Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)
weit ist es schon gekommen.«
Das Dekor war seit Michaels Treffen mit Lucan etwas geändert worden. Man hatte Gold zu dem rot-schwarzen Thema hinzugefügt, in Form von mittelalterlichen Kreuzen, Kelchen und Bannern mit Richards Wappen, dem schottischen Löwen.
Michael starrte auf die Wappen. »Er wusste, dass Ihr hier sein würdet.« Er wandte sich an Richard, aber der Highlord war verschwunden. »Philippe.«
Sein Seneschall blickte sich suchend in der Menge um. »Es scheint, als wäre Lucans gesamter Jardin ebenfalls hier. Sie sind nicht bewaffnet.«
Also würde es ein Einzelkampf unter dem Banner des Highlords sein. Alles, was sie brauchten, waren Pferde und Lanzen. »Gib Locksley und Byrne ein Signal. Sag ihnen, sie sollen die Zugänge zum Gebäude absperren, aber mit ihren Männern draußen bleiben.« Seine Augen wurden schmal, als er ein Gesicht sah, das er zu erkennen glaubte, und er arbeitete sich durch die Menge auf die Person zu.
John Keller hatte Gewicht verloren und sich einen Bart wachsen lassen, seit Michael ihn in Chicago zuletzt gesehen hatte. Seine Haut war außerdem viel dunkler. Würden Michael nicht wöchentlich Fotos von ihm zugeschickt, hätte er ihn vielleicht überhaupt nicht erkannt.
Alex ahnte nichts davon, dass Michael ihren Bruder beobachten ließ, seit dieser Chicago verlassen hatte. Er wusste genau, auf welchem Weg John Keller durch das Land gereist war und dass er keinen Kontakt mehr zur Bruderschaft hatte. Er hatte nicht erwartet, ihn in Florida zu sehen, aber zweifellos wartete zu Hause in New Orleans ein Bericht auf Michael, in dem stand, wie John hergekommen war.
Alex’ Bruder erkannte ihn, als er ihn fast erreicht hatte, und kam ihm entgegen. »Cyprien. Was tun Sie in Florida? Ist Alexandra …« Er sah sich um. »Ist meine Schwester bei Ihnen?«
»Sie wurde von dem Kyn entführt, der all das hier arrangiert hat.« Michael bezweifelte, dass Lucan Keller rekrutiert hatte; John mied die Darkyn so sehr wie die Brüder. »Warum sind Sie hier?«
»Die Brüder«, erklärte er schlicht. »Sie wissen von diesem Ort. Etwas wird heute Nacht passieren. Etwas Schlimmes. Ich bin hier, um zu vermitteln, schätze ich.«
Michael unterdrückte seine Wut. Eine Einmischung der Brüder war das Letzte, was er gebrauchen konnte; das hier war eine Kyn-Angelegenheit. »Das hier könnte sehr leicht zu einem brutalen Kampf ausarten«, sagte er zu John, der in New Orleans Zeuge eines solchen Gefechtes geworden war. »Sie können keinen Frieden zwischen uns aushandeln. Wenn Sie schlau sind, dann bringen Sie sich in Sicherheit.«
»Meine Schwester ist darin verwickelt, und ein Freund von mir hat sich wegen dieser Sache umgebracht.« John steckte die Hände in die Taschen. »Ich gehe nirgendwohin.«
Burke brachte Alisa hinauf in die Penthousesuite. Sie hatte sich genauso angezogen, wie Lucan sie angewiesen hatte, trug ihren schwarzen Lackleder-Domina-Anzug und hatte eine schwarze Lederpeitsche und diverse Folterinstrumente bei sich.
»Ich habe dich vermisst«, sagte sie und eilte auf ihn zu. »Haben wir Zeit für einen Quickie, bevor die Show anfängt? Wen werde ich auspeitschen?«
»Setz dich und sei ruhig«, befahl ihr Lucan.
Überrascht tat Alisa genau das.
»Ich kann Euch in weniger als einer Minute in Eure Rüstung helfen«, sagte Burke. »Bitte, wenn Ihr sie nicht tragt … nutzt doch wenigstens diesen Vorteil, Meister.«
Sein Tresora glaubte, er würde verlieren. Das taten sie alle. Lucan wusste nicht, ob er wütend oder deprimiert sein sollte.
»Danke, dass du dich um mich sorgst, Herbert, aber die Rüstung würde mich nur behindern.« Er knöpfte sein langärmeliges weißes Hemd zu und zog seine Stiefel über die eng sitzende dunkle Hose. »Du hast mir treu gedient, und ich habe einen Brief mit einer positiven Empfehlung an deine Familie geschrieben. Du solltest innerhalb eines Jahres eine neue Stelle bei einem anderen Kyn-Lord bekommen.« Er lächelte über den entgeisterten Gesichtsausdruck des anderen Mannes. »Ich würde vorschlagen, an einem Ort, an dem du nicht von so vielen Allergenen umgeben bist wie hier in Florida.«
Burkes gestammelte Antwort ging unter in dem Geräusch von schweren Schritten, einer schreienden Frau und rasselnden Ketten.
»Lass mich runter«, hörte Lucan Alex schreien, die von Rafael in die Suite getragen wurde. »Ich meine es ernst. Sobald ich dich wiedersehen kann, Strahlemann, werde ich meine Fangzähne in dich schlagen.«
Alisa stand auf. »Wer ist
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