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Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand

Titel: Darwin im Faktencheck - moderne Evolutionskritik auf dem Prüfstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Graf
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seine Beobachtungsgabe und vor allem seine intellektuellen Fähigkeiten genutzt? Ist es, rein wissenschaftlich betrachtet, nicht sogar besser, weil objektiver, von einem neutralen Standpunkt aus, ohne physisch und psychisch beeinflussende Faktoren zu analysieren? Dabei hat Darwin die Augen nicht vor menschlichem Elend verschlossen und war sich seiner materiell privilegierten Stellung sehr wohl bewusst. In seiner „ökologischen Nische“ herrschten sicher anders gewichtete „Selektionsdrücke“, war der Überlebenskampf weit weniger hart als z. B. in den Slums britischer Großstädte. Vom Standpunkt der Wissenschaft aus hat Darwin mit seiner Arbeitsweise seine Möglichkeiten optimal genutzt, seine spezielle ökologische Nische bestens ausgefüllt. Natürlich fühlt man ein gewisses Unbehagen – dort das hungernde Kind, hier der vermögende Denker. Diese Situation ist heute aktuell wie eh und je. Aber aus den Ungerechtigkeiten menschlicher Gesellschaften – zumindest teilweise selbst verschuldet – einen Grund für die Ablehnung wissenschaftlich erarbeiteter Zusammenhänge zu konstruieren, ist unzulässig. Im Falle von Darwins Wirken die moralische Frage zu stellen, ist völlig unangebracht, weil ihm sicher keine Verantwortlichkeit für die Verhältnisse in der britischen Gesellschaft zuzuschieben ist. Darwin hat in seinen Arbeiten einzig Mechanismen und Gesetzmäßigkeiten beschrieben, aber niemals daraus irgendwelche Verhaltensmaßregeln für den „erfolgreichen menschlichen Überlebenskampf“ konstruiert. Es soll keinesfalls geleugnet werden, dass die Natur auch außerhalb des menschlichen Lebenshorizontes, in Flora und Fauna, einiges offenbart, das unserem moralischen Empfinden Schmerzen bereitet – etwa innerartliche Tötungen, Kannibalismus oder schon die Nahrungsbeschaffung von Raubtieren. Aber wir sind nicht das Maß aller Dinge und müssen akzeptieren, dass sich Evolution nicht an menschlicher Ethik orientiert. Auch wenn wir uns noch so sehr dagegen sträuben, wird das die Mechanismen von Variation und Selektion nicht beeinflussen. Eine Wunde hört nicht auf zu bluten, nur weil wir die Augen verschließen. Also, liebe Darwingegner – haltet die Augen offen oder schaut weg, wenn ihr es nicht ertragen könnt. Aber urteilt bitte objektiv und akzeptiert endlich die vielfach bestätigten Befunde.
    3
Die Natur macht keine Sprünge
– ein von Carl von Linné (1707-1778) geprägtes Axiom, das inhaltlich bereits auf die Eleaten (ca. 540 v. Chr.) und Aristoteles (384-322 v. Chr.) zurückgeht.
    4 Dass die Wahrscheinlichkeit für eine zufällige »Jumbo«-Konstruktion exakt die gleiche ist, wie für jede andere Schrottverteilung nach einem Sturm, sei nur am Rande erwähnt. Jede einzelne Anordnung weist eine einzigartige Merkmalskombination auf, die in der Prognose total unwahrscheinlich ist. Die Fähigkeit zum Fliegen ist nur eine dieser Kombinationen - mathematisch nicht weniger wahrschenlich als jedes wüst erscheinende Durcheinander.
    5 Die durch bestimmte Lebensführung möglicherweise erfolgende Beeinflussung epigenetischer (genregulatorischer) Faktoren und deren Vererbbarkeit werden hier aufgrund der noch großen Unsicherheit ausgeklammert.
    6 Ein von dem britischen Biologen Rupert Sheldrake (1981) postuliertes, rein hypothetisches Feld, das er als formbildende Ursache für die Entwicklung biologischer Strukturen ansieht.
    7 Die »Non Darwinisten« sprechen hier sogar von nicht verwandten Lebewesen. Gemäß Deszendenztheorie geht aber letztlich alles auf gemeinsame Ahnen zurück. Der Aufspaltungszeitpunkt bestimmt die verwandtschaftliche Nähe.
    8 Laut alttestamentarischer Überlieferung (Genesis 5, 21-27) wurde er 969 Jahre alt.
    9 Der Begriff
Mutant
ist rein wissenschaftlich und in keiner Weise despektierlich gemeint. Etwaige Negativ-Assoziationen, die aus der missbräuchlichen Verwendung in Horrorfilmen o. Ä. resultieren, sind überhaupt nicht beabsichtigt.
    10 In Anlehnung an ein Werk des französischen Biochemikers Jacques Lucien Monod (1910-1976).
    11 Die in der Wortwahl zum Ausdruck kommende Wertung steht dem Menschen eigentlich nicht zu, da seine Widersprüchlichkeit zwischen Moralvorstellung und Handeln keine Verurteilung tierischer Verhaltensweisen erlaubt.
    12 Matthäus 7, 26-27; Rede Jesu: „Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.“

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