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Darth Scabrous

Darth Scabrous

Titel: Darth Scabrous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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abermals das Wort ergriff.
    »Willst du das wirklich?«, fragte sie Hartwig mit angriffsbereiter Klinge. »Wir haben uns genügend Übungskämpfe geliefert. Du weißt, wie die Sache ausgehen wird.«
    Hartwig antwortete nicht, starrte sie bloß an. Seine Schultern hoben und senkten sich bei jedem Atemzug, sein Gesicht verriet keine Spur von Emotionen. Der Wind wehte eine weitere dünne Schneeböe zwischen sie, und Kindra spürte, wie der Schnitt an ihrem Hals zu schmerzen begann.
    »Mach deinen Zug«, sagte sie.
    »Du zuerst.«
    »Wartet«, sagte Maggs. »Niemand weiß, wie lange die Inkubationszeit für diese Sache ist, oder?«
    Hartwig wandte die Augen nicht von Kindra ab. »Bei Ra’at schien es ziemlich schnell zu gehen.«
    »Ja, aber Ra'at wurde auch auf direktem Wege infiziert. Vielleicht dauert es länger, wenn man versehentlich infiziert wird.« Kindra konnte hören, wie Maggs' Stimme selbstbewusster wurde, als er sprach, wie er sich für sein eigenes Argument erwärmte. »Der springende Punkt ist, dass wir das nicht mit Bestimmtheit wissen. Bevor also irgendjemand irgendetwas Dämliches macht, sollten wir vielleicht alle einen Schritt zurücktreten, uns beruhigen und sicherstellen, dass keiner von uns irgendwelche offenen Wunden hat, in denen sich kontaminiertes Blut befinden könnte.« Er schaute wieder zu Kampfmeister Hracken hinüber, der immer noch nichts gesagt hatte. »Was haltet Ihr davon?«
    Hracken nickte. »Ich bin dafür«, sagte er.
    »Ich soll mich ausziehen?« Kindras Miene hatte sich bereits von streitlustig zu ungläubig gewandelt. »Ihr wollt, dass ich meine Kleider ablege?«
    »Das ist der einzige Weg, um sich Gewissheit zu verschaffen.« Er warf Hartwig einen raschen Blick zu. »Bist du nicht auch dieser Ansicht?«
    »Warum nicht?« Hartwig zuckte mit den Schultern. »Ich habe nichts zu verbergen.« Er zog sich mit einem Ruck seine Tunika und das Hemd darunter vom Leib, ehe er die Hose bis zu den Knöchel hinunterließ.
    Vor ihm war Kindra bereits aus ihrem Mantel geschlüpft und machte weiter. Die bloßen Arme vor der Brust verschränkt starrte sie die anderen trotzig an. »Mehr bekommt ihr von mir nicht zu sehen.«
    Hartwig verdrehte die Augen und wandte sich wieder Maggs zu, der in Unterhose und Stiefeln zitternd dastand und ein Knäuel zusammengerollter Klamotten gegen sich gedrückt hielt, wie ein kleines Kind, das sich schlafen gelegt hatte. Hinter ihm stand Meister Hracken, mit nackter Brust. Der Kampfmeister hatte sich ebenfalls bis zur Hüfte entkleidet, ohne darum gebeten worden zu sein, um eine kräftige, sehr muskulöse Figur zu entblößen, die von Narbengewebe, sonderbaren Tätowierungen und Jahrzehnten intensiver körperlicher Konditionierung gezeichnet war. Er hielt den Kopf gesenkt, als würde er irgendetwas im Schnee inspizieren.
    »Sieht so aus, als wären wir alle sauber«, sagte Hartwig. »Ich nehme also an, das bedeutet, dass wir ...«
    Meister Hracken hob den Kopf. Der schiefe Schlitz des Grinsens in seinem Gesicht schien nahezu diagonal über die gesamte Breite seines Kopfes gezogen worden zu sein. Auf einer Seite des Mundes, dort, wo er seine eigenen Lippen aufgenagt hatte, strömte bereits Blut herab. In seinen Augen lag nichts Menschliches mehr.
    Mit einem gestaltlosen Laut, der halb Schrei, halb Keuchen war, kramte Hartwig nach seinem Lichtschwert und ließ es in den Schnee fallen. Er bückte sich, eilig bemüht, es wieder aufzuheben, doch es gelang ihm bloß, es tiefer in den Schnee zu stoßen.
    In weniger als einer Sekunde war Hracken bei ihm. Er packte Hartwigs Kopf und grub seine Zähne in die Kehle des Schülers, um einen Mundvoll Gewebe und Knorpel herauszureißen. Kindra verfolgte fassungslos, wie um ihn her in hohem Bogen unkontrollierte Blutfontänen in die Luft spritzten, einer Miniaturfontäne gleich, die geradewegs unter Hartwigs Kinn ausgebrochen war.
    Hartwig taumelte mit erhobenen Händen nach hinten und starrte den Sith-Meister blinzelnd an, während er herumwirbelte, um sich ihm zu stellen. Er hatte vollkommen die Nerven verloren. Hrackens Hände flogen empor, bereiteten sich gerade darauf vor, eine Salve Machtblitze abzufeuern, als der Schädel auf seinen Schultern zur Seite kippte und noch immer Blut verspritzend in die dunklen Schneewehen fiel.
    Hrackens enthaupteter Leib brach um sich greifend und zuckend zusammen, und Maggs sah Kindra hinter dem Sith- Meister stehen. Sie hielt ihr Lichtwert vollkommen ruhig mit beiden Händen

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