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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Ausbildung in Österreich hatte mit den »drei Wundern« angefangen, den drei Hauptangriffen der deutschen Meister, aber er hatte sich niemals auf diese beschränkt. Es gab auch außerhalb der europäischen Fechtschulen so viel zu lernen; seinerzeit war Jaus an Orte wie Russland gereist, um von den Kosaken zu lernen und in Japan von den Samurai.
    Es half, dass Jaus kein Mensch war. Genauso wenig wie alle anderen auf dem Turnierplatz, abgesehen von Sacher und Wilhelm, die die schwarzen Kamee-Ringe der Tresori trugen, der Menschen, die den Darkyn dienten.
    »Warum kämpfen sie mit Schwertern mit Kupferspitze, Opa?«, fragte Wilhelm. »Du hast gesagt, es sei das einzige Metall, das die Haut der Vrykolakas durchdringen und ihr Blut vergiften kann. Wäre es nicht sicherer, einfachen Stahl zu benutzen?«
    »Unser Meister benutzt die gleichen Waffen wie unsere Feinde«, sagte Sacher. »Mit weniger Gefährlichem zu trainieren, würde sie nicht gut genug vorbereiten. Es gibt Wege, wie man die Darkyn mit einfachem Stahl oder anderen Metallen verletzen kann, aber darüber sprechen wir ein anderes Mal.«
    Falco achtete nicht auf das Gespräch zwischen dem Tresora und dessen Enkel. Er konzentrierte sich auf Jaus und griff von links an – was er mit enormer Geschwindigkeit tat und was eine zweite, nicht zu verteidigende Lücke hätte öffnen müssen. Doch Jaus erahnte den Gegenangriff und benutzte den Parier-Dolch in seiner linken Hand, um Falcos Schwert abzufangen.
    » Spade e pugnale «, rief Sacher aus, bevor er Wilhelm zuflüsterte: »Jetzt wird der Meister seine Kriege benutzen.«
    Bevor der alte Mann zu Ende gesprochen hatte, entwaffnete Jaus seinen Seneschall mit seinem Parier-Dolch. Als Falcos Schwert über den polierten Eichenfußboden rutschte, drückte Jaus die Spitze seiner Klinge gegen die nackte Brust des Seneschalls und ritzte die Haut, ohne dass Blut floss.
    »Nachreißen. Mit dem Schwert«, sagte Sacher wieder laut. »Zielen, Oberhau und Sieg.«
    Die Männer am Rand, die während des Kampfes schweigend und bewegungslos dagestanden hatten, entspannten sich. Diejenigen, die wussten, dass sie irgendwann Falcos Platz einnehmen und Jaus’ Gegner sein würden, tauschten entmutigte Blicke. Der Seneschall war ein mutiger und geschickter Schwertkämpfer, aber der Suzerän ihres Jardin focht, als flösse Eis in seinen Adern.
    Jaus blieb stehen, ließ das Schwert, das auf das Herz des anderen Mannes gerichtet war, jedoch sinken. »Heute Abend warst du nicht schnell genug.«
    »Ich war noch nicht jagen.« Falko machte einen plötzlichen Ausfallschritt und ließ ein paar Zentimeter des kupferüberzogenen Stahls in seine Haut eindringen. Als Jaus’ Handgelenk nach hinten schoss, um das Schwert herauszuziehen, rieb der Seneschall mit der Hand über sein Blut und ließ es die Zuschauer sehen. »Was versehrt, das lehrt .«
    Leiden schult uns.
    »Genauso wie Training.« Jaus sah zu, wie sich die Wunde auf Falcos Brust schloss, noch bevor er sein Langschwert Sacher übergeben und eine dunkelblaue Robe von ihm entgegengenommen hatte. Er bemerkte Wilhelms Pupillen, die erweitert waren, und seinen Mund, der leicht offen stand. »Wilhelm?«
    »Kamelien«, murmelte der Junge und starrte Jaus an. »So viele.«
    Jaus schlüpfte in die Robe, die ein wenig den attrait überdeckte, jenen blumigen, hypnotisierenden Duft, den sein Körper produzierte. »Hans, bring unseren jungen Freund nach draußen an die frische Luft.«
    Einer der Männer kam und führte den widerstandslosen Teenager zu einem nahe gelegenen Ausgang.
    »Entschuldigt den Jungen, Meister«, sagte Sacher, während er mit einem weißen Taschentuch das Blut von Jaus’ Klinge abwischte. »Er hat noch keine Immunität entwickelt.«
    »Vielleicht sollten wir in ein Paar Nasenstöpsel investieren.« Zu den Männern des Jardin , die den Kampf beobachtet hatten, sagte er: »Benutzt hart und weich – Schwäche gegen Stärke, Stärke gegen Schwäche –, und ihr findet die Balance, mit der ihr alles kontrollieren könnt.«
    Sacher presste die Hand seitlich an seinen Kopf und bedeckte den kleinen Übertragungssender in seinem Ohr. Dann murmelte er zu Jaus: »Ein Anruf von Cyprien im Haupthaus.«
    Jaus hatte nicht mehr mit seinem alten Freund und Gegner Michael Cyprien gesprochen, seit dieser von Richard Tremayne, dem Highlord der Darkyn, zum Seigneur aller amerikanischen Jardins ernannt worden war. Er hatte Michael schon vor seiner Einsetzung die Treue geschworen, und er würde seinen

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