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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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hat?«
    Cyprien hob den Kopf und berührte mit dem Daumen ihre Unterlippe. »Philippe hat nie schlechte Laune.«
    »Bei mir schon.« Als sie das sagte, schob er die Kuppe seines Daumens in ihren Mund und rieb damit leicht über die Öffnungen an ihrem Gaumen. Es hätte sich widerlich anfühlen sollen. Stattdessen lief Hitze durch ihre Kehle und in ihren Bauch und sammelte sich zwischen ihren Beinen.
    Langsam zog er den Daumen zurück. »Ich möchte das mit meiner Zunge tun«, murmelte er und senkte wieder den Kopf. »Öffne deinen Mund für mich.«
    Er lispelte ein wenig, weil seine Fangzähne herausgekommen waren, wie Alex sah. Das lautlose Summen war zurück, und es erfüllte sie, kroch ihren Rücken hinauf, hallte in ihren Ohren, zitterte in ihren Knochen. Sie spürte einen Schwall Nässe im Schritt, der so plötzlich und heftig kam, dass sie nicht sicher war, ob sie erregt war oder unter sich gelassen hatte.
    War sie erregt oder entsetzt? Wieso konnte sie das nicht sagen?
    »Alex.« Sein Atem malte ihren Namen auf ihre Lippen. »Lass mich rein, chérie .«
    Ihn reinlassen, so wie sie es schon einmal getan hatte, als er in ihre Augen gesehen und sie an sich gezogen und ihr die Kehle rausgerissen hatt e …
    »Nein.« Sie wandte das Gesicht ab, legte die Hände auf seine Brust und drückte dagegen. Sie hörte erst damit auf, als er sie losließ, und dann lief sie zur Tür.
    »Du wirst nicht gehen.«
    Selbst jetzt, wo Eis in seiner Stimme knackte, lockten seine Worte sie und versprachen ihr unvorstellbare Dinge.
    »Ich gehöre dir nicht, und du hast keine Macht über mich.« Das würde ihr persönliches Mantra werden, solange sie hier war. »Du kannst mich nur hierbehalten, wenn du entweder deine verdammten Hände von mir lässt oder mich unten im Keller ankettest.«
    »Ich habe Thierry schon im Keller angekettet«, erklärte Cyprien ihr mit ausdruckslosem Gesicht. »Du musst dich mit einem der Gästezimmer begnügen.«
    Alex wusste wirklich nicht, ob er scherzte oder nicht. Sie würde nicht zulassen, dass er Sex benutzt e – wenn es Sex gewesen wa r – , um sie zu manipulieren. Sie schuldete weder Cyprien noch seinen Freunden irgendetwas.
    Wenn sie nur diese schreckliche Skizze vergessen könnte, die er ihr im Flugzeug gezeigt hatte.
    »Wenn ich bleibe, wenn ich ihnen helfe, dann will ich außerdem ein paar Antworten. Über diese Infektion, darüber, was du bist und was ich sein werde.« Sie drehte sich zu ihm um. »Einverstanden?«
    Cyprien stand auf der anderen Seite des Zimmers, als wollte er so viel Abstand zwischen sie bringen wie möglich. »Einverstanden.«
    »Okay.« Ihr Haar war in einem schrecklichen Zustand. Sie hob die Spange auf, die er gelöst hatte, und fasste ihre Locken wieder zu einem Pferdeschwanz zusammen.
    Verlass mich nicht, Angel.
    Zum ersten Mal konnte sie spüren, aus welcher Richtung die Gedanken kamen. Sie kamen von unten. »Und zuerst sehe ich mir den Wahnsinnigen an.«
    Seit Jahren nährte Richard Tremayne unter den Kyn den Glauben, dass er seine irische Festung niemals verließ. Nur zwei seiner persönlichen Leibwächter wussten, wann er aus dem Schloss ging, und das nur, weil sie ihn begleiteten. Während des vergangenen Jahres hatte Richards körperlicher Zustand das Reisen schwieriger gemacht, genau wie die erhöhte Wachsamkeit, die die internationalen Behörden wegen der Terroristen zeigten. Aber er musste noch nicht aufgeben, was sein letztes persönliches Vergnügen war.
    Richard hatte alle Ecken der Erde sicher schon fünfmal gesehen, doch ihr Anblick aus der Luft faszinierte ihn immer wieder.
    Der Privatjet flog von Irland nach Rom, wo er scheinbar zum Auftanken landete. Wie immer blieb Richard an Bord, während sein Kontaktmann zum Flugzeug gebracht wurde. Sein Pilot war früher für die israelische Luftwaffe geflogen und konnte unter allen Bedingungen starten, und Richards Leibwächter standen bewaffnet bereit, solange sie sich am Boden befanden. Das Risiko war minimal, aber sollte das Flugzeug wider Erwarten doch gekapert werden, hatte Richard eine genügend große Menge Plastiksprengstoff in einer Tasche unter seinem Sitz deponiert, deren Zünder sich in der Armlehne seines Sitzes befand. Er musste nur den Knopf drücken, und er, sein Gefolge und alle im Flugzeug und in einem Umkreis von fünfhundert Metern würden verdampft werden.
    Vor langer Zeit war Richard Tremayne in La Lucemaria gefangen gehalten und der Behandlung unterzogen worden, die zu dem einzigartigen

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