Darkover 24 - Die Schattenmatrix
ich eine Matrix, den Schluss-Stein von Asharas Wohnsitz, und als ich wieder zu mir kam, hatte ich ein Muster auf meiner linken Hand, das, soweit sich feststellen lässt, die Facetten jenes Matrixsteines abbildet. Ich halte das Muster immer bedeckt, weil ich sonst … oder weil es gefährlich ist.«
Caitlin hörte aufmerksam zu. »Hat Istvana deshalb dein Zimmer mit einer Unmenge von Winterseide auskleiden lassen? Wir haben uns alle darüber gewundert, aber sie hat niemandem ein Wort verraten, außer vielleicht Merita, die niemals tratscht.«
»Ja. Die Energie aus den Matrizen läuft wie kaltes Feuer durch meine Nervenbahnen, und schon der Aufenthalt in diesem Raum hier ist mir ein wenig unangenehm. Wenn ich auch sonst nichts in Arilinn gelernt habe, so habe ich zumindest herausgefunden, wie ich das am besten aushalte. Wenn es nach mir ginge, würde ich nie wieder einen Turm betreten, aber solange ich nicht mehr darüber weiß, wie ich mein Laran beherrsche, bleibt mir wohl keine andere Wahl - es sei denn, ich finde eine Möglichkeit, woanders als in einem Turm zu studieren.«
»Danke, dass du mir davon erzählt hast. Als ich dir die Frage gestellt habe, hatte ich keine Ahnung, wie neugierig sie ist. Deine Augen werden schon ganz glasig. Du gehst jetzt besser ins Bett!« »Ich bin tatsächlich müde, aber es hat gut getan, mit jemandem über alles zu reden. Ich bin ein sehr zurückhaltender Mensch, und ich bleibe selbst dann für mich, wenn ich mich danach sehne, anderen Menschen nahe zu sein. Es fällt mir schwer, anderen zu vertrauen, auch wenn sie es gut meinen.«
»Ich werde dein Vertrauen bestimmt nicht enttäuschen, Marguerida.«
Trotz ihrer Müdigkeit war Margaret unruhig, als sie in ihr Zimmer kam. Als sie ihr dickes Nachtgewand angezogen und das Haar gebürstet hatte, fühlte sie sich immer noch nicht bettreif, und nachdem sie eine Weile auf und ab gelaufen war, wurde ihr klar, dass sie Mikhail vermisste und dass sie mit ihm sprechen, die Berührung seines Geistes spüren wollte.
Sie streifte den Handschuh der linken Hand ab, konzentrierte sich, wie sie es gelernt hatte, und atmete tief durch. Zunächst geschah nichts. Margaret fragte sich schon, ob die seidenen Wandbehänge in ihrem Zimmer vielleicht verhinderten, dass sie ihren Geliebten erreichen konnte. Doch gerade als sie aufgeben wollte, fühlte sie, wie seine vertraute Energie schwach, fast matt, die Ränder ihres Bewusstseins streifte.
Mikhail!
Marguerida? Wo bist du?
Ich bin heute in Neskaya angekommen, und jetzt sitze ich gerade in einem Gemach aus Seide wie eine Märchenprinzessin. Wahrscheinlich liegt eine Erbse unter meiner Matratze, weil sie mich auf die Probe stellen wollen.
Wovon redest du? Mikhail klang zerstreut und fast verärgert. Nichts von Bedeutung, mein Liebster. Wie geht es dir mit deinen jungen Schützlingen?
Es ist sehr anstrengend. Ich glaube nicht, dass ich eine einzige Nacht durchgeschlafen habe, seit ich hier bin. Und Priscilla und ihre Freundin sind … sehr merkwürdig.
Ihre Freundin? Wer ist das?
Was? Ich habe fürchterliche Kopfschmerzen, Marguerida. Du hörst dich so komisch an, Mik. Geht es dir gut?
Ja. Nein. Ich bin nur unglaublich müde.
Dann gute Nacht, mein geliebter Mikhail.
Gute Nacht, meine liebste Marguerida.
Sie setzte sich einige Minuten in den Sessel und ging die Unterhaltung im Kopf noch einmal durch. Sie war ziemlich beunruhigt. Irgendetwas stimmte nicht, davon war sie überzeugt, Mikhail war sonst nie so kurz angebunden. Wer war diese Freundin von Priscilla Elhalyn, und warum hatte er sich geweigert, von ihr zu erzählen? War er in Gefahr und wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte? War dem Dummkopf denn nicht klar, dass sie sich noch mehr Sorgen machte, wenn sie nicht wusste, was dort vor sich ging? Natürlich nicht! Männer können manchmal solche Idioten sein! Und wahrscheinlich war gar nichts - er war einfach nur müde, und sie ebenfalls.
Dann keimten langsam Zweifel in ihrem trägen Gehirn auf. Es gab eine andere, und Mikhail hatte nicht den Mut, es ihr zu sagen. Wahrscheinlich hatte er an einem Mädchen dort Gefallen gefunden, eine Frau aus guter Familie, gegen die niemand Einwände erhob, die im Falle einer Heirat mit Mikhail nicht das kostbare Gleichgewicht der Macht zwischen den Domänen stören würde. Wahrscheinlich hatte Regis Hastur oder Lady Linnea genau zu diesem Zweck jemanden nach Haus Halyn geschickt. Sie hatte einen Geschmack wie von Eisen im Mund, als sie den Handschuh wieder
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