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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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über kastanienbraunen Röcken. Die Farben passten nicht ganz zu ihr, aber sie sah gesünder und lebendiger aus als in den Ta gen zuvor.
    »Gisela und ich waren beim Oberhaupt der Malergilde, Meister Gilhooly.« »Gisela und … das überrascht mich. Nach der Geschichte mit der falschen Kleidung gestern Abend habe ich angenommen, du würdest ungefähr einen Monat lang nicht mit ihr reden.« Katherine lächelte und hob kaum merklich die Schultern.
    »Sie erschien gleich nach dem Frühstück mit diesen Kleidern hier – aber ohne Entschuldigung. Dann bestellte sie eine Kutsche und fuhr mit mir. Es war eigentlich sehr angenehm, und wir haben über viel Dinge geredet. Ich weiß nicht, was ihren Sinneswandel ausgelöst hat, aber ich vermute stark, es hatte mit dem zu tun, was ihr Tischnachbar beim Abendessen zu ihr gesagt hat.« »Danilo?« »Ich weiß nicht. Er kam später hinzu, und irgendwie wurde ich ihm nie vorgestellt.« »Das war Danilo Syrtis-Ardais, unter anderem Friedensmann des verstorbenen Regis Hastur. Nachdem ich gerade mehrere Stunden in seiner Gesellschaft verbracht habe, kann ich mir gut vorstellen, dass er Gisela den Kopfzurechtgerückt hat.« »Friedensmann – diesen Ausdruck habe ich nun schon einige Male gehört, aber niemand hat sich die Mühe gemacht, mir zu erklären, was er bedeutet … wie bei so vielen Dingen, Herm.« Ihre gute Laune schien ein wenig nachzulassen, und sie sah aus, als könnte sic h Verdruss breit machen. Er hätte es ihr schwerlich verübeln können.
    »Ähm … das ist nicht ganz leicht zu erklären. Der Friedensmann ist ein persönlicher Bewacher und im Fall von Danilo oder dem jungen Donal Alar auch ein Berater, ständiger Begleiter und Waffenbruder. Als junger Mann war Mikhail Friedensmann für Dyan Ardais, obwohl er damals schon Regis’ Erbe war. Es ist wohl eine unserer Methoden, untereinander verbunden zu bleiben. Und es tut mir übrigens Leid, Katherine, wie schlecht sich meine Schwester benommen hat.«
    »Sie ist nur ein bisschen eifersüchtig, Herm. Und rastlos, genau wie du die meiste Zeit, Liebster.« »Worauf?« Er setzte sich auf.
    »Auf mich. Du bist ihr Bruder, und zwar ihr Lieblingsbruder, wenn ich alles richtig deute.«
»Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Hmm … stimmt, sie mochte Robert nie, der übrigens ein wunderbarer Mensch ist, aber ein bisschen … schwerfällig, und unsere anderen Brüder – die Nedestro sind – haben sich nie besonders um sie gekümmert. Aber ich verstehe immer noch nicht, warum sie eifersüchtig auf dich sein sollte.« »Das ist typisch weiblich«, antwortete Katherine leichthin.
Sie hatte die Fahrt mit Gisela guter Laune beendet, und die wollte sie behalten.
»Aha, eines der Geheimnisse.« »Ja.« Herm las in ihrem Gesicht, dass seine Frau nicht mehr dazu sagen wollte, und beschloss, sie nicht zu bedrängen. »Und wie war dein Besuch bei Meister Gilhooly?« »Angenehm. Er hat mir die Ateliers gezeigt, und wir haben ein wenig gefachsimpelt. Die Unterhaltung hat meinen Wortschatz aufs Äußerste strapaziert, und ohne Giselas Hilfe hätte ich viel größere Schwierigkeiten gehabt. Sie sagt, sie hat ein altes Buch über Malerei gelesen und die Begriffe dort aufgeschnappt. Sie kann sehr charmant sein, wenn sie will.«
»Gisela hat ein Buc h über Malerei gelesen? Erstaunlich.« Katherine warf ihm einen Blick zu, den er gut kannte. Sie begann sich über ihn zu ärgern, und er würde aufpassen müssen, was er sagte. »Sie meinte, sie habe in den letzten fünfzehn Jahren über praktisch alle Themen in den Archiven gelesen, und zwar aus purer Langeweile, soviel ich verstanden habe.
Das arme Ding.« Das kam völlig unerwartet für Herm, und er wusste nicht, was er davon halten sollte. Zwischen den beiden Frauen war bei ihrem Ausflug offenkundig etwas geschehen, und das machte ihm nicht unerhebliche Sorgen, auch wenn er nicht genau sagen konnte, wieso. Immerhin war Katherine nicht zu Schaden gekommen und fand seine Schwester anscheinend interessant. »Das ist das erste Mal seit Tagen, dass ich ein richtiges Sprühen in deinen Augen sehe, Kate. Versprich mir nur, dass du nicht in einer Terpentinwolke zu Tisch kommst oder mit einem Kohlefleck auf deiner hübschen Nase.« Katherine grinste breit. »Ich werde versuchen, dir keine Schande zu machen, mein Gebieter. Aber denk dran, dass ich nicht zur großen Dame erzogen wurde, nicht mal zu einer mittelgroßen. Ich fühle mich ein bisschen erstickt von all diesen Formalitäten, was meinen

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