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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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deine Erfahrung übersteigen. Darkover ist eine ganz besondere Welt, und es gehört zum Klügsten, was Regis getan hat, dass er uns aus der Föderation heraushielt, vom Status als geschützter Planet einmal abgesehen.«
»Als ich noch jünger war, dachte ich immer, er tut es, um Leute wie meine Mutter zufrieden oder wenigstens ruhig zu stellen!« Mikhail erlaubte sich ein leises Kichern über den lächerlichen Gedanken, Regis könnte eine so bedeutsame Entscheidung treffen, nur um Javanne Hastur zu besänftigen. Sie gab nie Ruhe, und bald würde sie auf Burg Comyn kommen und ihm das Leben schwer machen. Er hatte im Augenblick nicht das Gefühl, ihren Intrigen und Wutausbrüchen gewachsen zu sein.
Lew nickte, als verstünde er genau, was Mikhail dachte. »Er war der Ansicht, es könnte uns teuer zu stehen kommen, und die darkovanische Kultur würde nicht überleben, wenn wir uns die Wege der Terraner vollständig zu eigen machten. Die schlichte Wahrheit ist, dass wir die Föderation nicht brauchen. Was meinst du, würde wohl geschehen, wenn die Präsenz der Föderation hier zu Ende ginge, Mik?” «So weit ich sehe, würden dann keine Raumkreuzer mehr hier landen, und das Krankenhaus im Hauptquartier würde schließen. Die Terraner würden uns keine Miete mehr für den Raumhafen bezahlen. Wobei sie es in den letzten Jahren mit ihren Zahlungen sowieso nicht allzu genau genommen haben.” Nach kurzem Nachdenken fügte er an: »Und Marguerida könnte keinen Kaffee mehr zu astronomischen Preisen besorgen, um sich hin und wieder eine Freude zu machen. Ein Jammer, dass es uns nie gelungen ist, die Pflanze auf Darkover zu kultivieren.” Mikhail hatte sich nie etwas aus Kaffee gemacht, aber er wusste, seine Frau liebte das seltsame, bittere Zeug.
»Nichts davon kommt mir direkt welterschütternd vor.« Lew lachte. »Das ist eine ziemlich gute Einschätzung der Auswirkungen, da die Föderation die Raumfluglinien kontrolliert. Es gibt zwar eine Reihe von interplanetarischen Handelsgesellschaften, aber für interstellare Flüge braucht man die Technologie der Raumkreuzer, und die haben nur die Terraner und hüten sie eifersüchtig. Was das andere betrifft, so läuft der Mietvertrag demnächst aus, und Belfontaine hat mit allen möglichen Tricks versucht, Regis zu Zugeständnissen zu bewegen. Aber das gehört nun mal zu seinem Job.” Mikhail dachte amüsiert an die Ausreden, die für die verspäteten Zahlungen vorgebracht worden waren. »Regis hat mir von einem Vorschlag Belfontaines erzählt, was den neuen Mietvertrag angeht. Und zwar sollte Darkover die Föderation dafür bezahlen, dass sie hier einen Stützpunkt unterhält, und nicht die Föderation uns. Er fand es zum Schreien.” Es tat weh, sich daran zu erinnern, aber es berührte ihn gleichzeitig. Und es ließ ihn an Regis’ Lächeln denken – sein Lächeln hatte immer zu seinen größten Aktivposten gehört.
»Das stimmt allerdings, und ich werde nie Belfontaines Gesichtsausdruck vergessen, als ich das Vergnügen hatte, ihm mitzuteilen, die Antwort sei ein definitives Nein. Aber welche wirtschaftlichen Folgen hätte der Abzug der Terraner für uns, Mikhail?« »Keine sehr großen, glaube ich. Die Handelsstadt würde sicherlich einiges an Geschäft einbüßen, und die Freudenhäuser wären nicht gerade glücklich. Lady Marilla könnte ihre Keramik nicht mehr exportieren, aber die Domänen Aillard und Ardais würden auch so überleben. Wir haben eigentlich nicht viel Handel entwickelt, oder? Deshalb wollen uns die Terraner wahrscheinlich als Mitglied statt als geschützten Planeten, denn dann können sie ihre Produkte hier vermarkten. Wir produzieren nicht genügend Nahrungsmittel, um sie exportieren zu können, und wir besitzen nicht genügend Metalle zum Bau von Schiffen und anderen Dingen. Marguerida meint, der Sand oben in den Trockenstädten sei für technische Produkte auf Silikonbasis verwendbar, aber irgendwie kann ich mir keine Fabrik in Shainsa vorstellen. Wenn ich das Verfahren richtig verstehe, würde man außerdem eine Menge Wasser brauchen, und davon gibt es in dieser Region nicht eben reichlich.«
»Nein, und das ist eines der Hauptprobleme, wenn man terranische Methoden übernimmt – die ökologischen Auswirkungen wären enorm, und sie wären verheerend. Du hast nie eine industrialisierte Welt gesehen, ich schon. Die Luft ist voll Rauch und schlechten Gerüchen, und die Leute leben im Elend. Wir haben keine Slums auf Darkover – du weißt nicht

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