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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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ertränken.«
    »Das«, erklärte Harlech ihr, »ist das Beste daran. Du solltest dir mal Faith Hill anhören.« Er seufzte. »Ich schwöre, für eine Menschenfrau sieht sie aus wie eine Göttin, und sie singt wie ein auf die Erde gefallener Engel.«
    »Tatsächlich?« Jayr sah ihn an. »Ich werde Viviana mal fragen müssen, ob sie das auch so sieht.«
    Die Nennung des Namens seiner Frau ließ Harlech erschaudern. »Na ja, vielleicht ist sie nicht ganz so göttlich. Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, finde ich eigentlich, dass ihre Nase eine komische Form hat.«
    Sie nickte. »Daran solltest du denken, mein Freund. Sind die Männer bereit für das Turnier?«
    »Die meisten schon«, erwiderte Harlech. »Kirel möchte Silesia wegen der Rechte auf das Jagdgebiet herausfordern. Wie es scheint, können sie sich das Land, das du ihnen zugewiesen hast, nicht freundschaftlich teilen.«
    »Ich hätte sie zwingen sollen, sich für den Rest des Winters von Blutkonserven zu ernähren; das hätte die Sache geregelt.« Während des Turniers würden sie alle das tun müssen, denn kein Mensch durfte während des Turniers das Realm betreten. Sie dachte kurz nach. »Ich werde morgen mit Kirel sprechen.«
    Ihr Adjutant nickte. »Du solltest vielleicht auch mal nach Rainer sehen. Er taucht verdächtigerweise gar nicht auf den Listen auf. Ich glaube, dass sein Arm, den Beaumaris ihm während ihres letzten Kampfes gebrochen hat, nicht richtig verheilt ist.«
    Jayr kümmerte sich oft um die leichteren Verletzungen der Männer, aber Rainer war in letzter Zeit nicht wegen irgendwelcher Schmerzen bei ihr gewesen. »Wenn der Knochen schief zusammengewachsen ist, wird sein Arm nie wieder richtig funktionieren. Warum hat Beaumaris ihn ihm gebrochen?«
    »Du kennst doch Rainer. Er hat mit verbundenen Augen Dolche geworfen, um vor einigen Menschen anzugeben. Beau bekam ein Messer in die Seite und hat ihn verfolgt. Farlae hat ihn von Rain runtergeholt, während ich mich um die Menschen gekümmert habe.« Harlechs Mund verzog sich zu einem säuerlichen Lächeln. »Wenn der Arm noch mal gebrochen werden muss, kümmere ich mich gerne darum.«
    Eine Hand klopfte an das Fenster hinter ihnen, und Jayr drehte sich um und fuhr die Trennscheibe zwischen ihr und Locksley herunter. »Mylord?«
    »Du wirst offenbar langsamer, Jayr.« Seine langen Finger tippten auf ihre Schulter. »Deine Jacke ist kaputt.«
    Jayr drehte ihren Kopf Richtung Schulter und betrachtete die kleine verbrannte Stelle, die das bronzene Leder verunstaltete. »So ist es.« Sie griff in die Jacke, um ihre Schulter zu untersuchen, die nicht verwundet war, und ertastete etwas in den Falten ihres feuchten Shirts. Sie nahm es heraus und sah auf eine flachgedrückte Kugel. »Die letzte Kugel muss zum Querschläger geworden sein.«
    Byrne wandte das Gesicht vom Fenster ab und sah auf die Kugel. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, aber die Pupillen seiner Augen zogen sich zu senkrechten Schlitzen zusammen, und die blauschwarze Iris fing an zu leuchten wie Kerzenlicht, das durch ein Glas Burgunderwein fällt. »Du bist angeschossen worden und hast nichts gesagt?«
    »Ich bin nicht verletzt, Mylord.«
    Byrnes Anflug von Verärgerung löste etwas Ähnliches in Jayrs eigener Brust aus, eine große Wut auf ihn, die sie nicht zulassen würde. Byrne hatte das Recht, zornig auf sie zu sein, denn sie hatte ihn und Lord Locksley beinahe in einen Hinterhalt geführt. Dass sie vorher vor diesem Ausflug in die Stadt gewarnt hatte, zählte nicht. Es war ihre Aufgabe zu dienen, nicht zu ermahnen.
    Es wäre aber schön , dachte der trotzige Teil ihres Herzens, wenn er ab und zu auf mich hören würde .
    Jayr wollte gerade die Jacke ausziehen, die für Anstoß gesorgt hatte, als ihr wieder einfiel, dass ihr Shirt zerrissen war. Deshalb zog sie stattdessen den Reißverschluss bis oben zu. Die ärgerliche Kugel steckte sie in die Tasche. »Vergebt mir. Ich werde mich umziehen, sobald wir wieder im Realm sind.«
    Byrne sah aus, als wollte er noch mehr sagen, doch dann nickte er nur und starrte wieder nachdenklich auf die vorbeihuschenden Laternen.
    »Ich hätte es nicht erwähnen sollen.« Locksley klang jetzt zerknirscht. »Es ist nur, dass ich schon seit Monaten hinter so einer Jacke her bin und sie dir eigentlich aus dem Schrank stehlen wollte. Woher hast du sie?«
    »Farlae, der Gewandmeister, macht alle unsere Sachen«, erklärte Jayr. »Ich kann ihm sagen, dass er bei Euch Maß nehmen soll. Sicher kann er Euch

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