Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Neuigkeiten, Meister Farfalla?«
Der jüngere Mann nickte aufgeregt. »Unsere Späher haben gesehen, dass die Sith sich bewegen. Kaan führt sie nach Osten auf die Bergausläufer zu.«
»Wahrscheinlich zu den Höhlen und Tunnelsystemen dort«, erwiderte Hoth. »Sie versuchen, uns unseren Vorteil in der Luft zu nehmen.«
Farfalla lächelte. »Zum Glück haben wir uns in dieser Gegend schon ein wenig umgesehen. Wir kennen die wichtigsten Zugangswege zu den Höhlen. Sobald sie drinnen sind, können wir die Ausgänge besetzen. Sie werden in der Falle sitzen.«
»Hmmm ... « Hoth strich sich über den dichten Bart. »Es passt nicht zu Kaan, einen so offensichtlichen taktischen Fehler zu machen«, murmelte er. »Er hat etwas vor.«
»Ich könnte die Späher anweisen, ihnen in die Tunnel zu folgen und sie im Auge zu behalten«, schlug Farfalla vor.
»Nein«, sagte Hoth nach einem Augenblick des Nachdenkens entschlossen. »Kaan wird nach Spionen Ausschau halten. Ich werde ihm niemanden ans Messer liefern, den er verhören kann.«
»Vielleicht können wir sie aushungern«, schlug Farfalla vor. »Sie zwingen, sich ohne weiteres Blutvergießen zu ergehen.«
»Das wäre die beste Lösung«, musste der General zugeben. »Leider glaube ich nicht, dass uns dazu genug Zeit bleibt.« Er seufzte tief und schüttelte müde den Kopf. »Ich weiß nicht, wieso Kaan in die Höhlen geht ... ich weiß nur, dass wir ihn aufhalten müssen.« Entschlossenheit ließ seine Züge härter wirken. »Gebt Alarm und versammelt die Truppe. Wir folgen ihm.«
»Ich möchte Eure Befehle nicht hinterfragen«, begann Farfalla so taktvoll, wie er konnte. »Aber könnte es sein, dass Kaan uns in eine Falle lockt?«
»Da bin ich beinahe sicher«, gab Hoth zu. »Aber es ist eine Falle, die er früher oder später sowieso nutzen wird. Ich möchte ihm lieber nicht die Zeit geben, sie besser vorzubereiten. Wenn wir Glück haben, können wir ihn erwischen, bevor er bereit ist.«
»Wie Ihr befehlt, General«, sagte Farfalla mit einer weiteren seiner grandiosen Verbeugungen. Dann fügte er hinzu: »Ihr solltet allerdings ein wenig schlafen. Ihr seht so blass und abgehärmt aus, als wäret Ihr selbst ein Sith.«
»Ich kann jetzt nicht schlafen, mein Freund«, antwortete Hoth und legte eine schwere Hand auf Farfallas schmale Schulter. »Ich war hier, als dieser Krieg begann. Ich war derjenige, der die Armee des Lichts hierher nach Ruusan gebracht hat, um gegen Kaans Bruderschaft der Dunkelheit zu kämpfen. Ich muss es bis zum Ende durchstehen.«
»Aber wie lange könnt Ihr noch ohne Schlaf durchhalten, General?«
»Lange genug. Ich habe ohnehin das Gefühl, dass dies alles morgen zu Ende sein wird - auf die eine oder andere Weise.«
30
Die Haupthöhle des Komplexes war kühl und feucht, aber alles andere als dunkel. Die Felswände und Decken waren durchsetzt mit Kristallen, die das trübe Licht der Glühstäbe einfingen, reflektierten und brachen. Kleine Teiche schimmerten am Boden, und riesige Stalagmiten erhoben sich zur Decke. Ein Wald aus Stalaktiten hing herab, und Wasser tropfte stetig von ihren Spitzen, um in die Teiche zu fallen und dort kleine Wellen zu verursachen. An einigen Stellen hatten sich die Säulen vom Boden und der Decke vereint, verbunden durch Jahrhunderte von Sedimentablagerung durch das endlose Tröpfeln der Feuchtigkeit. Diese riesigen Säulen waren ein großartiger Anblick, massiv und dennoch gleichzeitig zart und zerbrechlich.
Kaan hatte allerdings keine Zeit, die natürliche Schönheit ihrer Umgebung zu bestaunen. Er wusste, dass die Jedi-Späher sie zu dieser unterirdischen Zuflucht verfolgt hatten. Und er wusste, General Hoth würde nicht lange auf sich warten lassen.
Die Höhle war groß, aber da sich die gesamte Bruderschaft in diesem Raum versammelte, wurde es dennoch eng. Jeder überlebende Sith-Lord - mit der bemerkenswerten Ausnahme von Darth Bane - befand sich hier bei Kaan, bereit zum letzten Kampf. Der Rest seiner Armee bewachte die Haupteingänge zu dem unterirdischen Tunnelsystem und hatte Befehl, den unvermeidlichen Angriff der Jedi so lange wie möglich zurückzuschlagen.
Am Ende würden diese Leute draußen überwältigt werden, aber Kaan war sicher, dass es ihnen gelänge, Hoth lange genug aufzuhalten, bis sie das Ritual für die Gedankenbombe vollendet hatten.
»Versammelt Euch«, rief er den anderen zu. »Es ist Zeit.«
Githany wusste, dass etwas mit Lord Kaan überhaupt nicht stimmte. Sie hatte schon
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