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DAS 5. OPFER

DAS 5. OPFER

Titel: DAS 5. OPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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miteinander zu kämpfen. Sid wäre nicht …«
    »Weißt du, warum ich sagte, ihr solltet laufen?«, unterbrach Tara. »Als ich dort stand und auf Sid hinabblickte und sicher war, dass er tot war, da war alles, woran ich denken konnte, dass ich euch beschützen müsste. Dass du und Charlie nicht dort auf diese Art erwischt werden durftet. Und ich wusste, dass ihr beide zu gut wart, um von euch aus wegzulaufen. Ich habe euch gezwungen.«
    Reggie schüttelte den Kopf. »Du hast uns nicht an Ketten hinter dir hergezerrt, Tara. Wir haben uns entschieden, dir zu folgen.«
    Tara atmete Rauch aus, beobachtete, wie er zu der nicht fertiggestellten Decke aufstieg.
    »Es war immer meine Entscheidung, Tara. Die Schnitte, in die Bars zu gehen, Sid so liegenzulassen. Du hast mich zu nichts von alledem gezwungen.«
    Sie schwiegen einen Moment, lauschten den Grillen, einem Hubschrauber über ihren Köpfen, der wie ein riesiges Insekt brummte.
    Tara ließ ihre Zigarette in eine leere Colaflasche fallen. »Immer noch kein Wort über deine Mutter?«
    »Nichts. Was auf gewisse Weise beinahe schlimmer ist. Ich denke immer nur, dass ihre Leiche irgendwo dort draußen ist, nackt, unentdeckt.«
    Tara nickte.
    »Dann denke ich, was ist, wenn sie nicht tot ist?«, sagte Reggie. »Was mir einfach eine totale Täuschung zu sein scheint. Diesen kleinen Hoffnungsschimmer zu haben … es ist einfach dumm. Ich wünschte fast, sie würden einfach ihre Leiche finden. Damit ich es hinter mich bringen kann, weißt du?«
    »Du kennst diese alte Redensart«, sagte Tara. »Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst.«
    »Ich weiß, aber …«
    »Weißt du, mit welchem Wunsch ich letzte Nacht ins Bett gegangen bin?«, fragte Tara. »Dass Sid nicht tot wäre. Ich spielte ein kleines Spiel mit mir selbst, stellte mir vor, zurück zu dem Parkplatz zu gehen, und dort war er, setzte sich auf, wartete mit diesem dummen Reingefallen-Grinsen. Dann, heute Morgen, kommt der alte Yogi und sagt mir, dass es wahr ist, dass Sid nicht tot ist. Dann erzählt er mir, dass er total im Arsch, sein Gehirn geschädigt ist, und weißt du, was mein erster dummer Gedanke war? Dass ich es habe wahr werden lassen, indem ich mir wünschte, er wäre am Leben.«
    »Aber das hast du nicht«, sagte Reggie. »Ich meine, Wünsche haben nicht eine solche Macht.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Tara und starrte Reggie mit einem intensiven, verzweifelten Blick an.
    »Darum. Das haben sie nicht. Wir können die Dinge nicht durch unsere Wünsche verändern. Nur durch Taten. Es sind unsere Handlungen, Tara, nicht unsere Gedanken.«
    Tara lächelte ein zynisches Lächeln und zog ihre Sanduhr aus dem Shirt. »Die Welt, wie wir sie kennen, wird in einer Minute untergehen. Sag mir eine wahre Sache, bevor wir sterben. Dann sage ich dir auch eine.«
    »Ich bin nicht in der Stimmung für ein Spiel.«
    »Es ist das letzte Mal, Reggie. Das letzte Mal, für immer. Also mach’ was draus.«
    Reggie beobachtete, wie der rosafarbene Sand durch die Sanduhr fiel.
    »Ein Teil von mir hat dich immer gehasst«, sagte Reggie und blickte auf die Bodenbretter hinunter.
    »Warum?«, fragte Tara, ohne jede Spur von Überraschung oder Ärger in ihrer Stimme.
    »Weil Charlie dich liebt. Weil ich, wenn ich sehe, wie er dich anschaut, weiß, dass er mich nie so ansehen wird. Weil ich einfach ich bin. Aber du … du bist wie die Sonne, und alles dreht sich um dich, wünscht sich, es könnte dir nur ein bisschen näher kommen.«
    Tara legte ihre Finger um die Sanduhr und riss heftig daran, zerbrach die Kette. Sie hielt Reggie die zerbrochene Kette hin, die sie anstarrte, unsicher, was sie tun sollte. Schließlich ergriff Tara Reggies Hand, zwang ihre Finger auf und legte die Sanduhr in ihre Handfläche.
    »Und ein Teil von mir hat dich immer geliebt«, sagte Tara. »Es ist irgendwie verkorkst und ironisch, oder? Charlie liebt mich, du liebst ihn. Du hasst mich, weil ich ich bin. Und alles, was ich jemals wollte, war, mehr wie du zu sein. Das normale Mädchen, das diese total fantastischen Bilder zeichnet und diese glamouröse Filmstarmutter hat und in diesem coolen Schloss von einem Haus lebt.« Tara stand auf und ging über den Boden zur Falltür. »Es ist irgendwie schade, oder?«, fragte sie. »Das keiner von uns jemals das bekommen hat, was er wollte.«
    »Kann ich dich was fragen?«, sagte Reggie.
    Tara zuckte die Achseln. »Du hast jetzt die Sanduhr. Du darfst die Regeln aufstellen.«
    »War es echt? Als

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