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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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stattdessen einen anderen gewählt. Sie wird dich niemals lieben. Sie kennt dich nicht einmal .«
    Valentin lief über die Tanzfläche und packte die höhnisch lachende Frau an den Armen. »Wer bist du, dass du so mit mir über sie sprichst ?«
    »Ich bin alles, was du dir von ihr gewünscht hast « , sagte sie, und ihre Hände legten sich auf seine Brust. Ihre Berührung war so heiß, dass sie ihn verbrannte. »Aber solange du der hinterhertrauerst, die du niemals haben kannst, wirst du mich nicht bekommen. Genauso wenig, wie du sie jemals haben kannst .«
    »Ich will dich nicht .« Er schob die Frau weg. »Du bist nicht wie sie .«
    »Ich weiß das .« Die Maske der Frau ging in Flammen auf. »Du auch ?«
    Als er aufwachte, sah Valentin Feuer und bedeckte Lilings Kopf mit den Armen, bis ihm klar wurde, dass die Flammen nur im Kamin vor ihnen brannten.
    Erinnerungen und Träume wurden nicht zu Visionen – zumindest nicht für Jaus. Die Frau mit der roten Schwanenmaske war in der Halloween-Nacht nicht dort gewesen, als er Jemas wahre Gefühle für ihn erfahren hatte. Doch er kannte die maskierte Frau; er konnte einen Hauch von ihr in seinen Knochen spüren. Sie war nicht Alexandra Keller, aber sie erinnerte ihn an sie.
    Sie, nicht Jema, hatte seine dents acérées in seinen Mund schießen lassen. Sie hatte den Blutrausch in ihm geweckt, als wäre sie eine echte Frau und nicht Teil irgendeiner fantastischen Vision.
    Liling schien friedlich zu schlafen, deshalb erhob sich Valentin, verließ leise die Hütte und blieb vor der Tür stehen. Er wusste, dass ein Teil seines Bedürfnisses, Blut zu trinken, auf ihre Isolation zurückzuführen war, genauso wie ein Sterblicher, der kein Wasser zur Verfügung hatte, ständig durstig war. Er überlegte, ob er ein Tier fangen und von ihm trinken sollte – etwas, das verzweifelte Kyn taten, wenn keine Menschen in der Nähe waren, die sie dafür benutzen konnten – , aber Tierblut würde ihn krank machen, und in einem solchen Zustand konnte er sich nicht um Liling kümmern. Und er würde auch nicht riskieren, sie hier allein zu lassen, um irgendwo einen Menschen zu finden; er hatte immer noch keine Ahnung, wie weit sie von bewohntem Gebiet entfernt waren.
    Er würde in die Hütte zurückkehren und etwas Tee kochen, das einzige Getränk, das er vertragen konnte. Deshalb hatte er im Flugzeug Tee für Liling gekocht, für den Fall, dass sie von ihm erwartete, auch eine Tasse zu trinken …
    Valentin fiel ein, wie er auf der Suche nach etwas Essbarem für Liling in den Kühlschrank im Küchenbereich des Flugzeugs geschaut hatte. Unten waren diskret einige Blutkonserven für ihn gelagert gewesen. Er ging zum Rand des Sees. Das Flugzeug lag zwar völlig unter Wasser, war aber noch intakt. Es war durchaus wahrscheinlich, dass die Blutbeutel es ebenfalls noch waren.
    Schnell zog er sich die Sachen aus und watete ins Wasser, um zu tauchen.
    Er schwamm zum Notausgang des Cockpits und tauchte durch die offene Luke. Die Leichen des Piloten und des Kopiloten trieben mit den Gesichtern nach oben an der Decke der Maschine; er schwamm unter ihnen durch und um einige Trümmer herum in den Küchenbereich.
    Die Kühlschranktür stand auf, aber Valentin fand den Behälter und die unbeschädigten Blutkonserven noch darin. Das kalte Seewasser hatte den Behälter gekühlt; er würde das Blut noch trinken können.
    Erleichterung brachte den nagenden Hunger in ihm zum Schweigen. Es waren genug Konserven, um ihn für lange Zeit am Leben und Liling in Sicherheit zu halten.
    Er entdeckte eine im Wasser treibende Tasche, öffnete sie und legte die Blutbeutel hinein, bevor er aus dem Flugzeug zurück zum Seeufer schwamm. Er warf die Tasche an Land und watete aus dem Wasser.
    Nachdem er sich wieder angezogen hatte, nahm Valentin einen Beutel aus der Tasche und trank davon. Bereits entnommenes Blut zu trinken, war nicht das Gleiche, als wenn man direkt von einem Menschen trank, aber seit sein Arm taub gewesen war, hatte er keine Menschen mehr benutzen wollen und sich mit der Zeit daran gewöhnt. Während er trank, sah er, dass einige der Sachen aus der Tasche heraus und ins Gras gefallen waren: ein nasser Haufen roter Haare, eine große, feuchte Rolle Geldscheine und ein paar Karten, die von einem Gummiband zusammengehalten wurden.
    Valentin legte das Blut vorsichtig beiseite und untersuchte die Sachen. Der Haufen Haare entpuppte sich als Perücke, die Rolle enthielt Tausende von Dollars in kleinen Scheinen,

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