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Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Titel: Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Graf
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erscheint somit rein fiktiv. Was den wirklichen Herstellungszeitpunkt betrifft, sind Untersuchungen des Geologen Anthony Cole aus dem Jahre 1985 interessant. Die Form des Hammers selbst deutet schon auf ein sehr junges Alter hin. Vor allem aber gleicht der London-Hammer auffällig den Arbeitshämmern amerikanischer Bergleute aus dem 19. Jahrhundert.
    Dazu passt, dass der Hammerstiel gar nicht – wie behauptet - von außen versteinert war. Auch dies scheint eine synchronistische Erfindung, um dem Sintflut-Hammer-Gespinnst Nahrung zu geben. Von verschiedenen Geologen bestätigt, macht das Holz einen recht frischen, von heutigen Harthölzern kaum unterscheidbaren Eindruck
    Fazit: Vieles spricht dafür, dass es sich bei dem „einzigartigen London-Hammer“ wohl eher um ein gängiges Werkzeug aus der Hinterlassenschaft eines texanischen Bergmannes des 19. Jahrhunderts handelt. Seine Konservierung könnte der Hammer der Härtung des ihn umgebenden Lockergesteins durch lösliche Mineralien unter Bildung einer sogenannten Konkretion verdanken.
Massengräber und Evolution – passt das zusammen?
    Die von den Synchronisten als Beleg für die Koexistenz epochenübergreifender Lebensformen unterschiedlichsten Komplexitätsgrades angeführten Massengräber seien mit einer langwierigen Evolution der kleinen Schritte nicht vereinbar. Die gesamte Theorie Darwins baue auf dem von seinem Mentor Charles Lyell (1797-1875) begründeten Kontinuitätsprinzip auf, wonach alle geologischen Veränderungen weder durch Katastrophen noch durch Schöpfungsakte, sondern einzig durch langsame stetige Veränderung vonstattengingen. Die Kräfte, die diese Veränderungen bewirken, sind demnach zeitkonstant, also auch heute noch aktuell (Aktualitätsprinzip). Die Synchronisten sehen in den Massengräbern in oberflächennahen Gesteinsschichten die Lyell’sche Lehre und damit auch Darwins Theorie widerlegt. Eine Zusammenrottung fossiler Spuren unterschiedlichst komplexer Lebensformen ließe sich einzig mit einer sintflutartigen Katastrophe vor nur wenigen Tausend Jahren erklären. Das Evolutionsmodell schließe jedoch jegliche Katastrophen während einer angeblich Jahrmilliarden währenden kontinuierlichen Entwicklung aus und sei damit als Irrtum entlarvt.
    Es trifft zwar zu, dass Darwin die von Lyell für die geologische Evolution entwickelten Prinzipien der Kontinuität und Aktualität auf die biologische Evolution übertrug. Dennoch schloss er das wiederholte Auftreten von Naturkatastrophen, die einen Teil der jeweils vorhandenen Lebensformen ausrotten, keineswegs aus. Heute liegen zahlreiche aussagekräftige Belege für mindestens fünf große Katastrophen vor (s. Kapitel „
Problemkind Homo“
), denen zum Teil bis zu 99 % aller gerade existenten Spezies zum Opfer fielen. Aber stets überlebten genügend Formen, um die Evolution unter nun veränderten Bedingungen fortzusetzen. Der Faktor Zeit war dabei nie ein Problem.
    Entscheidend ist, dass der Darwinismus heute keinesfalls mehr uneingeschränkt auf dem Lyell’schen Kontinuitäts- und Aktualitätsprinzip aufbaut, sondern ganz im Gegenteil von in unregelmäßigen Abständen stattfindenden Naturkatastrophen ausgeht, die neue Voraussetzungen für den weiteren Evolutionsverlauf schaffen. Dass Darwins „Urtheorie“ sich im Laufe von gut 150 Jahren weiterentwickelt hat, eine Unzahl neuer Erkenntnisse aus völlig neuen Wissenschaftsdisziplinen eingearbeitet wurden, ist an den Synchronisten offensichtlich ebenso vorbeigegangen wie an den Anti-Darwin-Komplotteuren. Auch was die Erkenntnisse der modernen Geologie betrifft, scheint den Synchronisten so einiges entgangen zu sein. Dass für Schichtvermischungen und damit auch für oberflächennahe Ansammlungen fossiler Belege aus unterschiedlichen zeitlichen Epochen verantwortliche Prozesse wie Faltungen, Hebungen, Erosionen etc. nicht das Resultat einer sintflutartige Katastrophe sein müssen, bleibt völlig unberücksichtigt. Die Tektonik liefert hier plausible Modelle. Tatsache ist, dass es absolut unzulässig ist, allein aus der aktuellen Oberflächennähe einer Schicht per se auf deren junges Alter, deren geologische Kontinuität und die frühere Koexistenz der in ihr eingeschlossenen Fossilien zu schließen. Ein solches Vorgehen, wie es die Synchronisten betreiben, ist laienhaft, unwissenschaftlich und ohne Beweiskraft.
    Als Fazit bleibt festzuhalten: Sollte es die von den Synchronisten angeführten Spuren – vom London-Hammer über die

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