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Darling Jim

Darling Jim

Titel: Darling Jim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Mork
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seiner glatten Kehle aufstieg.
    Ned hatte die feindlichen Reiter in eine Falle gelockt.
    Er hatte ein kleines Trüppchen Reiter als Vorhut abgestellt, in der Hoffnung, sie würden den Großteil der Armee des Eroberers zu diesem Ort locken, von dem es kein Entrinnen gab. Die Normannen wussten nicht um die vielen dunklen Orte dieses Landes und hatten den Köder geschluckt. Und nun steckten ihre Pferde bis zum Bauch in feinstem irischen Schlamm, von allen Seiten waren sie von Bäumen umgeben. Die walisischen Bogenschützen verloren unter dem niedrigen Blätterdach die Orientierung und begannen, voller Verwirrung auch ihre eigenen Leute zu beschießen. Neds Fußsoldaten machten kurzen Prozess mit ihnen, trieben den Pferden ihre Schwerter in den Bauch und erledigten dann gnadenlos die Reiter, sobald deren in Paris handgefertigte Kürassen den Boden berührten. Der Wald ächzte jetzt lauter, Blut sickerte schneller als Regenwasser in den morastigen Boden.
    Euan wartete. Wenn er sich jetzt zeigte, würde sein vorheriges Zögern ihn für alle Zeiten als Feigling brandmarken. Er stieg vom Pferd, kauerte sich ins Gras und beobachtete, wie sein Bruder auf seinem edlen schwarzen Hengst über die Lichtung preschte und einen hochgewachsenen walisischen Infanterieoberst niederschlug, bevor dieser noch seine Waffe ziehen konnte. Der Mann hielt sich die Hand vor die blassgrauen Augen, als Ned ihn entleibte. Ned wischte seine Klinge ab, wirbelte herum und suchte nach seiner nächsten Beute.
    Doch dann zeigte sich Gott der Feigheit gewogen.
    »Prinz Ned!« Der Schrei kam aus der Kehle eines irischen Vasallen. »Sie versuchen, uns zu umzingeln! «
    Ein kleines Grüppchen walisischer Bogenschützen war auf der linken Seite durch den Wald gebrochen. Die Dornen hatten ihre Kittel zerfetzt, aber ihre Stimmen waren unversehrt geblieben. Schreiend wie Todesfeen, schnitten sie eine blutige Schneise in die siegreichen irischen Reiter.
    Und genau in diesem Augenblick erhob sich Euan und nutzte seine einzige Chance.
    Alle hatten ihm den Rücken zugekehrt, und seine Ecke des Schlachtfelds blieb unbeobachtet. Außerdem flackerten die meisten Fackeln und erloschen schneller als die Lebenslichter der Soldaten. Euan schlich sich zu dem Pferd seines Bruders und hieb mit dem Schwert gegen dessen Hinterläufe. Inmitten des chaotischen Tumultes hörte niemand die Schreie des fallenden Pferdes, das seinen Reiter unter sich begrub.
    Neds Beine und ein Teil seines Oberkörpers waren eingequetscht. Sein Blick huschte hektisch umher, als er versuchte zu begreifen, was gerade geschehen war. Euan näherte sich vorsichtig, die Augen auf das Schlachtfeld gerichtet. Neds Männer sammelten sich gerade zum Gegenangriff. Im Licht der Fackeln wirkten sie vor den Bäumen wie Hunderte von Riesen, doch sie waren immer noch verwirrt durch den heftigen Überraschungsangriff der Waliser.
    „Br. .. Bruder?<, murmelte Ned keuchend, als er die Gestalt erkannte, die sich über ihn beugte.
    „Ja<, antwortete Euan und bestieg sein eigenes Pferd. Er schnallte seine Rüstung fester und zog seine guten Handschuhe aus Ziegenleder wieder an. Dann beugte er sich nach unten und nahm den Schild seines Bruders an sich. Auf dem Stahl glänzte ein Schiff mit drei aufgerollten Segeln.
    „Du sollst in alle Ewigkeit verdammt sein<, flüsterte Ned, dessen Augen im Licht der Fackeln wie Gold glänzten.
    „Das wissen nur Gott und die Parzen<, antwortete Euan und trieb sein Pferd wieder und wieder über die liegende Gestalt, bis die Hufe das Leben seines Zwillingsbruders ausgelöscht hatten. Dann wendete er seine Aufmerksamkeit der Kavallerie seines Clans zu und setzte sich in vollem Galopp an ihre Spitze. Der Anblick seines roten, im Wind flatternden Haares und der emporgereckte Schild seines Bruders verliehen den Truppen neuen Mut, und sie preschten vor, um die Lücke zu schließen, die die Waliser gerissen hatten. Die irischen Fußsoldaten hielten mit ihren Schwertern den Ansturm der Feinde auf und ließen noch weniger Gnade walten als zuvor. Minuten später war die Schlacht vorbei.
    Bald schwiegen auch die Bäume.
    Die Iren feierten ihren Sieg und priesen besonders die rechtzeitige Ankunft von Prinz Euan, nachdem ihr geliebter Anführer eines solch unwürdigen Todes gestorben war, wahrscheinlich von der Hand eines feigen Franzosen. Der Feind zog sich zurück und suchte sich andere Gebiete, die es zu erobern galt. Dun an Bhaintrigh blieb weiterhin unbezwungen.
    Nun begann Euans

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