Das Aktmodell
beginnen, Monsieur”, schnurrte Lillie mit heiserer Stimme. Ihre langen weißen Finger zogen einen der Strümpfe weiter nach unten. Sie wackelte verspielt mit ihren Zehen, bevor sie langsam ihre Beine spreizte und ihm einen kurzen Blick auf ihr Schamhaar freigab. Ein goldgelbes Dreieck zwischen perfekten Schenkeln.
Sa chatte.
Ihre Möse. Gepflegt und aufreizend. Das hatte er nicht erwartet. Sie neigte den Kopf leicht zur Seite, und ihre Augen schienen ihn zu fragen: Nun, was hältst du davon?
“Du bringst mich in Versuchung, Lillie, aber ich …”
Hörte er da nicht jemanden umhergehen? Schubladen öffnen und sie wieder laut zuschieben?
“Ich bin die Beste aus Madame Chapets Haus.” Lillie saugte an der Fingerspitze ihres Zeigefingers und berührte dann die Innenseite ihrer Schenkel. Ihre Finger glitten wie beiläufig hoch und runter, immer näher an ihre zarte Muschi heran.
“Ich kann den Hengst so lange reiten, wie es dem Gentleman beliebt.”
Sie schlug in die Luft wie mit einer unsichtbaren Reitgerte, und für einen Moment geriet Paul Borquet in Versuchung.
Sogar sehr.
Die aufgestaute Leidenschaft in seinen Lenden schrie geradezu nach Erlösung. Er stellte sich vor, wie er auf einem Stuhl saß und Lillie über sein Knie legte, mit seinem Spazierstock die Rundungen ihrer wohlgeformten Waden und Schenkel entlangglitt. Dann würde er leicht auf ihren nackten Hintern schlagen, bevor er sie umdrehte und nahm, ihren Mund weit geöffnet, seine Zunge ihre Lippen leckend, überall würde er sie berühren, ihre Brüste, ihre Taille, ihre Schenkel. Jede Stelle ihres Körpers.
Aber er ignorierte das Verlangen in ihren Augen, das ihm ganz genau verriet, was sie sich wünschte.
Baiser.
Liebe mich. Heute Nacht.
Er schüttelte den Kopf. Nein, das konnte er nicht, obwohl sie wunderschön war. Das chinesische Reispuder ließ ihre engelsblasse Haut sanft schimmern, ihre delikat geschwungenen Augenbrauen waren von dunkler Farbe betont. Tiefblauer Lidschatten war über ihren Lidern verteilt und verstärkte das Leuchten ihrer Augen. Er konnte genau erkennen, wo sie mit dem Fell eines Hasenfußes pinkfarbenes Rouge auf ihren Wangen, auf ihren Ohrläppchen und über das Kinn verteilt hatte. Ein Hauch von künstlichem Gold bestäubte ihr Haar. Ein wenig übertrieben, aber effektvoll.
La belle fille
, diese schöne Frau, war in der Kunst der Illusion bestens bewandert. Und das war leider auch genau der Grund, wieso sie niemals zu seinem perfekten Modell werden würde, wieso er sie niemals auf seiner Leinwand zum Leben erwecken konnte. Weil alles an ihr Illusion war.
Mais non
, es war eine andere Frau, die ihn begeisterte, die provozierender war, ausgefallener und sexuell erregender.
“Ich brauche dich heute Nacht nicht mehr, Lillie”, sagte er und verabschiedete sie. Aber er hätte es besser wissen müssen. Jemand mit Lillies Fähigkeiten gab nicht so schnell auf.
“Schaut mir zu, Monsieur”, flüsterte sie. Dabei spielte sie mit ihrem Schamhaar und tauchte einen Finger in ihre Muschel. “Schaut mir zu, wie ich auf meinem Musikinstrument eine Melodie spiele, die Euch gefallen wird.”
Es erstaunte ihn nicht, dass sie dabei sehr überzeugend zu stöhnen begann. Ohne Zweifel hatte sie viel Erfahrung damit. Aber er hatte jetzt einfach keine Zeit für Liebe. Es war ein sinnloses Gefühl, dass ihm nur die Energien aussaugte, die er zum Malen brauchte. Die Kunst war seine Mätresse. Niemals würde er eine Frau so sehr lieben wie seine Kunst. Niemals.
Er strich mit den Fingern über den Elfenbeingriff seines Gehstocks, der in der Form eines Liebespaares geschnitzt war. Sein eigener Penis war ebenso hart wie der des Mannes, der sich über die Frau beugte und in sie eindrang.
Auch Lillie musste seinen Ständer wahrgenommen haben, denn sie stöhnte noch lauter. Sie wiederholte einige Male, was für einen starken und muskulösen Körper er habe und welche Freude es ihr bereiten würde, ihr Gesicht zwischen seinen Schenkeln zu vergraben und ihn zu verwöhnen.
Er versuchte ihr offensichtliches Werben zu ignorieren. Irgendwie musste er sie jetzt loswerden. Aber wie? Seine schwitzenden Hände glitten an seinem Stock hoch und runter. Wieso war er so getrieben von seiner Leidenschaft, diese rothaarige Frau zu malen?
Er kannte die Antwort. Sie war die Verführerin, die ihm von den Göttern geschickt worden war, das perfekte Modell für sein Meisterwerk. Durch sie würde er seiner Kunst einen unverwechselbaren Stempel
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