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Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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befürchtet, dass es Probleme gab, als sie vor der Verstärkung der Jedi geflohen waren. Als sie im Lager landeten, war Kaan im Kommunikationszelt verschwunden, dann ein wenig später wieder herausgekommen und ohne ein Wort in sein eigenes Zelt geeilt. Aber als er es wieder verließ, strahlte er erneut sein unwiderstehliches Charisma aus. Er trat ihnen nicht als der besiegte Anführer gegenüber, der Erklärungen und Entschuldigungen abgeben wollte, sondern als Held, trotzig und ungebeugt. Er stand stolz aufgerichtet da, ein Ausbund an Macht und Ruhm.
    Als er sie ansprach, war seine Stimme kräftig, und er strahlte Mut und Autorität aus. Er sprach davon, sie bei einem weiteren Ritual geistiger Verbindung anzuführen. Einem Ritual, das das vorherige bei weitem übertreffen würde. Er berichtete von einer schrecklichen Waffe, die er gegen ihren Feind einsetzen würde. Er stärkte ihren Glauben an ihn und ihre Hoffnung, indem er ihnen von der Gedankenbombe erzählte.
    Er hatte ihnen den Sieg versprochen wie so viele Male zuvor. Und wie immer in der Vergangenheit war die Bruderschaft ihm gefolgt, bis hierher in diese Höhle. Githany bezweifelte allerdings, dass es sich tatsächlich um Gefolgschaft handelte, vielleicht sollte man eher davon sprechen, dass Kaan sie hierhergelockt hatte.
    Auch sie war mitgekommen, angezogen von der Leidenschaft seiner Worte und der schieren Großartigkeit seiner Persönlichkeit und Präsenz. Jeder Gedanke daran, dass er instabil oder unfähig sein könnte, sie anzuführen, war auf diesem berauschenden Marsch durch die Nacht in den Schutz dieser Höhle verschwunden. Sobald sie ihr Ziel jedoch erreicht hatten, ließ ihre Begeisterung nach, und an deren Stelle trat eine krasse, nicht mehr abzustreitende Klarheit. Im Licht der Glühstäbe, das von den Kristallen in den Felswänden reflektiert wurde, erkannte Githany schließlich die Wahrheit.
    An Kaans Äußerem war, wenn man von dem Staub, Dreck, und Blut der letzten Schlacht einmal absah, nichts Ungewöhnliches. Aber nun entdeckte Githany den Wahnsinn in seinen Augen, die weit aufgerissen waren und mit wilder Intensität so hell strahlten wie die Kristallsplitter ringsumher. Diese Augen erinnerten sie an die Nacht, als sie Kaan in seinem Zelt überrascht hatte. Die Nacht, in der sie ihre Vision von Banes Rückkehr gehabt hatte.
    Er hatte aufgelöst und hektisch, verloren und verwirrt gewirkt. Einen Augenblick hatte sie ihn gesehen, wie er wirklich war: ein falscher Prophet, unfähig, seine Selbsttäuschungen zu erkennen. Und dann war diese flackernde Vision verschwunden, und bis zu diesem Augenblick hatte sie sie vergessen.
    Nun jedoch kehrte die Erinnerung zurück, und Githany wusste, dass sie einem Verrückten gefolgt war. Das Eintreffen der Jedi-Verstärkung und die schockierende Niederlage hatte etwas in ihm zerbrechen lassen. Kaan würde sie in den Untergang führen, und keiner der anderen konnte es spüren.
    Sie wagte nicht, sich gegen ihn zu wenden. Nicht in dieser Höhle, umgeben von seinen erneut fanatisch loyalen Anhängern. Sie wollte sich davonschleichen, schnell in der Dunkelheit hinter dem Leuchten der Glühstäbe verschwinden und diesem schrecklichen Schicksal entkommen. Aber sie kam nicht gegen das Vorwärtsdrängen an, das auf Kaans Befehl entstand.
    »Kommt näher. Bildet einen Kreis, einen Ring der Macht.«
    Sie spürte, wie er sie fest am Handgelenk packte und zu sich zog, sodass ihr Körper gegen seinen gedrückt wurde. In der kalten Höhle war seine Berührung eisig, -»Bleibt neben mir, Githany«, flüsterte er. »Wir werden diesen Augenblick der Ekstase miteinander teilen.«
    Laut rief er dann: »Reicht Euch die Hände, wie wir uns auch im Geist verbinden.«
    Die Finger seiner rechten Hand schlangen sich um Githanys Linke, packten sie mit einem eiskalten Griff, so unnachgiebig wie Durastahl. Ein anderer Sith-Lord nahm ihre andere Hand, und damit waren all ihre Chancen auf Flucht zunichtegemacht.
    Kaan begann zu rezitieren.

    Githany war nicht die Einzige, die spürte, dass etwas mit Lord Kaan nicht stimmte. Wie alle anderen war auch Lord Kopecz von der Aufregung um die Gedankenbombe zunächst mitgerissen worden. Er hatte gejubelt wie alle anderen, als Kaan beschrieb, wie die Bombe jeden einzelnen Jedi auslöschen und seinen Geist gefangen nehmen würde. Und er hatte sich eifrig der Menge angeschlossen, die Kaan zur Höhle gefolgt war.
    Nun jedoch war seine Begeisterung verschwunden. Er konnte wieder vernünftig denken

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