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Das alte Königreich 01 - Sabriel

Titel: Das alte Königreich 01 - Sabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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ein Ausdruck fester Entschlossenheit legte sich auf ihr Gesicht. Im Kopf begann sie die Charterzeichen des Öffnens zu formen, griff nach Touchstones Hand und schritt auf den offenen Grabhügel zu, dessen dunkles Inneres einen tiefen Kontrast zu den von der Sonne beschienenen Disteln und den umherliegenden Steinen bot. Hinter ihr drehte Touchstone sich halb um und langte nach Horyses schwieliger Hand. Der Oberst wiederum fasste Leutnant Aires Hand, Aire die eines Sergeanten, der Sergeant die des Korporals mit der langjährigen Dienstzeit, und so weiter. So ging es den Hang hinunter. Insgesamt waren es vierzehn Chartermagier, wenngleich nur zwei von oberstem Rang.
    Sabriel spürte, wie die Chartermagie in der Reihe aufwallte und die Zeichen in ihrem Kopf immer stärker leuchteten, bis ihr Schein sie fast blendete. Sie trat langsam in den Grabhügel, und jeder Schritt verstärkte die nur allzu vertraute Übelkeit, das Stechen und das unkontrollierbare Zittern. Doch die Zeichen in ihrem Kopf waren sehr stark, stärker als das Unwohlsein.
    Sie erreichte den Bronzesarkophag, legte die Hand darauf und setzte die Chartermagie frei. Sofort explodierte Licht, und ein schrecklicher Schrei hallte durch den Grabhügel. Die Bronze wurde heiß. Erschrocken riss Sabriel ihre schmerzende Hand zurück. Eine Sekunde später hob sich Dampf rund um den Sarkophag; es waren gewaltige Schwaden versengenden Dampfes, die Sabriel zum Rückzug zwangen – und mit ihr die gesamte Reihe, die wie Dominosteine umkippte. Von Panik erfasst stolperten sie aus dem Grabhügel und stürzten den Hang hinunter.
    Sabriel und Touchstone wurden etwa fünf Schritt weit geschleudert. Sabriels Kopf landete auf Touchstones Leib, während Touchstone auf einer Distel zu liegen kam. Beide waren völlig erschöpft, ausgelaugt von der Chartermagie und der übermächtigen Kraft ihres Gegners. Sie blickten hinauf zum blauen Himmel, den bereits das erste Rot des bevorstehenden Sonnenuntergangs färbte. Um sie herum fluchten die Soldaten, während sie sich auf die Beine plagten.
    »Er hat sich nicht geöffnet«, sagte Sabriel mit ruhiger, nüchterner Stimme. »Wir haben weder die Macht noch das Geschick…«
    Nach kurzer Pause fügte sie hinzu: »Ich wollte, Mogget wäre nicht… Ich wünschte, er wäre hier. Ihm würde etwas einfallen…«
    Nach kurzem Schweigen sagte Touchstone: »Wir brauchen mehr Chartermagier. Es würde wirken, könnten die Zeichen ausreichend verstärkt werden.«
    »Mehr Chartermagier…«, wiederholte Sabriel müde. »Wir befinden uns auf der falschen Seite der Mauer…«
    »Was ist mit Eurer Schule?«, fragte Touchstone, dann rief er »Au!«, als Sabriel plötzlich aufsprang und ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Sie beugte sich über ihn und küsste ihn, wodurch sein Kopf noch tiefer in die Disteln gedrückt wurde.
    »Aber natürlich! Ich hätte darauf kommen müssen – die oberste Magieklasse. Es dürften fünfunddreißig Mädchen mit dem Charterzeichen und den grundlegenden Kenntnissen sein.«
    »Gut«, murmelte Touchstone. Sabriel streckte die Hand aus und half ihm hoch. Sie roch seinen Schweiß und den starken Geruch frisch zerdrückter Disteln. Er war fast schon auf den Beinen, als Sabriel plötzlich ihre anfängliche Begeisterung zu verlieren schien, so dass er abermals in den Disteln landete.
    »Die Mädchen sind da«, murmelte Sabriel langsam, als denke sie laut. »Aber habe ich ein Recht, sie in so etwas hineinzuziehen?«
    »Sie stecken sowieso mit drin«, meinte Touchstone. »Dass Ancelstierre nicht wie das Alte Königreich ist, liegt nur an der Mauer, und sie wird nicht standhalten, sobald Kerrigor die übrigen Chartersteine gebrochen hat.«
    »Aber es sind nur Schulmädchen«, flüsterte Sabriel bedrückt. »Auch wenn wir uns immer eingebildet haben, wir wären erwachsene Frauen.«
    »Wir brauchen sie«, sagte Touchstone.
    »Ja.« Sabriel nickte und wandte sich den Männern zu, die sich so nahe am Grabhügel sammelten, wie sie es nur wagten. Horyse und einige der stärkeren Chartermagier blickten zum Eingang und zu der schimmernden Bronze im Innern.
    »Der Spruch hat versagt«, wandte Sabriel sich an die Männer. »Aber Touchstone hat mich gerade daran erinnert, wo wir weitere Chartermagier finden können.«
    Horyse blickte sie hoffnungsvoll an. »Wo?«
    »Im Wyverley College, meiner alten Schule. Die fünfte und sechste Magierklasse und ihre Lehrerin, Magistrix Greenwood. Die Schule ist nur eine Meile entfernt.«
    »Ich glaube

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