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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wäre es eine große Freude für ihn, wenn die ganze Bevölkerung zu Eiszapfen gefröre. Der Planet war bestenfalls unbedeutend, aber wenn es keine Einheimischen gäbe, könnte man ihn kolonialisieren und Belfontaine zumindest zum Generalgouverneur ernennen.
    Doch nun war alles zunichte gemacht, worauf er gehofft hatte! Das gesamte Personal der Föderation hatte Befehl zum Abzug von Cottman, innerhalb von nur dreißig Tagen. Er schüttelte den Kopf und fuhr sich nervös durchs ergrauende Haar, dann knüllte er das Fax zusammen und warf es in Richtung Müllschlucker. Es flog zu kurz und landete auf dem Boden. Dort lag die zerknitterte Nachricht dann und verhöhnte ihn. Seine Chance auf Wiedergutmachung, auf neue Gunst, sie schwand dahin, und das alles wegen Premierminister Nagy und ihrem rücksichtslosen Ehrgeiz! Vielleicht handelte es sich um einen Irrtum. Das war nicht der richtige Zeitpunkt für einen Rückzug der Föderation!
    Er brauchte nur ein weiteres Jahr – höchstens zwei –, und der Titel des Generalgouverneurs wäre ihm gewiss. Es war natürlich nicht so, dass er damit am Ziel gewesen wäre. Gouverneur eines Planeten wie Cottman IV zu sein, stellte seinen Ehrgeiz nicht zufrieden, aber es wäre immerhin ein Anfang gewesen. Er war überzeugt, es hätte sich als Sprungbrett zu einer besseren Position nutzen lassen, auf einem Planeten, auf dem er wirklich Macht und Einfluss ausüben konnte. Cottman dagegen war der wertloseste Felsbrocken, den er je ge sehen hatte.
    Mann, wie er diesen Planeten hasste! Manchmal träumte er davon, ein Angriffsgeschwader einfliegen und diese Welt zu einem Klumpen radioaktiver Magma schießen zu lassen, die in der Leere des Alls vor sich hin dampfte. Das schien ihm das passende Schicksal für einen so verdammt kalten Ort zu sein, wo die dreckigen Eingeborenen die Hölle für einen Gefrierschrank hielten. Es war nur eine Fantasie, eine sinnlose dazu, aber der Gedanke verhinderte, dass er den Verstand verlor.
    Oder wenn das nicht ging, sehnte Belfontaine zumindest eine Eingreiftruppe herbei. Er hatte sich größte Mühe gegeben, eine Lage zu schaffen, die einen entsprechenden Befehl gerechtfertigt hätte, damit man ihm wenigstens ein paar Regimenter Elitesoldaten zur Verfügung stellte, um »die Ordnung wiederherzustellen«. Das hatte auf anderen Welten sehr gut funktioniert, selbst bei Mitgliedern der Föderation. Aber der verdammte geschützte Status Cottmans band ihm die Hände, und solange er nicht nachweisen konnte, dass der Raumhafen in Gefahr war oder das Hauptquartier von Feinden belagert wurde, hatte es keinen Sinn, um Hilfe zu ersuchen. Alles, was er bekam, waren schablonenhafte Ablehnungsbescheide eines Angestellten auf Alpha, der ihm mitteilte, dass es die gegenwärtigen wirtschaftlichen Probleme unmöglich machten, seinen Forderungen nachzukommen. Er bezweifelte, dass überhaupt jemand, der etwas zu sagen hatte, die Berichte zu sehen bekam, mit denen er sich so viel Mühe gab.
    Er war nur von unfähigen Leuten umgeben! Er verfügte ja über Agenten – zugegeben, nicht viele, und nicht eben die besten, die der Sicherheitsdienst zu bieten hatte –, und er hatte sie mit dem Auftrag losgeschickt, genau den Ärger zu machen, der ihm die erwünschten Machtmittel in die Hände gespielt hätte. Sie hatten ihn enttäuscht, denn die Aufstände, die er hatte anzetteln können, hörten fast genauso schnell wieder auf, wie sie begannen, und Regis Hastur hatte sich nie um Hilfe an ihn gewandt. Er hatte stets seine eigene Garde eingesetzt und die Ordnung auf eine Weise aufrechterhalten, die ihm Belfontaines widerwilligen Respekt einbrachte oder vielmehr eingebracht hätte, wenn er den Burschen nicht so abgrundtief hassen würde. Er war Hastur nie begegnet und kannte ihn nur über den unheimlichen Danilo Syrtis-Ardais oder diesen verdammten Lew Alton, den sie zu etwas ernannt hatten, was einer Art Außenminister entsprach, nur dass man solche Titel auf Cottman IV nicht benutzte. Belfontaine verabscheute den hoch gewachsenen, einarmigen Mann und vermied es wenn möglich, ihn zu treffen. Er hatte etwas Unheimliches, fast Unnatürliches an sich, das Belfontaine nervös machte. Alton war eine Wand, die er nie hatte durchdringen können.
    Einmal mehr spielte er mit dem Gedanken, einen falschen Bericht zu schicken. Seine persönliche Sekretärin war dumm und folgsam – für diese Eigenschaften hatte er sie schließlich eingestellt – und würde seine Befehle nicht in Frage

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