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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Zusammenbruchs befand, bestand die Möglichkeit, daß sie der erste leitende Repräsentant der Vereinten Nationen wurde, der sich nicht auf sein Land stützen konnte.
    Ein Sekretär kam auf sie zu und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie nickte und hob die Hand.
    »Mir wurde soeben mitgeteilt, daß das Flugzeug startklar ist«, erklärte sie. »Ich werde nur noch eine Frage beantworten.«
    Hände flogen hoch, und ein Dutzend Fragen ertönten gleichzeitig im Raum. Hala deutete auf einen Mann, der am Eingang stand und ein Bandaufnahmegerät hielt.
    »Leigh Hunt, BBC, Madame Kamil. Wenn Achmed Yazid die demokratisch gewählte Regierung Präsident Hasans durch ein islamisches Kabinett ablöst, kehren Sie dann nach Ägypten zurück?«
    »Ich bin Moslem und Ägypterin. Wenn die Führer meines Heimatlandes – wobei es vollkommen egal ist, welche Regierung an der Macht ist – wünschen, daß ich nach Hause zurückkehre, werde ich diesem Ruf folgen.«
    »Selbst angesichts der Tatsache, daß Achmed Yazid Sie als Abtrünnige und Verräterin bezeichnet hat?«
    »Jawohl«, gab Hala ungerührt zurück.
    »Wenn er auch nur halb so fanatisch ist wie der Ayatollah Khomeini, dann könnten Sie schnurstracks auf Ihre Hinrichtung zumarschieren. Haben Sie dazu etwas zu sagen?«
    Hala schüttelte den Kopf, lächelte freundlich und sagte: »Ich muß nun gehen. Vielen Dank.«
    In einem Kreis von Sicherheitsbeamten wurde sie von Reportern zum Einstieg eskortiert. Ihre engsten Mitarbeiter und eine umfangreiche Delegation der UNESCO hatten bereits Platz genommen. Vier Mitglieder der Weltbank teilten sich eine Flasche Champagner und unterhielten sich mit gedämpften Stimmen in der Pantry. Die Hauptkabine roch nach Düsentreibstoff und Beef Wellington.
    Müde schnallte sich Hala an und blickte aus dem Fenster. Es herrschte leichter Nebel, und die blauen Lichter, die die Rollbahn abgrenzten, verschwammen zu schemenhaftem Glühen, bevor sie ganz verschwanden. Sie zog die Schuhe aus, schloß die Augen und schlief ein, noch bevor die Stewardeß ihr einen Cocktail anbieten konnte.
    Nachdem sie in den heißen Düsenschwaden einer TWA 747 gewartet hatten, bis sie an der Reihe waren, rollte Flug 106 der Vereinten Nationen schließlich ans Ende der Startbahn. Als vom Kontrollturm die Starterlaubnis durchgegeben wurde, schob Lemke die Schubhebel nach vorne, und die Boeing 720-B schoß über den nassen Beton und hob sich in den Nieselregen.
    Sobald er die Reisehöhe von 10.500 Metern erreicht und den Autopiloten eingeschaltet hatte, löste Lemke seinen Gurt und erhob sich.
    »Der Ruf der Natur«, erklärte er und ging auf die Kabinentür zu. Sein zweiter Offizier, ein Ingenieur mit hellbraunem Haar und einem von Sommersprossen übersäten Gesicht, lächelte, ohne den Blick von seiner Instrumententafel abzuwenden. »Ich warte hier so lange.«
    Lemke zwang sich zu einem kurzen Lachen und betrat die Passagierkabine. Die Flugbegleiter kümmerten sich gerade um das Essen. Das Aroma des Beef Wellington stach jetzt noch stärker in die Nase. Er machte eine Handbewegung und nahm den Chefsteward beiseite.
    »Kann ich Ihnen irgend etwas bringen, Captain?«
    »Nur eine Tasse Kaffee«, erwiderte Lemke. »Aber machen Sie sich keine Mühe, ich hab's nicht eilig.«
    »Macht mir überhaupt keine Mühe.« Der Steward trat in die Pantry und goß Kaffee in eine Tasse.
    »Da ist noch etwas.«
    »Sir?«
    »Die Gesellschaft hat uns gebeten, an einem von der Regierung geförderten meteorologischen Forschungsvorhaben teilzunehmen. Ungefähr zweitausendachthundert Kilometer von London entfernt gehe ich für ungefähr zehn Minuten auf fünfzehnhundert Meter hinunter. In der Zeit führen wir Wind- und Temperaturmessungen durch. Dann steigen wir wieder auf unsere normale Flughöhe.«
    »Kaum zu glauben, daß die Gesellschaft dabei mitmacht. Ich wünschte mir, meinem Bankkonto würde das Geld gutgeschrieben, das wir durch den Treibstoffmehrverbrauch verlieren.«
    »Sie können sich darauf verlassen, daß die knickrigen Burschen im Management Washington die Rechnung schon präsentieren werden.«
    »Ich werde die Passagiere davon in Kenntnis setzen, wenn es soweit ist. Dann erschrecken wir sie nicht.«
    »Sie könnten vielleicht auch noch darauf hinweisen, daß irgendwelche eventuell auftauchenden Lichter von einer Fischereiflotte stammen.«
    »Ich werde dran denken.«
    Lemkes Blicke streiften über die Hauptkabine und blieben einen Moment lang auf der schlafenden Gestalt Hala Kamils

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