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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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nicht. Und eigentlich erwarte ich keinen solchen Anschlag, es sei denn, jemand kommt zu dem Schluss, dass Darkover strategische Bedeutung hat. Nein, die größte Gefahr besteht darin, dass die Föderation zerbricht und dass sich Splittergruppen mit jeweils eigenen Ambitionen nach Macht und Vorherrschaft bilden. Ein planetarischer Gouverneur oder irgendein Provinzkönig mit ein paar erbeuteten Schlachtschiffen könnte ernsthaft zum Problem werden. Oder – noch schlimmer – ein Admiral der Truppe entschließt sich zur Meuterei und zieht los, um seinen eigenen Profit zu machen.« Lew Altons Miene hatte sich verdüstert.
»Wissen die Terraner das?«
»Manche von ihnen sicherlich. Es gibt Leute in der Föderation, die im Lauf der Jahre wahrscheinlich ebenso darüber nachgedacht haben wie ich. Das ist Problem ist jedoch, dass diese Leute keine Macht haben und keine Politik machen. Es ist wahrscheinlich der Albtraum des Generalstabs, dass es einem Planeten gelingen könnte, genügend Waffen in die Hand zu bekommen, um die Sicherheit Terras zu bedrohen. In den letzten fünfzehn Jahren gab es ein paar Aufstände, Planeten, auf denen das Volk rebellierte oder wo der Gouverneur auf eigene Faust handelte. Sie wurden gewaltsam niedergeschlagen, jedoch noch mit so viel Zurückhaltung, dass die Dinge nicht völlig aus dem Ruder liefen. Auch hier war es wieder dem Senat zu verdanken, dass es nicht so weit kam, er hat die Regierungschefin und den Generalstab davon abgehalten, auf zu vielen Welten einen offenen Krieg zu beginnen. Aber ich glaube, du solltest mit Herm reden, denn der hat neuere Informationen als ich.«
»Ja, muss ich wohl. Ich fühle mich einfach noch nicht bereit. Alle Leute erzählen mir seit Jahren, wie mächtig ich bin, weil ich diesen verfluchten Ring besitze«, sagte Mikhail und ballte die Finger im Handschuh zur Faust. »Aber ich fühle mich nicht mächtig. Ich habe weder Regis’ Charme noch seine Schläue und auch nicht seine Erfahrung, obwohl ich mich bemüht habe, möglichst viel von ihm zu lernen.«
»Du wirst deine Sache sehr gut machen, Mikhail. Regis war davon überzeugt, und ich bin es auch.«
»Ich bin froh, dass ich dich als Berater habe, Lew, und Herm ebenfalls. Und vor allem bin ich froh, dass ich nicht über die Aldaran-Gabe verfüge, denn ich glaube, wenn ich in die Zukunft sehen könnte, hätte ich zu viel Angst, um überhaupt noch etwas zu tun. Ich würde gewiss viel geben, wenn ich ein wenig von meiner jugendlichen Sicherheit hätte, anstatt dieser vielen Zweifel.«
»Wenn du keine Zweifel hättest, Mikhail, wäre ich sehr besorgt.«
»Das ist selbst für deine Verhältnisse eine komische Aussage.« Lew war auf ganz Burg Comyn berüchtigt dafür, dass er die empörendsten Ansichten äußerte, als wären es die größten Gemeinplätze.
»Ein Mann, der sich seiner absolut sicher ist, ist viel gefährlicher als einer, der Zweifel hegt. Robert Kadarin war so ein Mann und der alte Dyan Ardais ebenfalls. Sie haben einen hohen Preis für ihren Stolz gezahlt und diese Welt dabei fast zu Grunde gerichtet. Du bist ein besonnener Mensch, und das ist genau das, was wir im Augenblick brauchen.«
»Danke für dein Vertrauen. Es bedeutet mir sehr viel, gerade jetzt.« Er war zu müde, um weiter über die Zukunft nachzudenken. Sie war zu bedeutend und sehr Furcht erregend. Er musste das Thema wechseln, über belanglosere Dinge reden.
»Du sagst, Herm hat seine Familie mitgebracht? Hast du sie schon getroffen? Hat man sie auch anständig versorgt?«
»Ich habe auf dem Weg zu dir kurz vorbeigeschaut und sie begrüßt. Da ich das Gefühl hatte, ich sollte die Burg nicht verlassen, habe ich sie von Rafael abholen lassen, und ich glaube, er war froh, weil er auf diese Weise den Klauen Giselas eine Weile entrinnen konnte. Herms Frau, Katherine, ist sehr hübsch, sie stammt von Renney, hat pechschwarzes Haar und ein kräftiges Kinn. Sie hat einen Sohn namens Amaury aus ihrer ersten Ehe – sie ist verwitwet – und sie und Herm haben auch noch eine Tochter, Terese. Ein hübsches Mädchen, und sie sieht Marguerida als Kind so ähnlich, dass es mir einen Stich ins Herz versetzte. Sie sind alle erschöpft, und ich vermute, Katherine und die Kinder sind einigermaßen verängstigt von der Aussicht, den Rest ihres Lebens im Exil auf Darkover zu verbringen. Herm dagegen ist anscheinend froh, wieder daheim zu sein – und ich verstehe sehr gut, wieso!«
»Renney? Wieso kommt mir dieser Planet so bekannt vor?«
»Weil

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