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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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schnell herum, dass sie ganz atemlos war. Es schien ihr jedoch nichts auszumachen, und sie lachte sogar, als sie stolperte.
    Die Kyn beobachteten ihren Tanz, und Jaus spürte ihre schweigende Missbilligung. Ein Lord erwies einer Menschenfrau nicht eine solche Aufmerksamkeit; das verstieß gegen ihre Gebräuche und die Unantastbarkeit ihrer Rangordnung. Weil ihnen bewusst war, dass sie den Schein wahren mussten, gesellten Jaus’ Gäste sich in Paaren zu ihnen auf die Tanzfläche. Obwohl sie perfekt den Walzer tanzten, beobachteten sie weiter Jema und Jaus, genauso neugierig wie verurteilend.
    Valentin stellte fest, dass es ihm egal war. Er hielt die Frau, die er liebte, in den Armen, und sie bedeutete ihm mehr als die Meinung der anderen Kyn.
    »Bin ich irgendwo dreckig im Gesicht ?« , fragte Jema ihn.
    Valentin erwiderte den scharfen Blick von Lord und Lady Halkirk mit einem kühlen Lächeln, bevor er ihr antwortete. »Nein, nirgends. Warum fragen Sie ?«
    »Nur so .« Sie war offensichtlich nervös angesichts der Aufmerksamkeit, die sie erregten.
    Er hatte nicht vor, seine Gefühle für Jema nach heute Nacht zu verstecken, egal, was die Kyn über ihn dachten. Dennoch fühlte sie sich unwohl, und er wusste, wie er sie ablenken konnte. »Sie haben mich belogen. Sie sind eine exzellente Tänzerin. Sie müssen jahrelang heimlich geübt haben .«
    Sie schenkte ihm ein sonniges Lächeln. »Sie haben mich erwischt. Ich schleiche mich sechsmal pro Woche heimlich auf Bälle .«
    »Sie müssen mir erlauben, Sie einmal zu begleiten .« Er wagte es, sie bei der nächsten Drehung näher an sich zu ziehen. »Ich bin es so leid, mir Sachen auf dem History Channel anzusehen. Ich habe das Gefühl, dass ich inzwischen jede Sendung auswendig kann .« Und es nervt mich auch, dass sie so vieles falsch darstellen , dachte er mit leichter Ironie.
    »Dann sollten Sie mal den Science-Fiction-Kanal probieren. Da gibt es ein paar tolle Miniserien wie ChildrenofDune . Die mochte ich .« Jema schwieg einen Moment. »Haben Ihre Freunde erwartet, dass Sie heute Abend eine Ihrer Freundinnen mitbringen ?«
    Natürlich – sie wollte wissen, ob es andere Frauen in seinem Leben gab. Er hatte sie heute Abend eingeladen, bei ihm zu sein; er hielt sie in den Armen. Sie musste zumindest vermuten, dass er Gefühle für sie hegte. »Ich werde Ihnen ein Geheimnis anvertrauen « , sagte er und beugte sich vor. Seine Hand bewegte sich ihren Rücken hinunter. »Ich habe keine Freundinnen. Ich bin ganz allein auf der Welt, Miss Shaw .«
    »Oh .« Jema wirkte verwirrt und sah ihn merkwürdig an. »Sie sind doch nicht schwul, oder ?«
    »Nein, das bin ich nicht .«
    »Gott sei Dank. Ich meine, nicht, dass es schrecklich wäre, wenn Sie es wären, es wäre nur eine furchtbare Verschwendung .« Sie stöhnte. »Bitte treten Sie mir ruhig auf die Zehen .«
    Wie anbetungswürdig sie war, als sie errötete und stotterte. Sie war dankbar, dass er nicht auf Männer stand. Es war die Art von Ermutigung, die er gebraucht hatte. Valentin musste sich ihrer Gefühle für ihn nur sicher sein.
    »Es ist schwer zu erraten, welchen Eindruck man auf jemanden macht « , sagte er leise. »Ich bin nicht beleidigt .« Er hob seine Hand und wischte ein Haar von ihrer Wange, dann legte er seine Hand an ihren Hals. »Ich würde sehr gerne wissen, was Sie von mir halten .«
    Sie konnte ihn jetzt nicht belügen, nicht, wenn er sie mit seiner Berührung, seinem Talent dazu zwang, die Wahrheit zu sagen.
    »Sie sehen natürlich sehr gut aus, und Sie sind toll in Form. Sie sind einer der nettesten Männer, die ich kenne. Ich kenne niemanden, der schönere Blumen züchtet als Sie .«
    Ein großer Kyn, der wie ein goldener Dämon verkleidet war, schob sich an ihm vorbei, entführte Jema aus seinen Armen und wirbelte mit ihr davon in den fallenden Schnee. Bevor er verschwand, nahm der Dämon seine Maske ab, und er erkannte das Gesicht von Thierry Durand.
    Valentin stand allein in der Mitte des leeren Ballsaals. Sie machte sich nichts aus ihm. Jema und ihr Geliebter waren verschwunden, zusammen mit den anderen Kyn. Jaus hatte diese Menschenfrau fast ihr ganzes Leben lang geliebt, und sie hatte ihr Herz einem anderen geschenkt.
    »Siehst du es jetzt ?«
    Eine Frau in Schwarz, die die Maske eines roten Vogels trug, trat an den Rand der Tanzfläche. Sie stand da, als warte sie auf eine Antwort.
    »Lass mich in Ruhe .«
    »Warum sollte ich ?« , fragte sie. »Sie kommt nicht zurück. Sie hat

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