Das 1x1 der Schlagfertigkeit
hätte ich in der Situation sagen wollen oder können, um die Sache zu klären?
Keine Angst vor dem Rotwerden!
Die Angst davor, einen roten Kopf zu bekommen, kann die Offenheit anderen gegenüber ganz schön erschweren. Manche ziehen sich lieber gleich ganz zurück – besonders, wenn es eng wird. Schade, denn so vergeben sie ihre Chancen auf positiven Austausch mit anderen. Mit den folgenden Tipps lässt sich die Sache mit dem Rotwerden in den Griff bekommen.
SORGEN SIE FÜR EINE LOCKERE EINSTELLUNG
Wenn jemand einen roten Kopf bekommt, ist das für andere meistens viel weniger dramatisch als für den Betroffenen selbst. Ja, es kann sogar sehr sympathisch und lebendig wirken.
LERNEN SIE DIE AUSLÖSER KENNEN
Rotwerden ist zwar eine automatische Körperreaktion, aber sie wird durch die eigenen Gedanken und Bewertungen ausgelöst beziehungsweise verstärkt. Wenn Ihnen ein Missgeschick, ein Fehler oder eine Bemerkung peinlich ist und Sie sich dafür schämen, bekommen Sie einen roten Kopf. Je weniger schwer Sie die Sache nehmen, desto seltener passiert Ihnen das. Kommen Sie Ihren hinderlichen Überzeugungen auf die Schliche und bauen Sie sie Schritt für Schritt ab.
NEHMEN SIE SICH VOR, ROT ZU WERDEN
Es klingt paradox, hilft aber wirklich: Führen Sie sich eine peinliche Situation vor Augen und befehlen Sie sich, so richtig rot anzulaufen. Klappt nicht, oder? Üben Sie diese Technik, bis sie Ihnen in Fleisch und Blut übergegangen ist.
SPRECHEN SIE ES AN
Wenn Sie in die Offensive gehen und das Rotwerden von sich aus ansprechen, entlasten Sie die Situation nicht nur für sich selbst, sondern auch für die anderen. Sagen Sie einfach etwas wie »Oh, bestimmt habe ich jetzt einen roten Kopf bekommen!« oder fassen Sie sich an die Wange und kommentieren: »Ich glühe richtig!«
KEINE ANGST VOR KOMMENTAREN
»Jetzt wird sie ganz rot!«; »Ist dir das peinlich, dass du so rot geworden bist?« Manchmal sind es weniger die glühenden Wangen selbst als vielmehr die Bemerkungen anderer, die einem zu schaffen machen. Versuchen Sie es zunächst damit, die Sprüche einfach zu überhören oder lediglich mit einem kurzen »Ja, stimmt« zu quittieren. Falls Sie von denselben Leuten immer wieder gehänselt werden, sollten Sie direkt und offen sagen, dass Sie damit ein Problem haben.
Sprachlos
gewesen?
Auch wenn Sie aktiv an Ihrer Schlagfertigkeit und Gelassenheit arbeiten, kann es immer wieder passieren, dass es Ihnen in einer unangenehmen oder heiklen Situation einfach die Sprache verschlägt. Rückschläge und Misserfolge gehören zu jedem Lernprozess dazu, weil sich eingeschliffene Verhaltensweisen nur Schritt für Schritt verändern lassen. Außerdem hängt es sehr stark von Ihrer Tagesform und von der Situation selbst ab, wie geistesgegenwärtig und souverän Sie reagieren.
Enttäuscht oder wütend zu sein, weil man wieder mal »versagt« hat, ist ganz menschlich und normal. Achten Sie aber darauf, nicht auf der Stufe der Selbstvorwürfe stecken zu bleiben, sondern sich möglichst bald davon zu befreien. Nehmen Sie die negativen Gedanken und Gefühle ruhig an (»Ja, ich bin echt sauer auf mich selbst!«). Belassen Sie es aber nicht dabei, sondern überlegen Sie, was Sie hätten sagen können – aber nicht mit einem vorwurfsvollen »Hätte ich nur!«, sondern mit der positiven Einstellung: »Daran will ich arbeiten!« Dann reden Sie sich selbst gut zu und bauen Sie sich wieder auf. Diesmal hat es vielleicht nicht geklappt, aber nächstes Mal geht es sicher besser.
Nachbereitung ist die beste Vorbereitung
Sobald Sie einen gesunden Abstand zum Vorfall gewonnen haben, geht es an die Nachbereitung. Wenn Sie aus dem Vorfall lernen möchten, sollten Sie sich aktiv und ganz bewusst damit auseinandersetzen. Nun haben Sie auch die Chance, im Nachhinein noch etwas zu klären: »Ich habe mich gestern einfach zurückgezogen, weil ich total getroffen und sauer war. Aber jetzt möchte ich darüber reden.«
LASSEN SIE REVUE PASSIEREN, WAS GENAU PASSIERT IST
Wer war beteiligt? Um was ging es inhaltlich? Wie kam es dazu?
GEWINNEN SIE KLARHEIT ÜBER IHRE EIGENE ROLLE
Was haben Sie gedacht und gefühlt? Wie haben Sie reagiert?
NEHMEN SIE KLEINE ERFOLGE WAHR
Bei allem Misserfolg: Vielleicht haben Sie ja doch kleine Fortschritte gemacht, sich beispielsweise weniger verkrampft gefühlt, weniger mit sich gehadert. Oder ist Ihnen eine gute Reaktion eingefallen, auch wenn Sie sie nicht ausgesprochen haben? Nehmen Sie diese Erfolge ganz
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