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Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Die Mahlzeiten wurden getrennt eingenommen, und solange Margaret im Turm gewohnt hatte, musste sie immer mit den Jüngsten essen. Die Techniker aßen zu einer bestimmten Uhrzeit und die Mechaniker zu einer anderen. Mikhail hatte man gleich zu den Überwachern gesetzt, was ihm überhaupt nicht gefiel. Margaret war zutiefst dankbar gewesen, dass ihre Empfindlichkeit gegenüber den Matrixschirmen einen weiteren Aufenthalt im Turm unmöglich machte, und nachdem sie in ihr kleines Haus gezogen war, hatte sie ihre Mahlzeiten meistens dort eingenommen.
In Neskaya war alles ganz anders. Man reichte die Speisen herum, scherzte, und alle langten zu, als könnte es für einige Zeit ihr letztes Mahl sein. Sie waren ein ausgelassener Haufen, mit Ausnahme von Merita, die schweigend ein Stück abseits von den anderen saß. Außerdem war anscheinend die ganze Gruppe sehr neugierig auf sie. Nicht nur Caitlin, sondern auch Jose, Baird und Hedwig fragten sie von den Raumschiffen bis zum Umfang der Ernte im Süden über alles Mögliche aus. Es war, als sei das Darkover hier nicht zu vergleichen mit dem, was Margaret vor ein paar Monaten betreten hatte.
Schließlich war das Mahl zu Ende, und sie sehnte sich nach ihrem Bett. Der größte Teil der Gesellschaft ging nach oben, um die nächtliche Arbeit an den Schirmen zu beginnen, Caitlin hingegen blieb am Tisch sitzen. »Und, wie gefallen wir dir bis jetzt?« »Sehr gut. Ich hatte erwartet, dass ich mit den anderen Schülern zusammen sein werde - allerdings scheint es außer Bernice keine zu geben. Es sei denn, ich habe noch nicht alle kennen gelernt.« »Doch, es gibt schon noch ein paar. Sie sind entweder oben und beaufsichtigen die Relais, oder sie schlafen. Cobal liegt zurzeit mit Fieber im Bett - er ist ebenfalls Techniker. Du wirst sie schon noch alle kennen lernen. Verglichen mit Arilinn sind wir ein kleiner Turm, ein Kreis und noch acht, neun Leute dazu. Und wir wissen alle, wie es in Arilinn zugeht, deshalb wollten wir dir einen möglichst herzlichen Empfang bereiten. Blickt Camilla MacRoss immer noch so hochnäsig auf alle Leute herab?«
Margaret lachte. »Ich fürchte, ja. Die übrigen Studenten schienen sogar Angst vor ihr zu haben, und vermutlich wäre es taktvoller gewesen, wenn ich ebenfalls so getan hätte, als würde ich sie fürchten. Aber ich kenne ihren Menschenschlag, die Universität war voll davon.«
»Wie meinst du das - ihren Menschenschlag? Hier, trink noch ein bisschen Wein.«
»Ich weiß nicht, ob mir das so gut tut, Caitlin. Ich will nicht, dass man mich gleich an meinem ersten Abend hier mit den Stiefeln ins Bett bringen muss. Ach, was soll’s, ein kleiner Schluck kann nicht schaden.« Zum ersten Mal seit Monaten war Margaret entspannt, weil sie sich hier sicher war, dass man sie nicht kritisieren oder ihr das Gefühl geben würde, etwas falsch zu machen. Sie nippte an ihrem Glas. »Manche Leute entdecken eine bestimmte Fähigkeit an sich … sagen wir Jonglieren. Und sie lernen ziemlich gut Jonglieren, werden eines Tages vielleicht sogar meisterliche Jongleure. Und dann hören sie plötzlich aus irgendeinem Grund, den ich nicht verstehe, auf zu lernen und behaupten, dass sie durch ihre Jonglierkunst allen anderen überlegen sind, besonders allen Akrobaten, Seiltänzern, Kunstreitern und Dompteuren.« Als Margaret sich so reden hörte, fragte sie sich, ob das mit dem Wein wirklich eine gute Idee gewesen war. Sie war einem Rausch ziemlich nahe, aber es war so angenehm, ohne Angst vor Zensur zu sprechen, dass sie nur hoffen konnte, dass sie sich nicht zum Narren machte.
Caitlin nickte. »

Dieser Hund kennt nur ein Kunststück

 heißt es bei uns in den Bergen. So ist Camilla eben, das steht fest.« »Dann bist du also aus den Bergen?«
»Ja, von den Ausläufern der Hellers. Meine Familie lebt seit Jahrhunderten dort und rackert sich für ein karges Auskommen mit Schafen, Ziegen und ein bisschen Getreide ab. Ich war froh, als ich von zu Hause weg konnte, auch wenn ich meine Leute manchmal vermisse. Als ich nach Arilinn kam, fühlte ich mich wie im Paradies. Die Ebene von Arilinn ist wunderschön, vor allem im Sommer. Ich besaß nur zwei Kleider, eins mit vielen Flicken und eins mit wenigen, und meine Stiefel waren fast durchgelaufen. Einige dort haben mich angesehen, als wäre ich ein Gespenst, denn der Name Leynier ist zwar alt und geachtet, aber ich stamme nicht aus dem wohlhabenden Zweig der Familie. Aber mein Laran war stark genug, um mir Respekt

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