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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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Sith-Zombies, dachte Tulkh - wie bei den Monden von Bogden hatte dies alles angefangen? Gelegentlich schien sich das Universum einfach zu langweilen und beschloss dann, so richtig Amok zu laufen. Genau wie die Toten, die sich vom Turm aus auf sie gestürzt hatten, hatten die meisten bereits zu verrotten begonnen. Anderen fehlten ganze Teile ihrer Gesichter und der äußeren Muskulatur, was sie in wandelnde Lektionen in Sachen Pathologie verwandelte, wenn auch ohne dass sie der Höflichkeit Genüge taten und sich hinlegten und starben. Sie alle brandeten mit dem torkelnden, gierigen Tempo von Geschöpfen vorwärts, deren Hunger - nach Fleisch und nach Tod - niemals vollends gestillt werden konnte.
    Tulkh verstaute seinen Speer im Köcher auf dem Rücken, sprang in die Höhe, um eine der Stützstreben unter der Decke zu packen, und schwang sich hinauf, um sich in Richtung Kontrollkabine zu hangeln, die ihm weiter oben ins Auge gefallen war. Alles, das imstande war, zur Spitze des Turms hochzuklettern und über das Glas zu kriechen, würde kein Problem damit haben, einen dieser Tragbalken hinaufzukraxeln. Doch ihm war dort oben noch etwas anderes aufgefallen, und obwohl es vermutlich nicht genügte, um den Verlauf des Gefechts zu seinen Gunsten zu wenden, verschaffte es ihm vielleicht zumindest einen kleinen Vorteil. Und ein kleiner Vorteil war alles, was er brauchte.
    Tulkh stieß eine Pranke durch das Fenster der Kabine, um ein Loch hineinzuhämmern, das groß genug war, um sich hindurchzuziehen. Er drehte sich und sah die breite, geschwungene Instrumententafel, von der er annahm, dass sich damit die gesamte Trainingseinrichtung weiter unten kontrollieren ließ.
    Die toten Dinger schwärmten jetzt sogar noch zahlreicher herein, krabbelten in dem Versuch vorzurücken übereinander hinweg. Einige von ihnen bahnten sich bereits hinter ihm ihren Weg in die Kabine. Tulkh machte die Kontrollen des Simulators startklar, fand einen Knopf, auf dem SCHWUNGARM 17- 155 stand, und drückte darauf.
    Der Simulator reagierte augenblicklich. Zwei gewaltige Säulen schwangen von beiden Seiten der Decke herab, um geradewegs in den Schwarm der Leiber zu krachen, sie beiseite- zurammen und durch die Luft zu schleudern. Tulkh grunzte, nicht gänzlich zufrieden mit dem Ergebnis. Dies war nicht seine Lieblingsart zu jagen, doch seine Gegner waren ihm zahlenmäßig überlegen, und er musste jeden Vorteil nutzen, den er zu seiner Verteidigung einsetzen konnte. Er aktivierte eine weitere Sequenz, wählte wahllos eine aus. Entlang der Decke öffneten sich Schlitze, die von beiden Seiten des Raums Stacheldrahtschlingen ausspien und sich spannten, als die Dinger in die Drähte torkelten und sich schreiend darin verfingen.
    Tulkh blickte an den Kontrollen hinunter. Der Monitor rechts von ihm glomm hellgrün, zeigte in Umrissen die gesamte Palette an Optionen, die ihm zur Verfügung standen, in einem sauberen, vektorbasierten Diagramm, während der Cursor den nächsten Befehl erwartete. Tulkh entschied sich für eine Funktion namens PINJI-PFÄHLE und drückte die AUSFÜHREN-Taste.
    Abrupt öffnete sich die rechte Hälfte des Fußbodens, und eine mit einem Sprungmechanismus ausgestattete Reihe schimmernder Hydraulikstangen schoss von unten in die Höhe, dorthin, wo sie die Sith-Schülerdinger eigentlich geradewegs nach hinten rammen oder sie möglicherweise auch durch die Füße hindurch pfählen sollten. Stattdessen jedoch geschah etwas anderes.
    Die Dinger sprangen zurück, in Massen, nur Sekundenbruchteile, bevor die Stangen emporplatzten. Es war, als würde man einen einzelnen vorausahnenden Organismus dabei beobachten, der auf eine Bedrohung reagierte, die er instinktiv wahrgenommen hatte. Sie bewegten sich mit unglaublicher Geschwindigkeit und Flinkheit, als hätten sie genau gewusst, was Tulkh vorhatte, sogar noch, bevor er selbst gewusst hatte, was er tun würde.
    Tulkh starrte mit offenem Mund ungläubig nach unten.
    Nutzen sie die Macht? Oder ihre Version davon?
    Der Frage blieb nicht lange Zeit, in seinem Verstand Fuß zu fassen. Jetzt schwangen sich die Dinger an den Pendelarmen empor, die Tulkh aktiviert hatte, wichen den Hindernissen aus beiden Richtungen aus - sie wussten, dass er hier oben war, und waren entschlossen, ihn zu erledigen. Selbst diejenigen, die er zur Seite gerammt hatte, hatten sich bereits wieder erholt, und das scheinbar in beispiellos kurzer Zeit. Tulkhs Stirnrunzeln vertiefte sich. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten

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