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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Stück technologischer und psychosoziologischer Geschichte, eine Legende des Raumfahrtzeitalters. Und nun stürzte dieses grandiose Schiff zusammen mit seinen unschätzbar wertvollen Aufzeichnungen in die Sonne und würde noch im Verlauf dieser Woche zerstört werden. Kein Wunder, daß sie den Schiffsarzt der Tenelphi als einzigen zurückgelassen hatten, als es um das Inspizieren jener uralten Wunder ging. Doch nicht einmal er dachte auch nur im Traum an das Vorhandensein irgendeiner Gefahr, bis die Mannschaft, krank, schwitzend und schon nahezu im Delirium, zurückkehrte. Zuerst hatte Sutherland, wie Conway auch, ebenfalls an eine Vergiftung mit toxischen Stoffen oder an das Einatmen beziehungsweise Schlucken radioaktiver Substanzen gedacht, als ihm die Offiziere von den Bedingungen an Bord des Wracks und davon, wie einige der Überlebenden der Mannschaft in der Lage gewesen waren, so lange durchzuhalten, berichtet hatten.
    Das Schiff enthielt somit nicht nur unermeßlich wertvolle Aufzeichnungen und Informationen über die ersten Versuche des interstellaren Reisens – es enthielt ebenfalls eine unbekannte Anzahl und Auswahl von Bakterien, konserviert durch die Hitze und die Atmosphäre und natürlich auch durch die Anwesenheit lebender menschlicher Organismen – eines Typus, der vor sieben Jahrhunderten existiert hatte und demgegenüber die menschliche Rasse heute keine Immunität mehr besaß.
    Angesichts des sich ständig verschlechternden Zustandes seiner Kameraden und dem Wissen, daß es nur wenig gab, das er tun konnte, bestand Sutherland auf einem dauernden Tragen von Raumanzügen bei allen Männern, um der Möglichkeit einer Kreuzinfektion vorzubeugen – er konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht hinreichend genau wissen, ob sie alle an ein und derselben Krankheit litten – und gleichzeitig als Schutz bei einem Unfall, da sie sich sehr nahe an dem Wrack befanden. Ihr Plan war gewesen, zum Weltraumhospital zu springen, wo ihnen eine fachmännische Hilfe hätte zuteil werden können.
    Als die Kollision – die laut Sutherland unvermeidliche Kollision, wenn man den delirösen und nur halb-bewußten Zustand der Mannschaft berücksichtigte – stattfand, brachte er die Männer in die Vorschleusenkammer, was eine rasche Evakuierung gewährleisten sollte, versuchte, eine Funkbotschaft im Subraum abzusetzen, und da er nicht wußte, ob ihm das gelungen war, entfachte er zusätzlich das Notsignal, ein Funkfeuer. Doch die Kollision hatte den Ausstoßmechanismus zerstört, daher mußte er es von Hand aus der Luftschleuse stoßen. Der Zustand seiner Patienten verschlechterte sich weiter, und er fragte sich wieder, ob es wirklich nichts gab, das er für sie tun konnte.
    Zu diesem Zeitpunkt entschloß er sich, sich an Bord des Wracks zu begeben, um dort, wo die Krankheit ihren Ursprung hatte, nach einem Heilmittel zu suchen. Die Lösung fand sich möglicherweise in der medizinischen Bibliothek, dem ‚zin … Biblio’ der so übel verstümmelten Funkbotschaft. Da der Druck in der Tenelphi ständig sank und alle Bandaufzeichnungsgeräte sich an Bord des Wracks der Ei n stein befanden, konnte er der Rettungsexpedition keine eindeutige Warnung hinterlassen, doch er hatte sein Bestes getan.
    Er hatte das äußere Schleusenschott der Tenelphi mit gelber Schmiere gekennzeichnet, nicht wissend, daß diese von der Hitze des Funkfeuers verbrannt und braun werden würde, und auch seinen Pfad durch das Wrack auf diese Weise gekennzeichnet. Nur noch sehr wenige Leute erinnerten sich heute daran, und auch Conway war es erst sehr spät aufgefallen: In den Vor-Raumfahrt-Zeiten hatte ein Schiff mit einer Krankheit an Bord eine gelbe Flagge gehißt …
    „Sutherland entdeckte, daß die Medizin an Bord der Ei n stein schon vor langer Zeit verdorben war“, führte Conway weiter aus, „doch fand er ein medizinisches Handbuch, das eine Reihe von Krankheiten erwähnte, deren Symptome denen gleichen, die unsere Leute auch zeigen. Er denkt, es handelt sich um eine der alten Influenza-Variationen, wenn auch in unserem Fall der Verlust der natürlichen Immunität im Verlauf der Jahrhunderte eine wesentlich ernstere Behandlung verlangt und jede Prognose zwangsläufig unsicher sein muß. Daher möchte ich Sie bitten, die Aufzeichnung dieser Informationen sofort via Subraum an das Hospital weiterzuleiten, damit man dort genau weiß, was man zu erwarten hat. Und Sie sollten, wenn ich Ihnen einen Vorschlag machen darf, auch Vorbereitungen für

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