Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
Ego platten dazu geführt, dass er die Fäden, die sie benutzte, um ihn tanzen zu lassen, nicht sah.
»Wir befinden uns am Vorabend eines bedeutenden Ereignisses«, fuhr er fort. »In drei Tagen werden war einen großen Schlag gegen die Tyrannen der Republik führen und den ersten Schritt auf unserem langen und ruhmreichen Marsch zu wahrer Unabhängigkeit und wahrer Freiheit machen!«
Spontaner zustimmender Jubel stieg auf, und Zannah wusste, dass Kel sie überzeugt hatte. Nur Paak und Cyndra zeigten noch ein gewisses Widerstreben, aber als die anderen sofort anfingen, die Einzelheiten der Entführung von Kanzler Valorum auszuarbeiten, schoben selbst sie ihr Zögern beiseite.
Das Treffen dauerte bis weit in die Nacht, und als es vorbei war, kehrten Zannah und Kel in die kleine Wohnung zurück, die sie als Teil ihrer Tarnung gemietet hatte.
»Du warst heute Abend wunderbar«, hauchte sie.
»Das ist das letzte Mal, dass wir uns sehen dürfen, bis alles vorbei ist«, warnte Kel. »Die anderen zählen auf mich. Ich darf mich nicht ablenken lassen.«
Zur Antwort streckte sie die Hand aus und packte ihn am Handgelenk, dann zog sie ihn in eine feste Umarmung.
Er ging erst spät am nächsten Morgen. Zannah gab ihm einen Abschiedskuss und schlief dann weiter. Später stand sie auf und suchte ihre Sachen zusammen. Ihre Mission hier war beendet: sie wusste, sie würde Kel nicht mehr lebend wiedersehen. Es war Zeit, nach Ambria zurückzukehren.
Das Lager lag in Trümmern. Die Zelte lagen flach am Boden, ihr Stoff war zerrissen und zerfetzt. Hölzerne Ausrüstungskisten waren zu Sägemehl und Splittern zerschmettert worden, ihr In halt lag überall verstreut. Hundert-Kilo-Treibstoffzellen waren aus ihrem Zelt gerissen und einige fünfzig Meter weit von ihrem Aufbewahrungsort weggeschleudert worden.
Der Boden war voller Schutt, und Zannah erkannte Dutzende von immer noch schwelenden schwarzen Brandspuren als die Überreste eines schrecklichen Sturms von unnatürlichen Blitzen, die Luft knisterte immer noch von der Macht und Energie der Dunklen Seite, die sie vor Angst und Vorahnungen zittern ließ.
Es war leicht zu erraten, was geschehen war. Bane hatte bei seinem Versuch, ein Holocron zu schaffen, erneut versagt, und dann seine blinde Wut an seiner Umgebung ausgelassen, mit aller Kraft, die die Macht ihm gab.
Wenn sie hier gewesen wäre, als es geschehen war, dachte Zannah, hätte sie ihn dann aufhalten können? Wäre sie auch nur imstande gewesen zu überleben?
Sie sah Bane auf der anderen Seite des Lagers sitzen, mit dem Rücken zu ihr und zum Horizont starren. Er meditierte über sein Versagen. Er wandte sich ihr zu, als sie näher kam, und erhob sich zu seiner vollen Größe von zwei Metern, sodass er hoch über ihr aufragte. Seine Kleidung war zerrissen und weggebrannt, sodass deutlich zu sehen war, wie heftig die Orbalisken ihn befallen hatten. Hunderte der Kreaturen klammerten sich an ihn; von seinem Gesicht und den Händen abgesehen war sein Körper nun vollkommen von ihnen bedeckt. Er sah aus, als trüge er eine Rüstung, die aus den harten, ovalen Schalen toter Krustentiere hergestellt worden war. Aber Zannah wusste, dass die Parasiten unter den Schalen immer noch lebten und sich von ihm nährten.
Bane behauptete, die Orbalisken vergrößerten seine Kraft und gewährten ihm unnatürliche Stärke und Selbstheilungsfähigkeiten. Aber als Zannah das Nachspiel seines Versagens mit dem Holocron sah, fragte sie sich, welchen Preis er dafür zahlte. Was nutzte größere Macht, wenn man sie nicht beherrschen konnte?
Zu ihrer Erleichterung schien seine Wut vergangen zu sein, und Zannah wusste, dass sie ihren Meister lieber nicht danach fragen sollte. Stattdessen berichtete sie von ihrer Mission.
»Es wird geschehen. Wenn Kanzler Valorums Shuttle landet werden Kel und seine Anhänger auf ihn warten.«
»Das hast du gut gemacht«, erwiderte Bane.
Wie immer spürte sie beim Lob ihres Meisters Stolz und das Gefühl, wirklich etwas erreicht zu haben. Aber ihre Zufriedenheit wurde gedämpft von Erinnerungen an Kel und das Wissen dass er für immer verloren war.
»Besteht auch nur die geringste Chance, dass sie Erfolg haben könnten?«
»Nein«, sagte Bane, nachdem er einen Moment nachgedacht hatte.
»Was für einen Zweck hat der Entführungsversuch dann?«, fragte sie und gab damit schließlich doch ihrer Frustration nach. »Ich verstehe nicht, wieso Ihr mir solche Aufträge erteilt! Warum verschwende ich all
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