nicht so kalt wie Nevarsin, die »Stadt des Schnees«, wo das Cristoforos-Kloster lag, aber für ihren Geschmack dennoch viel zu kalt. Sie musste auch unbedingt daran denken, den Handschuhmacher aufzusuchen. Sie bemühte sich allerdings, nicht an den Turm in Neskaya zu denken, denn sie befürchtete, dort derselben stummen Ablehnung zu begegnen wie in Arilinn. Eines Tages würde sie genug wissen, um nie wieder einen Turm betreten zu müssen, aber noch war es nicht so weit. Sie war noch zu ungeschliffen, zu gefährlich, um allein unterwegs zu sein. Natürlich konnte sie Darkover verlassen, niemand würde sie zurückhalten; aber sie wusste auch, dass es nicht der richtige Weg gewesen wäre, sosehr sie sich auch danach sehnen mochte. Margaret zwang sich, ihren Dämonen nicht weiter nachzujagen. Sie wollte auf die Sonnenseite des Lebens blicken, und deshalb dachte sie an Rafaella n’ha Liriel, ihre Freundin und frühere Führerin. Sie hoffte, dass Rafaella, eine der Entsagenden, gerade in Thendara weilte und nicht unterwegs war, um Händler zu führen oder in welchen Angelegenheiten auch immer. Rafaella war Margarets erste richtige Freundin auf Darkover gewesen, und sie schätzte die Frau sehr. Außerdem war sie neugierig, wie sich die knospende junge Liebe zwischen der Führerin und Margarets Onkel Rafe Scott entwickelte. Margaret hatte schon etwas geahnt, als die beiden Frauen in den Kilghards waren, und fand es amüsant, dass Rafaella, wenn auch nur dem Namen nach, ihre Tante wurde, falls sie Captain Scott tatsächlich zu ihrem Liebhaber erkor. Diese Beziehung würde sie sogar freuen, ganz im Gegensatz zu der Blutsverwandtschaft mit Javanne Hastur, Mikhails Mutter. Glücklicherweise hatten Margaret und Lew aus Arilinn abreisen können, bevor Javanne dort eintraf. Javanne wollte den Leichnam ihres Enkels zur Beerdigung abholen. Es war gut möglich, dass sie sich auf der Reise begegneten, was Margaret nicht hoffte; auch wenn Javanne viel zu stolz und taktvoll war, um etwas zu sagen, hatte Margaret allein in ihrer Nähe das Gefühl, als würde sie von tausend Nadeln gestochen. Es wäre sicher angemessener gewesen, in Arilinn zu bleiben und den Sarg auf dem Rückweg zu begleiten, aber nachdem sie Jeff Kerwin einmal davon überzeugt hatten, dass Margaret mit einem Studium bei Istvana Ridenow besser gedient war, hatte sie zu viel Angst, er könnte es sich noch einmal anders überlegen.
Es hatte einigen Widerstand gegeben, weil Margaret den

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