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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Freundschaft zwischen Amaury und Rhodri zu Enthüllungen führen könnte, die altes durcheinander brachten. Dabei war er so müde!
    Herm schrak innerlich zurück vor den vielen Verschiedenen Möglichkeiten, die ihm durch den Kopf wirbelten. Er hatte das Gefühlschaos der Leute immer verabscheut und war zutiefst dankbar, dass er nicht die Ridenow-Gabe der Empathie besaß.
    Er wusste, dass er Burg Aldaran und Darkover auch verlassen hatte, um dem Strudel dieser Tragödien zu entfliehen, die so sicher kamen wie der Schneefall. Jetzt gab es ihm einen Stich, als er begriff, dass es Kates Zurückhaltung und Beherrschtheit gewesen waren, die ihn an ihr so fasziniert hatten. Sie stellte keine großen Ansprüche an seine Gefühle und hatte selten ihr eigenes, feuriges Temperament gezeigt. Es war unendlich erleichtert gewesen, einen Menschen zu finden, der so sehr von seiner Arbeit in Anspruch genommen wurde wie Kate Von ihrer Malerei, dass sie ihn nicht mit kleinlichen Streitereien belästigte.
    Irgendwie hatte Herm die Erwartung im Hinterkopf gehabt, dass Katherine … ja, was eigentlich? Aufhörte, sie selbst zu sein, nicht mehr klug und unabhängig, sondern passiv und gehorsam? Dass sie ihn das Regiment führen ließ? Wie kam er nur darauf? Sie hatte es doch vorher auch nicht getan. Sie würde sich niemals in eine brave darkovanische Ehefrau verwandeln, und er war ein Narr, wenn er das erwartete. Die Sache würde unangenehm werden, das wusste er, und ihm war auch klar, dass er ihr nicht entrinnen konnte. Er wünschte sich weit weg, an einen entlegenen Ort, an dem es keine Probleme zu entwirren gab.
    Vergeblich schimpfte sich Herm einen Egoisten und Dummkopf. Warum hatte er es Katherine denn nicht früher erzählt? Wirklich nur aus Angst vor den lauschenden Ohren der Terraner, oder gab es noch andere Gründe? In einem seltenen Moment der Selbstprüfung kam er zu dem Schluss, dass er sich vor Katherines Reaktion geängstigt hatte. Er hatte befürchtet, sie könnte genauso reagieren, wie sie es jetzt tat - mit Wut und Angst. Er hatte nicht Gefahr laufen wollen, sie zu verlieren, und gehofft, die Situation würde sich nie einstellen.
    Was für ein Idiot er doch gewesen war. Mit welchen Lügen hätte er denn Tereses Schwellenkrankheit erklären wollen, wenn sie erst eingesetzt hätte? Seine geliebte Tochter hätte sterben können, wenn er nicht nach Darkover zurückgekehrt wäre!
    Hermes erkannte, dass er seine Frau tief verletzt hatte mit seinem Ausweichen und Leugnen. Er hätte Terese zu ihrer eigenen Sicherheit in ein paar Jahren ohnehin nach Darkover bringen müssen, aber er hatte sich geweigert, darüber nachzudenken, bis ihn eine Krise dazu zwang. Er hatte alles Mögliche verpfuscht.
    Herm war erschüttert, als ihm die Ungeheuerlichkeit seiner Torheit endlich vollständig bewusst wurde. Sie strafte das große Vertrauen Lügen, das Herm stets in sich selbst gehabt hatte, in seine angeborene Listigkeit und Klugheit. Beides kam ihm jetzt wertlos vor, die falschen Werkzeuge. »Als zerlegte man den Braten mit dem Löffel«, wie sie in den Hellers sagten.
    Hier ging es nicht darum, vor den interessierten Augen eines politischen Gegners etwas vorzutäuschen, hier ging es um eine andere Art von Problem, um ein menschliches, mit zahlreichen widerstreitenden Gefühlen. Widerstrebend gestand er sich ein, dass er mit starken Gefühlen nicht besonders gut umgehen konnte. Zu sehr riefen sie ihm die endlosen Spannungen ins Gedächtnis, die er als Kind auf Burg Aldaran erlebt hatte, wo laute Stimmen und Wutausbrüche an der Tagesordnung gewesen waren. Er hatte Darkover nicht nur verlassen, um seinem Heimatplaneten zu dienen, sondern auch um all dem zu entfliehen.
    Katherine wischte sich mit dem Ärmel über die Augen und schniefte geräuschvoll. Herm langte in seinen Beutel, holte ein viereckiges Sack Leinen heraus und reichte es ihr. Dieser gewöhnliche Gegenstand – ein veraltetes Stofftaschentuch – machte ihm spürbar deutlich, wie anders hier alles war, nicht einmal Papiertaschentücher gab es auf Darkover, es sei denn, im HQ traf eine Lieferung ein. Nichts war hier leicht verfügbar, weder Schnäuztücher noch Menschen. Und darin bestand ein grundlegender Unterschied. Für das terranische Denken war außer Macht so gut wie alles ersetzbar. Im Gegensatz dazu waren Darkovaner die reinsten Hamster, die alles aufhoben und benutzten, bis es völlig verschlissen war.
    Herm hatte sich zwar an die Bequemlichkeit des Lebens in der

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