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Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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ihm leidtun, sie abserviert zu haben. Sie wusste, wie viel sie wert war. Glaubte er, gepflegte, wunderschöne Frauen kamen jeden Tag in seinen düsteren Freak-Club? Lena war nur aus Versehen hingegangen, weil sie dachte, es wäre ein neuer Salsa-Laden. Der süße Barkeeper, dessentwegen sie geblieben war, erzählte ihr von dem neuen Besitzer – attraktiv, britisch, stinkreich –, der den Laden kaum je verließ.
    Lena zitterte, als ihr wieder einfiel, wie sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Er hatte sie angeschaut und über den Raum hinweg angelächelt, und sie hatte sofort die Freaks und den Barkeeper und das Salsatanzen vergessen.
    Komm mit mir , hatte er an ihrem Haar geflüstert. Das ist so viel besser, als allein zu kommen .
    Nein, das ging gar nicht. Überhaupt gar nicht. Sie würde ins Casablanca gehen und eine Tasse Kaffee trinken, vielleicht ein winziges Stück von deren köstlichem Käsekuchen essen und sich beruhigen. Was sie brauchte, war eine Ausrede, um zurückzugehen und mit ihm zu reden, um ihm zu zeigen, was für einen Fehler er machte. Es sollte ihm leidtun, dass er sie so schlecht behandelt hatte.
    »Entschuldigung, junge Dame«, sagte jemand hinter ihr. »Haben Sie das verloren?«
    Lena blickte sich um und blieb stehen, als sie das Kreuz sah. Mein Gott, was für ein hässliches Ding, ein völlig verdrecktes Kruzifix, groß genug, um es über eine Tür zu hängen. »Nein.«
    »Sind Sie sicher?«
    Der Schimmer von gelbem Metall unter der Schmutzschicht ließ Lena aufmerksam werden. Wahrscheinlich vergoldet, dachte sie, während sie einen Schritt darauf zuging, aber vielleicht auch nicht. Den Dreck konnte sie abwaschen. »Wo haben Sie das gefunden?«
    »Direkt hinter ihnen«, sagte der Mann und deutete auf den Bürgersteig. »Erkennen Sie es wieder?«
    Das Gold blitzte in ihren Augen und lenkte sie von dem ab, was er sagte. Unter dem Schmutz war etwas Rundes und Schimmerndes – Strasssteine? Juwelen? Lena streckte die Hand aus, und er legte es auf ihre Handfläche. Es fühlte sich schwer und kalt an, und wenn die großen dunklen Klunker darauf unecht waren, dann würde sie ihre Handtasche inklusive der beiden Schildplatthenkel fressen.
    Sie drehte es, sah, was auf der Rückseite stand, und lächelte. »Nein, es gehört mir nicht, aber ich weiß, wem es gehört.« Sie schloss die Finger darum. »Ich bringe es ihm.«
    »Ich finde, es ist ein ungewöhnlicher Name.« Er lächelte sie an. »Ist der Mann ein Bekannter von Ihnen?«
    »Er ist mein Freund«, erklärte sie stolz und spürte das hübsche Kreuz warm an ihrer Haut. Es musste nur ein bisschen gesäubert werden, und das konnte sie auf der Damentoilette des Clubs erledigen. »Vielen Dank.«
    Er kam näher. »Gern geschehen.«
    Lena hätte sich abwenden und weiter bis zum Casablanca gehen können, weil es kalt wurde, aber dafür hätte sie den Lichtkegel der Laterne verlassen müssen, und dann würde das Kreuz nicht mehr schimmern. Ein wunderschönes Stück wie dieses sollte gesehen werden – genau wie sie.
    »Erlauben Sie mir, Sie ein Stück mitzunehmen, junge Dame.« Er nahm ihren Arm und führte sie hinüber zu einem langen, dunklen Auto, das am Straßenrand stand.
    Lena wollte ihm sagen, dass sie nicht mitgenommen werden wollte, aber das wunderschöne, schimmernde Kreuz nahm sie ganz und gar gefangen. Mit dem Daumen rieb sie den Schmutz ab und zählte sieben dunkle Juwelen darauf, wie rote und schwarze Diamanten, falls es so etwas gab.
    Was, wenn die wirklich echt sind? Hat er so viel Geld?
    »Es gefällt Ihnen, nicht wahr?«, fragte der Mann, während er sie zum Straßenrand führte.
    »Ja.« Lena stieg hinten in den dunklen Wagen und fühlte eine tiefe Dankbarkeit, dass der nette Mann das Kreuz gefunden hatte. Und er hatte es ihr ohne großes Aufheben gegeben, und so sollte es sein. Schöne Frauen verdienten es, schöne Dinge geschenkt zu bekommen.
    Der Mann redete mit ihr über Belanglosigkeiten, während sie langsam durch die Innenstadt fuhren. Lena musste mehrmals ein Gähnen unterdrücken – sie war so müde –, nickte jedoch und hörte abwesend zu, während sie über die filigranen Goldeinfassungen um die roten und schwarzen Edelsteine auf dem Kreuz fuhr. Es war jetzt fast gar nicht mehr schmutzig, und sie war sicher, dass es in ein Museum gehörte oder zumindest einzigartig war.
    Sie drückte es gegen ihr Herz, befriedigt von dem Gedanken, dass keine andere Frau auf der Welt genau so eines haben würde. Und das war auch richtig,

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