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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Ersatz sich aus der Asche erhob. Derabend Hall, ein riesiges Schloss aus schwarzem Granit und grauem Schiefer, dominierte die Landschaft. Das fertige Gebäude sorgte dafür, dass Chicagos Elite Valentin als Architektur-Rebellen und Visionär feierte.
    Niemand merkte, dass er einfach nur eine moderne Version der alten Familienburg im österreichischen Tirol nachgebaut hatte. Das Original, Schloss Jaus, war schon lange verschwunden, von Napoleons Armee zur Ruine gemacht und durch viele Kriege und die Zeit zu Staub zerfallen.
    Bunte Farben und fröhliche Muster und der meiste Plunder der modernen Zeit nervten Jaus, deshalb hatte er einige Innenarchitekten damit beauftragt, sein neues Zuhause spartanisch in Schwarz, Weiß und Silber einzurichten. Einer der Innenarchitekten veröffentlichte Fotos der schlichten Räume von Derabend Hall, was einen minimalistischen, farblosen Trend in der Inneneinrichtung auslöste, der sich im ganzen Land ausbreitete. Erst da hatte Jaus aufgehört, Menschen außerhalb des Jardin damit zu beauftragen, seine Wünsche umzusetzen, da die Aufmerksamkeit seinen bereits nervösen Jardin richtig paranoid werden ließ.
    Das einzige Farbzugeständnis, das sich Jaus erlaubte, war das Mitternachtsblau in seinem Schlafzimmer und seinem Büro. Letzteres war ein großer und funktioneller Arbeitsraum, in dem die neueste Technik im Bereich der Informationsverarbeitung und der Datenspeicherung stand. Seine Computerdatenbank, ein Prototyp, der für ihn persönlich von einem Milliardär-Software-Mogul entworfen worden war, sammelte Daten aus hundert verschiedenen Quellen für Analysen und konnte für ihn jede Person, die ihn interessierte, finden und überwachen.
    Informationen waren das Schild des modernen Mannes. Je mehr man davon besaß, desto besser geschützt kämpfte man.
    Jaus öffnete seinen Hauptbildschirm und nahm gleichzeitig den Hörer in die Hand und schaltete die Leitung frei, die die ganze Zeit über gehalten worden war. »Seigneur Cyprien, was für eine unerwartete Ehre.«
    »Suzerän Jaus, die Ehre ist ganz meinerseits«, sagte Michael, »über Zeit verfüge ich jedoch nicht.«
    »Dann lasst uns direkt über Euer Anliegen sprechen.« Jaus setzte sich in seinen Lieblingsledersessel. »Womit kann ich Euch dienen, mein Lord?«
    »Einer von Jofferoins Spähern hat Thierry Durand vor sechs Tagen in Memphis gesichtet. Der Späher versuchte, ihm zu folgen, hat ihn jedoch am Copley Square verloren.« Michael hielt inne. »Offensichtlich benutzt er die Obdachlosen und Unglücklichen als Tarnung.«
    Jaus erinnerte sich an Cypriens Beschreibung der Verletzungen, die Durand von der Bruderschaft beigebracht worden waren, einer Organisation von ehemaligen Priestern, die die Darkyn jagten, folterten und töteten, seit sie Vrykolakas geworden waren. »Ist er immer noch in diesem Zustand? Ich dachte, Dr. Kellers Behandlung sei erfolgreich gewesen.«
    »Sie hat die Schäden an seinem Körper beseitigt, nicht aber jene an seinem Verstand«, sagte Michael zu ihm. »Thierry hatte einen kurzen Moment der Klarheit, als er genau wie wir entdeckte, dass Angelica die Verräterin unter uns war. Ich fürchte, dass der Verrat seiner Frau seitdem zu Ende gebracht haben könnte, was die Brüder begonnen haben.«
    »Wenn er sich tarnen und den Spähern ausweichen kann, dann ist er nicht völlig verrückt.« Jaus rief eine Landkarte der Vereinigten Staaten auf und zog eine Linie von der Stadt New Orleans nach Memphis. Die Richtung war unverkennbar. »Ihr glaubt, er kommt hierher nach Chicago.«
    »Als Thierry New Orleans verließ, nahm er die Akte mit den Informationen mit, die Ihr über die Männer gesammelt hattet, die für den Angriff auf Alexandras Patientin Ms Lopez verantwortlich waren«, sagte Michael. »Vielleicht sinnt er auf Rache.«
    Jaus, der häufiger an der Seite Thierry Durands gekämpft hatte, als er zählen konnte, seufzte. »Er konnte es niemals tolerieren, wenn jemand eine Frau bedrohte oder verletzte. Selbst zu Zeiten, als Schweine mehr wert waren als Frauen. Ich habe das immer an ihm bewundert.«
    »Genau wie ich.« Die Stimme des Seigneurs veränderte sich. »Er muss gefasst werden, Val. Lebend gefasst und nach New Orleans zurückgebracht werden. Ich werde dir mehrere Dosen des Mittels zusenden, das Alexandra entwickelt hat. Es wird ihn wehrlos machen.«
    »Das haben auch die Sarazenen versucht, oft. Erinnert Ihr Euch?« Jaus lehnte sich zurück und rieb sich über die Augen. »Sie versuchten immer, den

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