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Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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nach Harrys Pensionierung … Sie wollte nicht darüber nachdenken. Harry kannte ihre Geschichte. Ein neuer Partner nicht.
    »Wir sind nicht sicher, was passiert ist«, erklärte der anwesende Streifenpolizist. Er hielt einen Moment lang inne und sah zu, wie Sam zu der Leiche ging, und der Ausdruck in seinen Augen wurde weich, als er ihren langen, wohlgeformten Körper wahrnahm. »Jemand könnte sie heraufgetragen haben, um sie vor den Möwen zu schützen.«
    Harry blickte in den leeren Himmel, der sich gerade erst rosa zu verfärben begann. »Keine Möwen zu sehen. Das ist ein bisschen komisch.«
    Sam entdeckte den Kastenwagen eines lokalen Nachrichtensenders an der Ecke. »Officer, schirmen Sie den Tatort ab, und halten Sie die Leute auf Abstand. Und sorgen Sie dafür, dass die Kameras auf der anderen Seite bleiben.«
    »Ja, Ma’am.«
    Sie ging zu ihrem Auto, um daraus zwei Styroporbecher mit Kaffee zu holen, und fühlte den Blick des Streifenpolizisten förmlich auf ihrem Hintern. Als ziemlich große Frau mit langem dunkelbraunem Haar und warmen haselnussbraunen Augen bekam sie manche Blicke, aber es war der Rest ihres Körpers, der das Interesse der Männer magisch anzog. Sam war, wie ein höflicher Mann aus dem Team es einmal ausgedrückt hatte, gut gebaut. Der schlichte Hosenanzug, den sie trug, konnte ihre Kurven, die sich durch tägliche Bewegung noch stärker ausprägten, nicht ganz verstecken. Sie trug ihr Haar in einem geflochtenen Zopf oder zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, um dienstlich zu wirken, aber sie erregte immer noch mehr Aufmerksamkeit, als ihr lieb war.
    »Du wirst noch ein Magengeschwür bekommen, wenn du weiter so viel von dem Zeug trinkst.« Harry nickte in Richtung des Kaffees in ihrer Hand, während sie zu der Bank gingen. »Ich dachte, du wolltest deinen Konsum einschränken.«
    »Speed verkauft mir ja keiner.« Sie blieb stehen und blickte auf die Leiche. »Was denkst du?«
    »Absichtlich. Nett. Könnte ein Tourist gewesen sein.« Harry benutzte das Asthmaspray erneut, während er die tote Frau betrachtete. »Sagen wir, er joggt am Strand oder kommt her, um sich noch eine Dosis Sonnenstrahlen für den Hautkrebs abzuholen, stolpert über die Leiche, gerät in Panik, hebt sie auf, trägt sie rüber auf die Bank, um, ich weiß nicht, Mund-zu-Mund-Beatmung zu machen?«
    »Wenn ein Zivilist über eine Leiche stolpert, dann gerät er in Panik, rennt weg, ruft um Hilfe, übergibt sich. Aber er berührt sie nicht oder bewegt sie. Die haben doch inzwischen alle CSI gesehen.« Sam schob sich unter dem gelben Polizei-Absperrband hindurch und ging zu dem Teppich aus Plastikfolie, der die Bank umgab.
    Harry spekulierte weiter, während er ihr folgte. »Ja, aber es könnte so ein oberschlauer Teenager oder ein Betrunkener gewesen sein …«
    »Sieh dich um.« Sie machte eine Geste mit einem der Becher. »Keine Fußabdrücke und kein Seetang oder Sand an ihr. Und sie ist auch nicht aufgedunsen.« Sie blickte auf den Betonboden unter der Bank. »Da ist ’ne Riesenpfütze mit Wasser. Ich würde sagen, sie sitzt erst höchstens seit einer Stunde hier.«
    »Gibt nur einen Weg, das rauszufinden.« Sein Blick glitt von dem nassen Kleid zu den Händen der Frau.
    Sam sah die abgebrochenen, blutigen Fingernägel und wandte den Kopf, um sich zu vergewissern, dass die Polizisten die Gegend abgeriegelt hatten. Sie wollte die Leiche gerade berühren, als ein weißer Van am Straßenrand hielt, sodass man die Bank von der Straße aus nicht mehr sehen konnte.
    »Warte, der Schornstein auf zwei Beinen ist da.« Harry hustete. »Ich mache mal gut Wetter bei den Medien.«
    Sam beobachtete, wie Dr. Evan Tenderson, dessen Mund um die filterlose Zigarette herum zu einem sauertöpfischen Ausdruck verzogen war, aus dem Van sprang und auf sie zustapfte. Der stellvertretende Gerichtsmediziner war ein militanter Raucher. »Guten Morgen, Doc.«
    »Scheiß auf guten Morgen, es ist, verdammt noch mal, erst halb sechs Uhr früh«, meinte er und nahm die Zigarette aus dem Mund, sodass man seine nikotingelben, schiefen Zähne sehen konnte, die seine Eltern niemals hatten richten lassen. Er sah die tote Frau an, dann ließ er den Stummel fallen und zog sich ein paar Latexhandschuhe über. »Jetzt habe ich tatsächlich alles gesehen. Wie zum Teufel ist sie da raufgekommen?«
    »Das versuchen wir herauszubekommen. Hier.« Sam gab ihm einen der Kaffeebecher, die sie in der Hand hielt. »Schwarz, ein Stück Zucker.«
    »Wenn Sie

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