Darth Maul - Der Dunkle Jäger
davon ausgegangen, dass der Kriegsherr einige seiner Soldaten dort stationiert hatte, um Talzin daran zu hindern, ihr Schiff zu erreichen; was er allerdings nicht erwartet hatte, waren die zwölf toten Weequays, die rund um das Schiff am Boden lagen.
Die Weequays hatten zwar keine sichtbaren Wunden, Maul war jedoch sofort klar, wie sie gestorben waren, und er wusste auch, wer der Mörder war. Er entfernte sich von Talzin und ihren Schwestern der Nacht und trat an die Wand des Hangars, zu einer dunklen Nische. Dort blieb er stehen, ließ sich auf ein Knie nieder und senkte den Kopf. „Meister."
Sidious trat aus dem Dunkel. Er trug seine nachtblaue Robe und sein Gesicht war im Schatten seiner tiefen Kapuze verborgen.
Talzin und die Schwestern der Nacht kamen nur zögerlich näher. Offensichtlich spürten sie, wie stark die Dunkle Seite der Macht in jenem Mann war. Die Schwestern der Nacht hielten ihre Energiebögen immer noch schussbereit. Sidious wandte sich ihnen zu und deutete auf Maul. „Dieser hier gehört nicht nach Dathomir. Er gehört mir."
„Also habt Ihr ihn nicht einfach bei dem Falleener zurückgelassen", stellte Talzin fest.
„Ganz im Gegenteil", entgegnete Sidious.
Talzin warf einen Seitenblick auf Maul. „Ihr habt ihn gut unterwiesen."
Sidious deutete auf Talzins Schiff. „Ihr findet den Leichnam Eurer gefallenen Schwester der Nacht an Bord."
Talzin nickte dankbar. Sidious schob seine Hände in den jeweils gegenüberliegenden Ärmel seiner Robe. „Und jetzt geht, bevor ich es mir anders überlege!"
Talzin war es zwar nicht gewohnt, Befehle entgegenzunehmen, gab den Schwestern der Nacht aber dennoch ein Zeichen, an Bord des Schiffes zu gehen. Die beiden Schwestern der Nacht gingen an Maul vorüber, der immer noch mit gesenktem Kopf am Boden kniete. Als Talzin an Maul vorbeihumpelte, strich sie wie beiläufig mit ihrer linken Hand über die blutige Wunde an Mauls rechtem Oberarm. Dann stieg sie die Einstiegsrampe zu ihrem Schiff hoch. Weder Maul noch Sidious bemerkten, wie sie ihre Hand hob und Mauls Blut an einen der Talismane strich, der um ihren Hals hing. Dann begab sie sich an Bord.
Talzins Schiff hob ab und flog aus dem Hangar hinaus. Sidious ging zu einem Sichtfenster, von dem aus man Orsis sehen konnte. Maul folgte ihm gehorsam, sank wieder auf die Knie und wartete, bis sein Meister das Wort ergriff.
Sidious sah lange zum Fenster hinaus, bis er endlich sprach. „Du hast dich wacker geschlagen, Maul. Es erfreut mich, dass du Zurückhaltung gezeigt und deine Ausbildung in der Dunklen Seite der Macht nicht verraten hast."
Maul neigte den Kopf. „Ich tat es in der Hoffnung, eines Tages an Eurer Seite kämpfen zu dürfen."
Sidious drehte sich zu Maul um. „Dann sollst du wissen, dass du diesem Ziel einen Schritt näher gekommen bist."
„Danke, Meister!"
Sidious trat von dem Fenster weg. „ Es ist an der Zeit, dass du gewisse Dinge über den Hintergrund deiner Unternehmungen erfährst. Wie ich dir schon sagte, habe ich den Ablauf eines großen Planes in Bewegung gesetzt - eines Planes, dessen Teil du sein kannst, wenn du weiterhin deine Würdigkeit und Treue unter Beweis stellst. Du solltest allerdings wissen, dass dieser Plan bereits seit einem Jahrtausend vorbereitet wird. Er entsprang den Gedanken vieler, die einer großen Tradition dienen." Er machte eine Pause und sah Maul an. „Eine Tradition von viel größerer Bedeutung als die Bruderschaft, von der Talzin dir zweifellos erzählt hat. Es ist die Tradition des uralten Ordens der Sith."
Maul verengte überrascht die Augen. „Ihr habt mir von den Sith erzählt, als ich noch jung war, Meister."
„Was ich dir damals vorenthalten habe, ist, dass ich der Sith- Lord bin. Darth Sidious. Mein Meister gab mir sowohl den Namen als auch den Titel, und wenn es mir beliebt, wird dir eines Tages dieselbe Ehre zuteilwerden."
Maul schluckte. „Ich werde danach streben, mich würdig zu erweisen, Meister."
„Ja, das wirst du", nickte Sidious bedeutungsvoll. „Vom heutigen Tag an werde ich dich in den Geheimnissen der Sith unterweisen. Wir sind Gegner der Republik und die eingeschworenen Feinde des Jedi-Ordens. Es wird unsere Aufgabe sein, den Niedergang der Ersteren herbeizuführen und die Letzteren aus der Galaxis zu verbannen. Während ich dabei die führende Hand bleiben werde, wird es dir zuteilwerden, Missionen durchzuführen, bei denen ein Risiko für meine Position besteht. Also wenn Gefahr besteht, dass der wahre
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