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Das 3. Buch Des Blutes - 3

Das 3. Buch Des Blutes - 3

Titel: Das 3. Buch Des Blutes - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Barker
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während er am Rand des Drei-Morgen-Felds grub. Tags zuvor, am Donnerstag, war ein heftiger Regen niedergegangen, und das Erdreich war aufgeschwemmt. Den Boden für die Aussaat im nächsten Jahr freizuräumen war kein leichter Job, wie Thomas es eigentlich erwartet hatte; trotzdem hätte er jeden Eid geschworen, daß er mit dem Feld bis Ende der Woche fertig sein würde. Es war eine schwere Schinderei: Steine wegschaffen und den Schrott veralteter Maschinen herausräumen, die sein Vater, der faule Drecksack, hatte verrosten lassen, wo sie lagen, Mußten schon ein paar gute Jahre gewesen sein, dachte Thomas, ein paar verdammt erstklassige Jahre, daß sein Vater es sich leisten konnte, gute Maschinen einfach vergammeln zu lassen. Wenn man bedenkt, daß er es sich hatte leisten können, den größten Teil von drei Morgen ungepflügt zu lassen; noch dazu gute gesunde Erde. Dies war schließlich der Garten von England; Land war Geld. Drei Morgen brachliegen zu lassen war ein Luxus, den sich in diesen dürftigen Zeiten niemand leisten konnte. Aber, bei Gott, es war harte Arbeit, die Sorte Arbeit, zu der sein Vater ihn in seiner Jugend gezwungen hatte, und die er seitdem höllisch haßte,
    Trotzdem, sie mußte gemacht werden.
    Und der Tag hatte gut angefangen. Der Traktor hatte nach einer Überholung mehr Mumm, und der Morgenhimmel war voller Möwen, die von der Küste auf eine Mahlzeit frisch aufgeworfener Würmer herüberkamen. Sie leisteten ihm beim Arbeiten heiser Gesellschaft, ihre Unverfrorenheit und ihr hitziges Temperament waren immer amüsant. Aber dann, als er nach einem flüssigen Mittagessen im »Langen Mann« auf das Feld zurückkam, begannen die Dinge schiefzulaufen. Zum Beispiel fing der Motor an, plötzlich auszusetzen, dasselbe Problem, für dessen Reparatur er gerade 200 Pfund ausgegeben hatte. Und dann, als er erst wenige Minuten wieder an der Arbeit war, war er auf den Stein gestoßen.
    Es war irgend so ein unauffälliger Brocken; ragte vielleicht dreißig Zentimeter aus dem Erdreich heraus, sein sichtbarer Durchmesser gut und gern ein dreiviertel Meter, seine Oberfläche glatt und kahl. Nicht einmal Flechten, nur einige Furchen auf seiner Stirnseite, die möglicherweise einmal Worte gewesen waren. Vielleicht ein Liebesbrief, wahrscheinlicher noch so etwas wie Kilroy was here, am allerwahrscheinlichsten ein Datum und ein Name. Egal was er einmal gewesen war, Denkmal oder Meilenstein, jetzt war er jedenfalls im Weg.
    Thomas mußte ihn ausgraben, oder es gingen ihm im nächsten Jahr mindestens drei Meter pflügbares Land verloren. Ganz unmöglich konnte ein Pflug einen Findling von dieser Größe umfahren.
    Thomas wunderte sich, daß das verdammte Ding so lange auf dem Feld geblieben war, ohne daß jemand daran gedacht hatte, es zu entfernen. Aber schließlich war es schon eine Zeitlang her, seit das Drei-Morgen-Feld bebaut worden war; mit Sicherheit nicht in seinen sechsunddreißig Jahren. Und vielleicht, nun, da er darüber nachdachte, zu Lebzeiten seines Vaters ebensowenig. Aus irgendeinem Grund (wenn er den Grund jemals gekannt hatte, dann hatte er ihn vergessen) hatte man diesen Streifen Garrow-Land eine beträchtliche Anzahl Erntejahre, möglicherweise sogar Generationen lang brachliegen lassen. Tatsächlich regte sich in seinem Hinterkopf eine Ahnung, daß jemand, wahrscheinlich sein Vater, gesagt hatte, auf diesem besonderen Fleck würde niemals irgendeine Feldfrucht wachsen. Aber das war blanker Unsinn. Wenn überhaupt, dann fiel das Pflanzenwachstum - obgleich es nur Nesseln waren und Winden - auf diesen gottverlassenen drei Morgen dichter und üppiger aus als auf jedem anderen Stück Land in dieser Gegend. Also gab es nicht den geringsten Grund, warum hier kein Hopfen gedeihen sollte. Vielleicht sogar Obst; obwohl das mehr Geduld und Liebe erforderte, als Thomas seiner Vermutung nach besaß. Was er auch zu pflanzen beschlösse, es würde sicherlich mit mächtiger Begeisterung aus solch reichem Boden schießen, und er hätte drei Morgen gutes Land zurückgewonnen, um damit seine wackligen Finanzen aufzubessern.
    Wenn er nur diesen verfluchten Stein ausgraben könnte.
    Er wollte schon fast einen der Bagger von der Baustelle am Nordende des Dorfes anfordern; brauchte sich nur hierher zu bewegen und seine mechanischen Kiefer in das Problem zu verbeißen. In exakt zwei Sekunden wäre der Stein draußen und aus dem Weg. Aber sein Stolz widersetzte sich der Vorstellung, beim ersten Anzeichen einer

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