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Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Glas mit goldenem Wein und lächelte sie kurz an. »Ich bin Jose Reyes. Istvana saß schon wie auf Kohlen wegen deiner Ankunft, deshalb freue ich mich, dass du nun hier bist.« Er war so groß wie Margaret und sehr attraktiv mit seinem dunklen Haar. Die blassen Augen waren jedoch ein wenig beunruhigend, obwohl er an Margaret vorbeisah, um den direkten Augenkontakt zu vermeiden. Sie spürte seine Neugier ihr gegenüber, doch weiter nichts. »Danke für den Wein.«
»Saß wie auf Kohlen - so ein Unsinn!« Istvana klang entrüstet. »Ich hoffe doch, dass ich mehr Disziplin besitze.«
Eine der Frauen lachte. »Wenn Ihr weniger diszipliniert gewesen wärt, hättet Ihr uns noch alle in den Wahnsinn getrieben. Ich bin übrigens Caitlin Leynier, eine der Technikerinnen hier, und um ein paar Ecken mit dir verwandt.«
»Leynier? Irgendwie erinnere ich mich verschwommen, dass in der Geschichte der Altons ein solcher Name vorkommt - eine Geschichte, die mich immer noch verwirrt, wie ich zugeben muss, obwohl ich mich tapfer bemüht habe, mir den Stammbaum einzuprägen. Ich freue mich, eine Verwandte kennen zu lernen.« Margaret mochte Caitlin auf Anhieb. Sie hatte etwas an sich, das so klar und rein wie Quellwasser war.
»Es liegt ungefähr sechs oder sieben Generationen zurück und zählt daher kaum noch. Du hast bestimmt schon festgestellt, dass du mit mehr Leuten verwandt bist, als du für möglich gehalten hättest. Istvana hat uns nämlich erzählt, dass du den größten Teil deines Lebens gar nicht auf Darkover verbracht hast, sondern von einem Planeten zum anderen gesaust bist. Stimmt das?«
»Man saust leider nicht - zu schön, wenn es so wäre. Eine Reise auf den großen Schiffen ist ziemlich ungemütlich und äußerst langweilig, so dass man heilfroh ist, wieder zu landen, und am liebsten den Boden küssen würde, wenn man auch dort ankommt, wo man hin wollte.«
»Verstehe.« Caitlin grinste breit, und ihre grünen Augen funkelten. »Ich hatte einen völlig anderen Eindruck, als ich einmal ein Buch meines Bruders las. Da klang alles sehr aufregend. Damals war ich natürlich noch jung.« Margaret schätzte Caitlin etwa auf ihr eigenes Alter, die Bemerkung musste demnach ironisch gemeint sein. Istvana ergriff freundlich, aber bestimmt Margarets Hand und zog sie zu ihrem großen Bedauern wieder von Caitlin weg. Dann wurde sie zügig den anderen vorgestellt: Baird Beltran, ein Mann, der etwa so alt wie Istvana war, Moira di Asturien, eine hübsche Frau von circa dreißig, Hedwig Hart, die Frau mit dem wunderschönen goldenen Haar, und zuletzt Merita Rannir, die Margaret aus kurzsichtigen Augen ansah. Alle begrüßten sie freundlich, und Margaret spürte die allgemeine Sympathie, die sie bei ihrem Eintritt in Arilinn so sehr vermisst hatte. Ihr Unbehagen schwand, während sie von dem Wein trank und Fragen beantwortete, und als die Gesellschaft den Gemeinschaftsraum verließ und einige Schritte weiter in den Speisesaal umzog, war sie beinahe gelöst.
An einem langen, mit einem weißen Tuch bedeckten Tisch standen zu beiden Seiten Stühle, und am Tischende ein weiterer für Istvana. Der Tisch war mit dem schönen blau-weißen Porzellan gedeckt, das aus den Brennöfen von Marilla Aillard stammte, der Mutter von Dyan Ardais. Die gläsernen Kelche kamen aus den Trockenstädten. Es gab Platten mit gebratenem Geflügel und gekochtem Fleisch, Schüsseln mit Gemüse und Reis und andere mit eingemachtem Obst. Alle nahmen Platz, und Istvana deutete mit einer Handbewegung an, dass Margaret zu ihrer Rechten sitzen solle. Jose Reyes setzte sich neben sie und griff mit anmutiger Hand nach einer Schüssel mit Wurzeln, die wie Kartoffelpüree aussahen. Bevor er sie jedoch nehmen konnte, gab ihm Caitlin, die auf seiner anderen Seite saß, einen spielerischen Klaps auf die Hand.
»Nicht davon! Er ist nämlich versessen auf dieses Gericht, und wenn er sich als Erster bedient, bleibt für uns nichts mehr übrig«, unterrichtete sie Margaret, indem sie sich vorbeugte und an Jose vorbeischaute.
»Und wer verschlingt immer die Federbeerentorte, wenn man nicht aufpasst?« Caitlins Worte schienen Jose nicht im Mindesten zu ernüchtern, und Margaret konnte nicht anders, als dieses Essen mit jenen zu vergleichen, die sie in Arilinn durchstehen musste, wenn sie sich mal wieder überwinden konnte, mit den anderen im Turm zu speisen.
In Arilinn hatte eine ziemlich strenge Hierarchie geherrscht, eine Art Förmlichkeit, die hier völlig zu fehlen schien.

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