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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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einer Pause, die den Männern wie eine Ewigkeit vorkam, hörten sie die zischenden, knisternden Geräusche der Antwort des Ambulanzschiffes. Conway konnte einige Worte durch das Rauschen heraushören, daher war er nicht sonderlich überrascht von Priliclas übermittelter Nachricht.
    „Freund Conway“, begann der Empath, und Conway konnte sich gut vorstellen, wie er nun verzweifelt nach einem Weg suchte, die niederschmetternde Wirkung seiner Worte etwas zu mildern. „Das war Naydrad. Alle DBDG-Erdmenschen, eingeschlossen die Pathologin Murchison, zeigen Symptome ähnlich denen der Männer von der T e nelphi mit verschiedenen Graden der Inkapazität. Der Kapitän und Leutnant Chen sind bisher am wenigsten betroffen, das heißt, sie sind nicht in einem Zustand, der ihren Aufenthalt im Bett nötig macht.
    Naydrad benötigt dringend unsere Hilfe, und der Kapitän sagt, er wird ohne uns von hier verschwinden, wenn wir uns nicht beeilen. Leutnant Chen zweifelt überhaupt daran, daß wir von hier fortkommen, selbst wenn wir das Hyperfeld nicht modifizieren müßten, damit es auch noch die Tenelphi aufnehmen kann. Es scheinen noch zusätzliche Probleme aufzutreten, bedingt durch die große Sonnennähe, deren Lösung unbedingt einen guten und voll einsatzfähigen Astrogator erfordert, der …“
    „Das genügt“, unterbrach ihn Conway scharf. „Sag ihnen, sie sollen die Tenelphi abkoppeln! Sie sollen auch alle Proben, die Chen gesammelt hat, vernichten oder von Bord schaffen. Weder das Hospital noch das Monitor Korps werden uns dankbar sein, wenn wir irgend etwas zurückbringen, das in Kontakt mit dem Wrack war. Sie werden überhaupt nicht allzu glücklich sein, uns zu sehen …“
    Er brach ab, als er hörte, wie Naydrads Stimme seine Instruktionen an den Kapitän übermittelte. Danach folgte der Beginn von Fletchers Antwort. Rasch fuhr er fort. „Prilicla, ich kann das Schiff direkt empfangen, ich brauche dich nicht mehr als Relaisstation. Kehre so schnell wie möglich zum Schiff zurück und hilf Naydrad mit den Patienten. Wenn alles klargeht, haben wir diesen Tunnel in fünfzehn Minuten hinter uns. Kapitän Fletcher, können Sie mich hören?“
    Eine Stimme, die Conway nicht sofort als die des Kapitäns identifizieren konnte, antwortete. „Ich kann Sie hören.“
    „Gut“, sagte Conway. Dann erklärte er mit knappen Worten, was mit der Tenelphi geschehen war, und auch mit ihnen selbst …
    Das Finden des Wracks in dem System, das sie untersuchten, war für die Männer der Tenelphi eine willkommene Unterbrechung der herkömmlichen Routine gewesen. Alle schichtfreien Offiziere waren an Bord gegangen, um das fremde Schiff zu untersuchen, und, wenn möglich, auch zu identifizieren. Wie alle Aufklärungsschiffe, die mit einem Auftrag unterwegs sind, hatte auch die Tenelphi eine speziell zusammengesetzte Besatzung, bestehend aus dem Kapitän und seinem astrogatorischen Offizier, aus dem Mediziner, dem Kommunikations- und dem Maschinenoffizier; die anderen fünf waren die Vermessungsspezialisten, deren Arbeit rund um die Uhr ging.
    Nach Sutherlands Worten hatten die ersten Offiziere, die an Bord gingen, sehr schnell die Identität des Schiffes herausgefunden, und zwar durch den glücklichen Fund einer Inventarliste, die ein Datum und das Wappen des Schiffes trug. Das Resultat davon war, daß jeder, eingeschlossen der Kapitän, sich sofort an Bord des Wracks begab. Die einzige Ausnahme machte der Schiffsarzt, dessen Funktion man bei der Untersuchung als am wenigsten nützlich ansah.
    Denn das Wrack war nichts anderes als die Einstein, das erste Sternenschiff, das die Erde jemals verlassen hatte, und gleichzeitig das einzige, das nicht später von den Raumschiffen mit Hyperraumantrieb gerettet worden war. Viele Versuche zu seiner Rettung waren im Laufe der Jahrhunderte unternommen worden, doch die Einstein hatte ihren vorbestimmten Kurs verlassen. Man hatte vermutet, daß in dem Schiff ein gewaltiger technischer Fehler zum Tragen gekommen war, und zwar schon relativ kurze Zeit nach Verlassen des Sonnensystems.
    Und nun hatten sie ihn hier direkt vor Augen, den bisher mutigsten Versuch der Menschheit, die Sterne zu erreichen, denn damals war die Technologie noch nicht so ausgereift gewesen. Niemand hatte gewußt, ob das Zielsystem überhaupt bewohnbare Planeten hatte, und trotzdem waren diese besten Männer, die die Erde jemals hervorgebracht hatte, nicht vor ihrem Unternehmen zurückgeschreckt. Die Ei n stein war ein

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