Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Stimme. »Sobald die Jedi weg sind, werde ich mit der ganzen Bruderschaft zu Euch zurückkehren.« Zumindest das entsprach der Wahrheit. Er würde nichts dem Zufall überlassen; er würde seinen Gegner nicht noch einmal unterschätzen. Bane hatte bereits einen Attentatsversuch überstanden. Diesmal würde Kaan die gesamte Bruderschaft gegen diesen Feind schicken.
»Ich werde tun, was Ihr befehlt, Lord Kaan«, erwiderte Bane, sank auf ein Knie nieder und senkte den Kopf. Kaan drehte sich um und marschierte ins Lager hinaus zu seinem persönlichen Quartier, wo er die Flimsi-Seiten mit dem Ritual der Gedankenbombe aufbewahrte.
Bane blieb in seiner unterwürfigen Position, bis der Dunkle Lord außer Sichtweite war, dann stand er auf und wischte sich mit finsterer Miene den Dreck vom Knie. Er hatte Kaans Anstrengungen, ihn geistig zu beherrschen, gespürt, aber sie hatten keine größere Auswirkung gehabt als ein verrostetes Messer auf die Hautplatten eines halurianischen Eisebers. Aber er hatte die Gelegenheit beim Schopf gepackt und eine Vorstellung gegeben, die des größten Schauspielers auf Alderaan würdig gewesen wäre.
Kaan war überzeugt, dass die Gedankenbombe den Schlüssel zum Sieg der Sith darstellte, und er würde auch den Rest der Bruderschaft in das Netz seines Wahnsinns ziehen. Die zweite Phase von Banes Plan hatte begonnen. Am nächsten Abend würde alles vorüber sein.
Das Jedi-Lager war die ganze Nacht von Patrouillen umgeben, die aufmerksam Wache hielten. Es waren nicht nur die Angriffe der Sith, die sie beunruhigten, sondern auch die der schwebenden, fellbedeckten Bouncer.
Die zuvor so friedfertigen Einheimischen von Ruusan waren durch das Feuer, das durch den Wald gefegt war, in den Wahnsinn getrieben worden. Zuvor waren sie ein vertrauter und willkommener Anblick gewesen: Sie hatten sich in Gruppen über Kranken und Verwundeten gesammelt, um Bilder des Trostes und der Heilung zu projizieren. Nun tauchten sie in Rudeln aus der dunklen Nacht auf und verursachten schreckliche Albträume, die allen in ihrer Nähe Leid, Entsetzen und Panik brachten.
Die Patrouillen konnten nichts weiter tun. als die gequälten Geschöpfe zu erschießen, bevor sie ihren Wahnsinn weiter ausbreiteten. Eine unangenehme Arbeit, aber notwendig - wie es so viele Dinge hier auf Ruusan gewesen waren.
Zum Glück gelang es den Patrouillen, die Bouncer fernzuhalten, und daher herrschte im Jedi-Lager vorsichtiger Optimismus. Nach der hoffnungslosen Verzweiflung der vergangenen Monate wirkte diese gedämpfte Begeisterung auf General Hoth beinahe wie Jubel.
Sie waren nicht mehr die Gejagten, die sich tief im Wald versteckten und nur so lange überlebten, wie sie verborgen blieben. Sie hatten die Oberhand gewonnen: Das neue Lager der Jedi befand sich auf der offenen Ebene am Rand genau jenes Schlachtfelds, auf dem sich das Blatt gewendet hatte. Und nun waren es die Sith, die sich verstecken mussten.
Der General war immer noch erschöpft von der verzweifelten Flucht vor den Flammen und den darauffolgenden Kämpfen, aber er weigerte sich zu schlafen. Es gab zu viele Einzelheiten, um die er sich kümmern musste, zu viele Dinge, die seine Aufmerksamkeit verlangten.
Außer Patrouillen zu organisieren, die das Lager gegen die Bouncer schützten, musste er sich auch um die Verteilung des frischen Materials kümmern. Farfallas Schiffe hatten dringend benötigte Lebensmittel, Medpacks und frische Energiezellen für Blaster und Personenschilde gebracht. Da ihre alte Ausrüstung überwiegend Opfer der Feuersbrunst geworden war, die den Wald verschlungen hatte, wollte der General dafür sorgen, dass all seine Leute angemessen versorgt waren und man sich um alle gekümmert hatte, bevor er sich den Luxus der Ruhe leistete.
Er ging an Dutzenden von niederbrennenden Lagerfeuern und schnarchenden Soldaten vorbei. Sie hatten immer noch nicht genug Zelte für alle, aber die, die keine hatten, gaben sich gerne damit zufrieden, die warme Nacht am Boden ausgestreckt unter dem offenen Himmel zu verbringen.
»General«, erklang eine Stimme überraschend laut in der sonst so stillen Nacht. Hoth drehte sich um und sah, wie Farfalla auf ihn zugerannt kam. Trotz der Dunkelheit sprang er mit sicherem Schritt geschickt über die schlafenden Soldaten, die ihm im Weg lagen.
Hoth blieb stehen, damit Farfalla ihn einholen konnte, und erwiderte seine nun schlichtere - wenn auch immer noch extravagante - Verbeugung mit einem höflichen Nicken. »Habt Ihr
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