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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Johun niemals anmaßen würde, den Kanzler bei irgendetwas zu »beraten«.
    Tarsus Valorum war in der ganzen Galaxis als der Mann bekannt, der die Republik gerettet hatte. Er hatte die Ruusan-Reform im Senat durchgepeitscht und damit ein neues Zeitalter von Frieden, Wohlstand und Ausdehnung eingeläutet. Aber nicht seine Erfolge machten ihn in Johuns Augen zu einem wirklich großen Mann, sondern wie er sie erreicht hatte.
    Der Jedi hatte bei seinem Dienst an der Seite des Kanzlers erfahren, welche Macht Worte und Ideen haben konnten. Tarsus Valorum war ein Mann von Überzeugungen - einer jener seltenen Politiker, die tatsächlich glaubten, was sie sagten. Entschlossen, für die Bürger der Galaxis ein goldenes Zeitalter einzuläuten, hatte er seinen Traum einer wiedergeborenen und wiedervereinten Republik unermüdlich verfolgt. Hunderte von Planeten, die während der letzten Kriege aus der Republik ausgeschieden waren, waren während seinen Amtszeiten zurückgekehrt. Und als diese Amtszeiten endeten und er seine Position einer Nachfolgerin überließ, hatte er dafür gesorgt, dass alles so geordnet war, dass sie seine Arbeit übergangslos fortführen konnte.
    Das Überraschendste war, dass sie diese große Wiedervereinigung mit einen Minimum an Blutvergießen und Kämpfen erreicht hatten. Valorum hatte sich überwiegend auf Botschafter und Diplomatie verlassen. Um einen Planeten zu gewinnen, muss man die Herzen und das Denken seiner Bewohner gewinnen, hatte der Kanzler einmal erklärt, kurz nachdem Johun ihm zugewiesen worden war. Nun, nachdem er ein Jahrzehnt lang gesehen hatte, was Valorum erreicht hatte, wusste er, dass es keine wahreren Worte gab als diese.
    »Geschätzte Zeit bis zur Ankunft fünf Minuten«, knisterte die Stimme des Piloten durch das Interkom. »Bereitet euch auf die Landung vor.«
    Johun seufzte übertrieben erleichtert, und der Kanzler lachte leise. Das war für beide Männer eine vertraute Routine. Obwohl Tarsus sich offiziell im Ruhestand befand, hatte er sich nicht einfach aus der Politik davonstehlen können. Er war ein lebhafter Advokat der Republik geblieben. In den beiden Jahren seit dem Ende seiner zweiten Amtszeit hatte Johun ihn auf über fünfzig privaten diplomatischen Missionen begleitet. Missionen wie die, auf der sie sich jetzt befanden.
    Der Planet Serenno war wichtig für die Republik. Die Angehörigen der herrschenden Adelsfamilien gehörten zu den reichsten Individuen der Galaxis. Sie spendeten nicht nur riesige Summen für wohltätige und politische Organisationen, die voll im Licht der Öffentlichkeit standen, sie verfügten auch über das Kapital, ausgedehnte Infrastrukturprojekte der Regierung zu unterstützen.
    Noch wichtiger war, dass ihre gewaltigen Mittel sie auch in die Lage versetzten, Gruppen zu finanzieren, die gegen die Republik arbeiteten, wenn sie das wollten.
    Separatistenfraktionen suchten häufig in Carannia, Saffia und Fiyarro, den drei größten Städten von Serenno, nach wohlhabenden Gönnern.
    Valorum hatte vor, sich mit den Oberhäuptern der sechs mächtigsten Familien des Planeten zu treffen. Er hoffte, sie davon überzeugen zu können, dass sie ihren Einfluss nutzten, damit auch der Rest des Adels alle Finanzierung dieser gegen die Republik gerichteten Gruppen einstellte. Es würde eine schwierige Mission sein, da die Grafen von Serenno nicht dafür bekannt waren, den Forderungen von Personen nachzugeben, die von außerhalb kamen.
    Um die Verhandlungen leichter zu machen, war der Besuch durch inoffizielle Kanäle organisiert werden. Valorum hatte Johun einmal erklärt, viele Herrscher und Politiker verhielten sich ganz anders, wenn ihre Taten im Licht der Öffentlichkeit standen. Zu oft wollten sie dann den allgemeinen Erwartungen entsprechen - eine Taktik, die Tarsus persönlich verachtete. In einem öffentlichen Forum gaben solche Würdenträger oft Versprechen ab, an die sie sich nicht wirklich gebunden fühlten, und änderten dann ihre Haltung, sobald die Blicke der Massen nicht mehr auf sie gerichtet waren.
    Dementsprechend wiesen Herrscher manchmal auch eine Idee ab, die sie eigentlich guthießen, um nicht als schwach oder als leicht manipulierbar dazustehen. Das galt auch für Serenno. Es war weithin bekannt, dass sich die Angehörigen der großen Häuser schon aus Prinzip widersetzten, wenn Vertreter der Republik kamen, um sie zum Handeln zu nötigen.
    Traut niemals einem Versprechen, das vor einer Holocam gegeben wurde, warnte der Kanzler

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