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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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eine flüchtige Warnung – er verließ die Föderation, bevor Premierministerin Nagy die Auflösung der Legislative tatsächlich verkündete. Er nahm Frau und Kinder mit, da er davon ausging, in nächster Zeit nicht nach Terra zurückzukehren. Als dem Stützpunktkommandeur bekannt wurde, dass sich Herm auf Darkover aufhält, stellte er einen Haftbefehl aus und erklärte ihn zum Staatsfeind – eine einzigartige Auszeichnung in der Geschichte Darkovers, auf die Herm jedoch gewiss lieber verzichtet hätte.« Ein Murmeln erhob sich rund um den Tisch, und vereinzelt ertönte leises Gelächter. »Lyle Belfontaine besaß die Kühnheit, mir eine Nachricht zu schicken, in der er Herms Auslieferung verlangte, damit er ihn verhaften und deportieren könne. Um genau zu sein, schickte er Regis die Nachricht, da er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass mein Onkel gestorben war. Ich reagierte nicht darauf, da ich nicht die Absicht habe, einen Bürger unserer Welt an irgendwen auszuliefern. Aber Herm fand es besser, wenn er nicht hier wäre und auf diese Weise keine Probleme verursachen kann.« Lew warf Mikhail einen anerkennenden Blick zu für diese geschickte Verflechtung von Wahrheiten und Halbwahrheiten. Alle anderen waren so sehr damit beschäftigt, die Enthüllungen zu verdauen, dass sie einige barmherzige Augenblicke lang nicht wussten, was sie sagen sollten, und Mikhail erlaubte sich einen Moment der stillen Zufriedenheit.
»Ich glaube das nicht«, polterte Dom Damon los, der sichtbar überrascht und empört war. »Belfontaine würde niemals meinen Sohn verhaften!« Mikhail zog ein glänzendes Papier aus der Tasche und reichte es um den Tisch. »Das ist der Haftbefehl.« Dom Damon starte kurzsichtig darauf. »Dieser verräterische Hund!« »Ich wusste gar nicht, dass du so gut bekannt bist mit Belfontaine«, bemerkte Danilo Syrtis-Ardais ruhig und sah Damon durchdringend an.
»Ich würde nicht behaupten, dass wir Bekannte sind«, brauste Lord Aldaran auf. »Aber im Gegensatz zu euch allen hier habe ich mich bemüht, vernünftige Beziehungen zu den Terranern zu unterhalten, besonders da so viele von ihnen zurzeit in der Domäne Aldaran leben.« »Wie viele genau sind es denn?«, fragte Mikhail. Regis hatte es nie fertig gebracht, Dom Damon eine Zahl zu entlocken, was ihn sehr geärgert hatte.
»Ach, ich weiß nicht. Über so etwas denke ich nicht nach.« Dom Damons Gesichtsausdruck wurde zunehmend verschlossen.
Robert Aldaran sah seinen Vater überrascht an. »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt leben rund fünfhundert Bürger der Föderation in der Domäne Aldaran, zumeist irgendwelche Techniker. In dieser Zahl sind auch fünfzig Ehefrauen enthalten. Es gibt ein bescheidenes Kontingent von Ethnologen und Anthropologen, die, soweit ich feststellen konnte, nichts anderes tun, als den Leuten auf die Nerven zu gehen, indem sie alle möglichen Fragen über Dinge stellen, die sie nichts angehen.
Und es gibt rund fünfundsiebzig Soldaten der Föderation, wobei ich allerdings seit geraumer Zeit den Verdacht hege, dass die meisten Techniker in Wahrheit Kämpfer sind, die sich als etwas anderes ausgeben.« Dom Damon sah seinen Sohn mit unverhülltem Abscheu an, Dann wedelte er mit dem Papier in seiner Hand. »Ich verstehe das einfach nicht! Wieso um alles in der Welt sollte Belfontaine einen Haftbefehl ausstellen, noch dazu für einen meiner Söhne?« »Wie könnte er besser einen Zwischenfall provozieren und ein Vorgehen rechtfertigen, das ihm sonst nicht gestattet wäre?«, antwortete Lew beinahe selbstgefällig, als hätte er das Gefühl, den alten Aldaran irgendwie drangekriegt zu haben.
»Belfontaine ist bekannt dafür, dass er gern seine Befugnisse überschreitet, so wie er auch für seinen Ehrgeiz bekannt ist. Es war bestimmt nicht seine Idee, Darkover auf diese Weise und zu diesem Zeitpunkt zu verlassen.« »Was, bei Zandrus kältester Hölle, willst du damit sagen?«, brüllte Dom Damon, der mit jeder Minute verwirrter und ängstlicher aussah.
»Wenn wir Herm nicht ausliefern, könnte Belfontaine darin einen Rechtfertigungsgrund sehen, Burg Comyn anzugreifen. Das Gesetz ist etwas mehrdeutig, was die Rechte einzelner Bürger auf geschützten Planeten angeht, das heißt, er könnte durchaus beschlossen haben, es zu seinem Vorteil auszulegen.« Lew setzte eine düstere Miene auf. »Wir können leider nur Mutmaßungen anstellen, aber ich weiß, dass Belfontaine wie verrückt Mitteilungen an seine Vorgesetzten geschickt hat und

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