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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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nicht auf sie, hatte auch nicht irgendwie Angst, nass zu werden, aber Travis war auch mehr an seiner Uhr interessiert. Er konnte sie gut sehen. Er stieß Grunge mit dem Ellbogen an, als der Junge weiterging. »Ach du Scheiße, Mann. Hast du das gesehen? Er trägt ’ne Rolex.«
    »Eine verdammte Rolex«, bestätigte Wart mit einem Johlen.
    »Sag ich doch.« Grunge grinste. »Also, was sagt ihr, suchen wir uns einen neuen Freund?«
    Dumm oder verrückt, dachte Travis, während er sich zurücklehnte. Niemand, der noch ganz richtig im Kopf war, ging um drei Uhr morgens allein im Regen durch diesen Teil von Orlando, nicht ohne einen Pitbull am Ende einer dünnen Leine. Aber da war er, der hübsche Junge mit der Zehntausend-Dollar-Uhr, und lief über die Straße, als würde ihm die ganze Innenstadt gehören. Schwule wie er verdienten es, verprügelt zu werden.
    Und vielleicht würde Travis ihn, wenn sie mit ihm fertig waren, für die Nacht mit zu sich nach Hause nehmen. Ihm zeigen, für was er noch taugte.
    »Also gut.« Travis zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und steckte ihn ein. »Wir holen ihn uns da vorn, vor dem Ärztehaus. Er muss zwischen dem Haus und der Rückseite der Bank durchgehen, um zum Parkplatz zu kommen. Dex, du schneidest ihm von vorne den Weg ab. Grunge, du und Wart kommt von der Seite.« Er zog sich seine Sparrings-Handschuhe mit den an den Fingergelenken eingenähten Münzen an. »Ich komme von hinten.«
    »Ja.« Grunge sprang aus dem Wagen.
    Travis blickte Dex im Rückspiegel an, wartete jedoch, bis Wart ausgestiegen war, bevor er fragte: »Willst du da die ganze Nacht sitzen und dir einen runterholen?«
    Dex schaltete seinen DS aus. »Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei, Mann. Ich weiß, du brauchst Geld und so, aber Scheiße, du kannst auch ’ne Weile bei mir pennen.«
    Die Haare in seinem Nacken stellten sich auf. »Ja? Warum? Damit du mir zusehen kannst, wie ich es deiner Freundin besorge?«
    Dex’ Blick glitt zur Seite. »Sie hätte nichts dagegen.«
    »Häh? Willst du mir irgendetwas sagen?« Travis griff über den Sitz und riss seinen Freund zu sich heran, sodass er nur noch wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war. »Zieh den Schwanz aus deinem Mund und sag es.«
    »Du verlierst schon wieder die Kontrolle, Trav«, schrie Dex zurück. Er hatte den Mund zusammengekniffen und die Augen angstvoll aufgerissen. »Wie in Daytona. So eine Scheiße will ich nicht noch mal erleben, Mann. Das brauche ich nicht.«
    Travis sah, dass Wart und Grunge sie durch die regennassen Scheiben beobachteten, und lächelte, als er Dex losließ. »Beruhig dich, Mann. So muss es nicht wieder enden.«
    »So wie du drauf bist … « Dex schüttelte den Kopf. »Ich mach da nicht mehr mit, Travis. Schlimm genug, dass ich weiß, was du gemacht hast.«
    »So was passiert nicht noch mal.« Während Travis so tat, als würde er das ernst meinen, stellte er sich die Schwulette und Dex mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden in seinem Schlafzimmer vor, Handgelenke und Mund mit Klebeband verklebt. »Ich schwöre es, Mann, du bist paranoid. Ich bin nur wegen der Kohle hier, das ist alles.«
    Dex zögerte. »Wegen der Kohle.«
    »Ja.« Sich die beiden vorzunehmen, würde zwei Tage dauern, aber der Kofferraum des Dodge war groß, und Travis hatte jede Menge Zeit. »Komm schon, bevor er weg ist.«
    Dex stieg aus, und nach einem langen Blick auf Travis trottete er davon, um den Jungen zu überholen. Wart und Grunge trennten sich und gingen schnell in entgegengesetzte Richtungen, mit nach vorne gebeugten Schultern, um den Regen abzuwehren. Blieb nur Travis, der sich ein letztes Mal umsah. Er bemerkte zwei Männer, die aus dem Nachtclub kamen: eine große Tunte und ein verdammter Hüne von Kerl mit einem merkwürdigen Kapuzenshirt. Beide gingen auf das Ärztehaus zu.
    »Scheiße.« Der Regen und der Donner waren zu laut, als dass er den anderen noch etwas hätte zurufen können. Travis überlegte, ob er wieder in den Dodge einsteigen und wegfahren sollte, aber er musste heute Nacht noch Geld auftreiben, sonst war er seine Bude los. Er griff ins Auto, öffnete das Handschuhfach und holte seine 38er raus, stopfte sie sich vorne in seine Cargo-Shorts, damit sie trocken blieb, und setzte sich in Bewegung.
    Der Junge war schon am Ärztehaus um die Ecke gebogen, als Travis die anderen einholte. Von hinten sah der Junge größer und kräftiger aus, lange Muskeln spielten beim Gehen unter seiner Lederhose. Die Bomberjacke

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