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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sitzposition auf, wartete eine Minute, rang nach Luft und massierte seinen schmerzenden Bauch.
    Mühsam zog er sich auf die Beine und lauschte, ob irgendwelche neugierigen Stimmen von der anderen Seite der Tür her zu ihm drangen. In der Hauptkabine schien alles ruhig zu sein. Die Passagiere oder das Flugpersonal hatten wegen des monotonen Kreischens der Düsen nichts Ungewöhnliches vernommen.
    Als er Oswald endlich im Sitz des Copiloten verstaut und angeschnallt hatte, war er schweißgebadet. Hartleys Sicherheitsgurt war bereits angelegt, deshalb kümmerte er sich nicht weiter um ihn. Zuletzt nahm er hinter der Kontrollkonsole auf der linken Seite des Cockpits Platz und überprüfte die Position des Flugzeugs.
    Fünfundvierzig Minuten später legte Lemke den Jet in die Kurve, verließ die Luftstraße nach New York und schlug einen neuen Kurs in Richtung Antarktis ein.

2
    D ie Arktis ist einer der unwirtlichsten Flecken auf der Erde und überdies einer, der niemals von Touristen besucht wird. In den vergangenen hundert Jahren hat es nur eine Handvoll Forscher und Wissenschaftler gegeben, die durch diese Einöde gezogen sind. Bis auf ein paar Wochen im Jahr ist das Meer an der zerklüfteten Küste zugefroren, und im frühen Herbst schwanken die Temperaturen um minus vierzig Grad Celsius. Während der langen Wintermonate verhüllt Dunkelheit den eiskalten Himmel, und sogar im Sommer kann der blendende Sonnenschein in weniger als einer Stunde von einem undurchdringlichen Schneesturm abgelöst werden.
    Dennoch war diese erhabene Einsamkeit, der Ausläufer des Ardecaple-Fjords an der Nordostküste Grönlands, die von eisbedeckten Bergen beschattet und von unablässig peitschenden Winden gepeinigt wurde, vor nahezu zweitausend Jahren von einer Gruppe Jäger besiedelt gewesen. Die Radiokarbon-Zeitbestimmung ausgegrabener Funde wies darauf hin, daß in dieser Gegend zwischen den Jahren 200 und 400 n. Chr. Menschen gelebt hatten, in der Zeitrechnung der Archäologen ist dies eine kurze Zeitspanne. Die ehemaligen Bewohner hatten zwanzig Wohnstätten zurückgelassen, die durch das kalte Klima hervorragend konserviert worden waren.
    Wissenschaftler der Universität von Colorado hatten mit Helikoptern eine vorfabrizierte Aluminiumkonstruktion zu der uralten Siedlung transportiert und darüber errichtet. Eine störrische Heizungsanlage und die Isolierglaskonstruktion lieferten der Kälte eine einseitige Schlacht, doch zumindest verwehrten sie den unaufhörlich heulenden Winden, die um die Außenmauern fegten, den Zugang. Der Unterschlupf ermöglichte es einem archäologischen Team, bis zum Winteranfang an der Fundstelle zu arbeiten.
    Lily Sharp, Professorin für Archäologie an der Universität von Colorado, war gegen die Kälte unempfindlich, die in das überdachte Dorf eindrang. Sie kniete auf dem Boden einer Hütte, die einst einer Familie Obdach gewährt hatte, und kratzte mit einem kleinen Schäufelchen vorsichtig die gefrorene Erde ab. Sie war allein und voll konzentriert bei der Arbeit, als sie versuchte, das Leben dieses für seine Zeit nicht besonders weit entwickelten Volkes zu ergründen.
    Sie waren Jäger gewesen, die Jagd auf Meeressäuger gemacht hatten und die rauhen arktischen Winter in ihren Hütten verbracht hatten, die teilweise in den Boden eingelassen waren. Die Häuser hatten niedrige Wände aus Felsgestein und Grasdächer, die oft von Walknochen gestützt worden waren. Die Menschen hatten sich an großen Öllampen gewärmt und die langen dunklen Monate damit verbracht, kleine Skulpturen aus Treibholz, Knochen und Horn zu schnitzen.
    In den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt hatten sie diesen Teil Grönlands besiedelt. Dann, auf dem Höhepunkt ihrer Kultur, hatten sie ihre Siedlungen verlassen.
    Lilys Beharrlichkeit machte sich bezahlt. Die drei Männer des Archäologenteams hatten sich nach dem Mittagessen in der Hütte, die ihre Behausung bildete, hingelegt, und sie war allein zu der überdachten Siedlung zurückgekehrt und hatte die Grabung fortgesetzt. Sie hatte die Stange eines Karibugeweihs freigelegt, das auf der Oberfläche mit zwanzig geschnitzten Figuren – möglicherweise Bären – verziert war; weiterhin fand sie einen sehr schönen Frauenkamm und einen steinernen Kochtopf.
    Plötzlich klickte Lilys Schäufelchen gegen etwas Festes. Sie wiederholte ihre Bewegung und lauschte aufmerksam. Fasziniert tippte sie wieder gegen den unsichtbaren Gegenstand. Das war nicht das vertraute

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