Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand
hinauskommen, das schnell in Vergessenheit geraten wird. Wie arglos und zerstörerisch wir auch immer mit unserer Umwelt umgehen, wir werden die Natur niemals „kaputt“ bekommen und schon gar nicht an den Naturgesetzen und Evolutionsabläufen rütteln. Eher – viel eher – eliminieren wir uns selbst, und alle Schäden, die wir hinterlassen, wird die Natur mehr oder weniger schnell regenerieren. Vielleicht werden dann spätere, wirklich intelligente Lebensformen aufgrund der Kürze unseres irdischen Daseins und ungünstiger klimatischer Fossilisationsbedingungen keine oder nur wenige natürlich konservierten Belege finden – keine „Ötzis“, „Berlinis“ oder „Singapuris“. Und womöglich werden auch dann einige unsterbliche Evolutionsleugner das Wort erheben und den Auftritt jener unspektakulären Zwischen- oder „Sackgassenform“, die sich selbst für die „Krone der Schöpfung“ hielt, zu einer yetiartigen Mär erklären. Mit dem Verweis auf zu spärliche fossile Belege wird „Homo sapiens“ dann von einigen zum Mythos degradiert, der nur kreiert wurde, um dem Darwinismus den Weg zu ebnen.
Sie mögen jetzt denken, verehrter Leser, dass dem Autor soeben die Phantasie doch ein wenig durchgegangen ist, um ihn vom Weg der nüchternen wissenschaftlichen Betrachtungsweise abzubringen. Sicher – diese Sience-Fiction-Version ist nur ein mit hoher Unsicherheit behaftetes Gedankenspiel, das aber „schnell“ zur Realität werden kann. Wie es wirklich mit uns weitergeht, kann kein Darwinist, kein Anti-Darwinist und kein Kreationist vorhersagen. Dass wir uns alle noch besinnen und unsere belebte Umwelt so behandeln, wie es unser moralisches Wertesystem vorgibt, ist eher unwahrscheinlich. Aber selbst wenn wir uns disziplinieren und zu „Musterschülern“ wandeln, gibt es keinerlei Garantie für eine menschenfreundliche Entwicklung der Erde. Das bedeutet, auch eine ihre Existenz auf Harmonie und Liebe aufbauende Menschheit ist gegen das Schicksal des Aussterbens nicht gefeit, wenn sich das Umfeld (Klima, Nahrungsressourcen usw.) nicht adäquat entwickelt. Unabhängig von dieser Ungewissheit steht eines jedoch fest: Mord und Totschlag waren bislang immer der falsche Weg, wurden von keinem Milieu je begünstigt und vom Darwinismus nie zur Gewinnstrategie erhoben. Überleben, evolutionäre Fitness, bedeutet nicht aktive Vernichtung der Konkurrenz. Tötung gehört zur Natur, spielt in der Evolution eine Rolle. Der Überlebenserfolg im Deszendenzmodell kommt aber gut ohne Heimtücke, Niedertracht und Mord aus.
Die ominöse „höhere Ordnung“ oder die Suche nach dem „wahren Gott“
Die zum Teil recht philosophischen Ausführungen der vorangegangenen beiden Abschnitte sollten gezeigt haben, wie gegenstands- und sinnlos das hartnäckig in weiten Bevölkerungskreisen verwurzelte Gerücht ist, Darwinismus und Gottesglaube schlössen einander aus. Dennoch hat es das von Darwin begründete Evolutionsmodell besonders durch das gerade dieser Tage immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit präsente Wirken der Kreationisten wahrlich nicht leicht, das Image eines gottesfeindlichen Wissenschaftsartefakts abzubauen. Dabei beruht der ganze Konflikt nur auf der Art der Fragestellung. Erinnern wir uns des Vergleiches zwischen Lamarckismus und Darwinismus. Bei der Frage, „ ob “ Evolution stattfindet, liefern beide Theorien die identische bejahende Antwort. Nur bezüglich der Mechanismen herrscht Dissens. Bei der Gottesfrage ist es prinzipiell das Gleiche. Die Frage nach der Existenz wird von allen Kreationisten, aber auch von vielen Darwinisten mit einem uneingeschränkten „Ja“ beantwortet. Aber über die Art seines Wirkens besteht Uneinigkeit. Einerseits die dogmatische, wortwörtliche Bibelauslegung, die den direkten göttlichen Eingriff in jeden Veränderungsschritt verbunden mit einem „Schöpfungsmonopol“ fordert. Andererseits die im Hintergrund wirkende allmächtige Kraft, welche als „Triebfeder“ die Vorgaben und Gesetze liefert, nach denen sich die Evolution des Weltensystems autonom vollzieht. Dass es relativ wenig Austausch zwischen beiden Parteien gibt, liegt in erster Linie an der grundlegenden Haltung der Kreationisten, sich gegenüber den Erkenntnissen wissenschaftlicher Forschung zu verschließen, sobald sie auch nur minimal von der peniblen 1:1-Übersetzung des Bibelwortes abweichen. Fairerweise soll nicht verhehlt werden, dass es unter den Anhängern Darwins sicher auch zahlreiche Atheisten
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